Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschläfte. * Das Arbeitsgebiet der „Elektra“ ist das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten und die preussische Provinz Schlesien mit Ausnahme der Bezirke Beuthen, Kattowitz u. Myslowitz. Siehe auch Jahrg. 1902/1903. Jetziger Besitz u. Beteiligungen: Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg einen grossen Teil der Aktien der Zwickauer Elektricitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G. (Div. der St.-Aktien 1908–1913: Je 6 %, 1914–1916: 0, 0 2 %; Div. der Vorz.-Aktien 1908–1916: Je 6 %), ferner erworben die elektr. Strassenbahn von Schandau nach dem Lichtenhainer Wasserfall nebst Elektrizitäts- werk. 1911 hat die Ges. das städtische Elektrizitätswerk Königstein a. E. sowie das Elektrizitätswerk Niedereinsiedel i. B. angekauft und mit der Stadt Sebnitz einen Strom- lieferungsvertrag, sowie mit der Stadt Schandau u. verschied. sächsischen u. böhmischen Gemeinden Konzessionsverträge abgeschlossen. Zus. jetzt angeschlossen 3 Städte u. 30 Orte. Die Ges. hat ihre Kraftstation in Schandau in eine Überlandzentrale umgebaut u. die ge- nannten Ortschaften an dieselbe angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Königstein u- Niedereinsiedel wurden stillgelegt. Die „Elektra“ ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf G. m. b. H. (St.-Kap. M. 1 500 000) mit M. 420 000 beteiligt (letzte Div. 5, 3, 4½, 4½, 5, 5 %). Die Unternehm. in Apolda (Gasanstalt u. Elektr.-Werk) u. Ilmenau (Elektr.-Werk) wurden unter dem 14./2. 1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900 an eine eigene Akt.-Ges. unter der Firma Thüring. Elektrizitäts- u. Gas-Werke mit Sitz in Apolda abgetreten; A.-K. M. 2 400 000 (Div. 1907/08–1915/16: 8, 8, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½, 6½, 6½ %). Die Aktien befinden sich im Besitz der Elektra; dieselben wurden im Sept. 1906 an der Dresdner Börse eingeführt, zu welchem Zweck die Elektra einen Teil zur Verfüg. gestellt hat. 1905 erwarb die Ges. sämtl. Aktien der Elektricitätswerke-Betriebs-Akt.-Ges. in Riesa mit Elektrizitäts-Zentralen in Riesa, Gössnitz u. Schmölln (A.-K. jetzt M. 800 000, Div. 1907 bis 1916: 5, 5½, 6, 7, 7½, 8, 8, 5, 5, 5 %). 1909 wurde die Mehrzahl der Aktien des Vogtländ. Elektrizitätswerkes A.-G. in Bergen (A.-K. jetzt M. 2 000 000, letzte Div. 6, 5½, 0, 0 %) erworben. 1911 übernahm die Ges. M. 750 000 Anteile der Erzgebirgisch-Vogtländischen Bahngesellschaft (St.-K. M. 2 500 000, Div. 0, 0, 0, 2, 2, 0, 0 %). Am 31./3. 1917 stand das Beteilig.-Kto mit M. 6 478 000 zu Buch u. umfasste in der Hauptsache Aktien der Zwickauer Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G., Aktien der Thür. Elektrizitäts- u. Gaswerk-A.-G. in Apolda, Aktien der Elektrizitäts-Betriebs-A.-G. in Riesa; ferner Beteilig. an Vogtländ. Elektr.-Werk in Bergen, Erzgeb.-Vogtländ. Bahn- u. Elektriz.- Ges. m. b. H. in Annaberg, Grossröhrsdorfer Elektrizitätswerk G. m. b. H. Der Krieg hat die Erträgnisse der meisten der der Ges. nahestehenden Unter- nehmungen und Ges. ungünstig beeinflusst, so dass die ihr zugeflossenen Gewinne er- heblich hinter denjenigen des Vorjahres zurückgeblieben sind. Sie war daher nicht in der Lage für 1914/15–1916/17 Div. zur Ausschüttung zu bringen. Für 1915/16 ergab sich sogar ein Fehlbetrag von M. 109 414, gedeckt aus Spez.-R.-F., ebenso der Fehlbetrag des J. 1916/17 mit M. 135 585. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500 Ser. A==0) à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 von 1500 Aktien anlässlich des Verkaufes der Strassenbahn in Mühlhausen i. Th. (Serie A–0), herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 28./12. 1901 um M. 1 500 000 durch Vernichtung Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 22./6. 1910, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920, durch jährl. Auslos. von 2 % der Anleihe nebst ersp. Zinsen im Juli auf 1./10. ab 1./4. 1920, verstärkte oder Totalkündig. mit 6monat. Kündig. zulässig. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.). Zahlstellen: Dresden: Ges.-Kasse, Phil. Elimeyer. Kurs Ende 1910–1916: 101.60, 100.75, 97.25, 95, 95.25 *, –, 90 %. Aufgelegt am 29./6. 1910 zu 101.25 %. Zulassung zur Notiz an der Dresdner Börse erfolgte Anfang Juli 1910. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920 durch jährl. Auslos. von 2 % der Anleihe nebst ersparten Zs., sonst wie oben. Aufgelegt am 20./6. 1911 zu 100.80 %. Eine hypothekarische Sicherheit ist für diese Anleihen nicht bestellt, doch darf die Ges. bis zur vollständigen Tilg. derselben keine weitere Anleihe aufnehmen, welcher, was die Sicher- stellung des Kap. anlangt, ein Vorzug vor den gegenwärtigen Anleihen eingeräumt wird. Ausge- nommen ist jedoch die hypoth. Sicherstellung für eine solche Anleihe, die aus Anlass der Übernahme eines anderen Unternehmens oder einer neuen Anlage erfolgt, soweit lediglich hierbei neu zu erwerbende Grundstücke u. Anlagen für die neue Anleihe hypoth. belastet werden sollen oder wenn den Gläubigern der gegenwärtigen Anleihe die gleiche Sicherheit gewährt wird. Die Ges. darf Teilschuldverschreib. nur bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. ausgeben, auch darf bis zur vollständ. Tilg. der Anl. eine Amortis. von Aktien nicht erfolgen Eingeführt in Dresden im Juni 1911. Kurs wie oben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), dann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf, der G.-V. Bilanz am 31. März 1917: Aktiva: Eigene Betriebe 3 262 000, Wertp. 6 478 000, Debit. 116 530, Kassa 13 886, Hypoth. 10 699, Waren u. Material. 115 800, Kto f. Vorauszahl. 8705, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 450 040, Spez.-R.-F. 5000, Talonsteuer-Res. 43 000, Anleihen 2 250 000, do. Zs.-Kto 15 986, Abschreib. 550 000, Kredit. 2 126 233, Rückstell. 65 243, unerhob. Div. 120. Sa. M. 10 005 622.