2302 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Württembergische Gesellschaft für Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Esslingen. Gegründet: 23./1. 1884 in Cannstatt unter der Firma Electrotechnische Fabrik Cannstatt. Lt. G.-V. v. 29./6. 1904 nach Esslingen verlegt u. Firma wie gegenwärtig geänd.; eingetr. 23./9. 1904. Zweck: Früher Herstellung von Dynamomaschinen, elektr. Bogen- u. Glühlampen, sowie überhaupt aller in die Elektrotechnik gehörigen Gegenstände. Die Ges. hatte 1887 ihren Fabrikationsbetrieb an die Maschinenfabrik Esslingen abgegeben, welche für die Fortführung desselben in Cannstatt eine Abteilung für Elektrotechnik errichtete, welche unverändert fortbesteht, auch nachdem die Württ. Ges. für Elektrizitätswerke 1904 die der Maschinen- fabrik Esslingen gehörenden Elektrizitätswerke in Urach, Tuttlingen, Metzingen u. Böblingen, sowie das Gaswerk Metzingen, sowie den Betrieb des von der Maschinenfabrik Esslingen gepachteten Elektrizitätswerkes Schwäb.-Gmünd übernommen hat. Im April 1907 gingen die Werke in Urach, Metzingen und Böblingen durch Kauf in den Besitz der Neckarwerke A.-G. in Esslingen über, welche auch den pachtweisen Betrieb des Elektrizitätswerkes in Schwäb.-Gmünd übernahm, zugleich hörte der Pacht des Elektrizitätswerkes Oehringen auf, da dasselbe von dem Besitzer Gustav Weipert an Zivil-Ing. Wahlström in Stuttgart ver- kauft wurde. Das Elektrizitätswerk Tuttlingen ging am 1. Juli 1910 durch Kauf in den Besitz der Stadtgemeinde Tuttlingen über. Die Ges. hat nunmehr noch im Besitz und Betrieb das Elektrizitätswerk Ravensburg u. das von der Firma C. & E. Fein in Stuttgart erworbene Elektriz.-Werk Buchau a. F., sowie die am 1./1. 1915 von den Hohenzollern'schen Hölzerwerken Ullrich & Co. in Bingen (Hohenzollern) käuflich übernommenen Ortsnetze Bingen und Hitzkofen. Nach den neuen Statuten ist jetzt Gegenstand des Unternehmens der Ges.: Herstellung von beliebigen in das Gebiet der Elektrotechnik gehörigen Gegen- ständen; Einrichtung elektr. Anlagen jeglicher Art u. deren Betrieb. Die Ges. darf sich auch bei anderen Unternehm. in jeder Form beteiligen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Hauptaktionär ist die Maschinenfabrik Esslingen, die bei der Rekonstruktion im Jahre 1904 auch die Unterbilanz deckte. Anleihe: M. 700 000 in 4 % Schuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. ab 1./2. 1911 in 20 Jahresraten. In Umlauf Ende März 1917: M. 572 626 inkl. Zs. u. Agio. Zahlst.: Ges.-Kasse; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank, Württemb. Bankanstalt Geschäftsjahr: Kalenderj., bis 1913 v. 1./4.–31./3.; früher bis 1904: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916. Aktiva: Anlagenk. 615 704, Materialvorräte u. Aussen- stände 947 705. – Passiva: A.-K. 500 000, Oblig., rückst. Zs. u. Agio 572 626, Amortis. u. Ern.-F. 387 457, R.-F. A 50 000, do. B 13 557, Kredit. 541, Gewinn 93 226. Sa. M. 1 563 409. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 21 973, Gewinn 39 226. – Kredit: Vortrag 2981, Bruttoüberschuss 58 217. Sa. M. 61 199. Dividenden: 1884–1903: 0 %; 1904/05 (15 Mon.): 4 %; 1905/06–1915/16: 8, 8, 8, 8, 8, 9 Mon), 8, 8. 2 %. Direktion: Dir. Karl Herbst. Aufsichtsrat: Vors. A. von Kaulla, Stuttgart; Oberbürgermeister Dr. Mülberger, Esslingen; Gust. von Müller, Stuttgart. Flensburger Elektricitätswerk, Act.-Ges. in Flensburg. (In Liquidation.) Gegründet: 8./10. 1897. Die Stadt Flensburg erklärte sich bereit, das Elektrizitätswerk ber 1./1. 1912 zu übernehmen u. offerierte der Ges. M. 350 000 bar für Abtretung ihrer Kon- zessionsrechte, welches Angebot die a. o. G.-V. v. 5./9. 1911 annahm u. die Liquid. pro ult. Dez. 1911 beschloss. Zu obigen M. 350 000 kamen für vorhandene gebrauchsfähige Betriebs- mittel u. von dem Kabelnetz noch etwa M. 150 000. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Erste Ausschüttung 60 % = M. 600 pro Aktie ab 31./1. 1914, zweite Rate 15 % ab 1./12. 1914, die Schlussrate mit M. 59.20 Pro Aktie ab 15./12. 1916. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Schlussbilanz am 15. Dez. 1916: Aktiva: Bankguthaben 61 000, Verlust 190 800. — Passiva: Restl. A.-K. 250 000, noch nicht abgehob. Liquidationsraten 1800. Sa. M. 251 800. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unterbil. am 1. Jan. 1916 M. 214 863. – Kredit: Zs. 1853, Übertrag vom Prozesskonto, abzüglich Liquidationskosten 22 209, Verlust 190 800. Sa. M. 214 863. Kurs: In Bremen Ende 1905–1914: 118, 116, 110, –, –, –, 65, 70, 6/ 12.50 %, zuge] April 1905; erster Kurs 112 %. – In Hamburg: Zugelassen Mai 1906; Kurs Ende 1908–1914: 108, 80, 75, 55, 68, 65, –* %. Dividenden 1897–1911: 5, 5, 4, 2, 0, 4, 6, 7, 7, 7, 6, 4, 0, 0, 0 %. Liquidator: Erich Jensen, beeideter Bücherrevisor H. C. A. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Th. Hollesen, Flensburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bremen: E. C. Weyhausen; Flensburg: Vereinsbank in Hamburg, Filiale Flensburg; Hamburg: Vereinsbank.