Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 23 Stein unter Berücksichtigung der grösseren Stromlieferung entsprechend höhere Abgaben zu zahlen sind. Ausser mit den genannten Kreisen u. Gemeinden sind mit einer Reihe von Grossabnehmern Stromlieferungsverträge fest abgeschlossen, die eine Stromabnahme von 16 Mill. Kwst. zum Gegenstand haben. Die Zentrale in Höchst enthält 2 Dampfturbinen von je 2200 u. 1 von etwa 5000 Kilowatt- Leistung. Die zugehörige Kesselanlage besteht aus 4 Dampfkesseln von je 375 qm Heizfläche mit Überhitzern. Die Kohlenzufuhr erfolgt mittels Schiff auf dem Main. Das Elektrizitätswerk in Friedrichssegen a. L. nützt ein Gefälle der Lahn aus u. hat ausser der Wasserturbinen- leistung von rund 650 Kw. noch eine Dampfturbinenres. von 300 Kw. Die Zentrale ist modern eingerichtet, u. da reichlich Terrain u. Wasser vorhanden ist, leicht für eine grössere Dampfzentrale ausbaufähig. – Im J. 1913 haben die Main-Kraftwerke mit dem Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Höhn, das eine grosse, die Ausnutzung umfangreicher Braunkohlen- gruben bezwec kende Zentrale errichtet, einen langjährigen Vertrag abgeschlossen. gemäss welchem die M ainkraftwerke Strom hauptsächlich für die Bedienung der Lahnkreise zu angemessenen Bedingungen beziehen. Auf diese Weise ist es möglich, das Gesamtver- sorgungsgebiet von den beiden grossen Zentralen Höchst u. Westerwald, die durch Leitungen untereinander verbunden werden, zu speisen. Produktion: Der Zentralbetrieb wurde ab Mai 1911 nach u. nach aufgenommen. Ult. 1917 waren an das Netz 152 Gemeinden mit 162 295 Einwohnern mit 172 832 Lampen mit einem Anschlusswert von 5364 Kw. u. 1640 Motoren mit einem Anschlusswert von 9482 Kw. angeschlossen. Ausserdem wurden 95 Grossabnehmer für Kraft bedient mit einem Anschluss- wert von 14 647 Kw. Der gesamte Anschlusswert ult. 1916 betrug einschl. der Reserve- anschlüsse 24 129 Kw. Gesamt-Stromabgabe 1916: 24 217 462 Kw. (1915: 24 217 Kwstd.). Kapital: M. 8 000 00 0 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1912 um M. 6 000 000, begeben zu pari u. Vergüt. der Spesen. Eingez. am 5./2. 1913 40 %, 25 % am 29./3. 1913, 25 % am 15./9. 1913. Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. 21/12 194 bezw. 14./30. Juni 1913, rückzahlbar zu pari. 800 Stücke Lit. A à 2000, 2000 Lit. B à 1000, 800 Lit. C. a 500 M., lautend auf den Namen der Fil. der Bank für Handel u. Ind. in Frankf. a. M. oder deren Order u. mittelst Blankoagio übertragbar. Zs.: Au.1/100 lt. Plan ab 1923 binnen 30 Jahren durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; seit 1913 ver- stärkte Tilgung oder Totalkündig. mit 3monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe, abgesehen von dem Zinsfuss, emittieren. Der Erlös der Anleihe ditente zur Erweiterung der Anlagen. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1913–1916: 99.50, 100*, –, 98 %. Aufgelegt am 1./8. 1913 zu 99.50 %. Eingef. in Frankfurt a. M. Geschäftkjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; bis 4 % Div.; 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 500 pro Mitgl.); Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Kraftwerke Höchst, Friedrichssegen, Limburg, Soden, u. Umformerstation Oberursel 4 023 726, Fernleitung- u. Ortsnetze 9 799 768, Zähler 490 797, Mietsanlagen 8000, Mietsmotoren 14 810, Kraftwagen u. Fuhrwerke 1, Allg. Einricht. u. Ausrüstungsgegenstände 62 315, Werkzeuge u. Werkstatteinricht. 14 2 15, Kleider 1, Wertp. 347 750, Kassa 4416, Bau u. Umbau 1 513 445, Haftsummen 142 894, Betriebs- u. Res.-Material 183 717, Warenvorräte u. halbf. Anl. 525 865, Versich. 22 306, Debit. 643 012. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Teilschuldverschreib. 4 000 000, do. Zs.-Kto 54 975, R.-F. 94 923 (Rückl. 21 631), Wertvermider.- u. Ern.-F. 679 717, Talonsteuer-Res. 44 000, Haftsummen 33 757, Kredit. 4 470 406, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 9099, Vortrag 10 160. Sa. M. 17 797 043. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 130 925, Steuern, Abgaben, u. Vertragsab- gaben 55 858, Zs. 208 560, Anleihezs. 200 000, Wertverminder.- u. Ern.-F. 139 989, Abschreib. 26 581, Talonsteuer-Res. 10 000, Reingewinn 440 896. – Kredit: Vortrag 8274, Geschäfts- gewinn 1 204.897. Sa. M. 1 213 172. Dividenden: 1910: 0 % (Baujahr); 1911–1916: 4, 5, 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Ing. Ernst Hüsselrath, Dipl.-Tng. Willy Schoder, Höchst. a. M.; Stellv. Dir. Eichengrün (aus A.-R. del.), Georg Kribben; Frankf. a. M. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Prof. Bernh. Salomon, Komm.-Rat Karl von N eufville, Dir. Ernst Eichengrün (in Vorst. del.), Dir. Ed. Oppenheim, Frankf. a. M.; Obering. Emil Fendt, Höchst; Komm.-Rat P. Mamroth, Prof. Georg Klingenberg, Dir. Kurt Löbinger, Dir. Georg von Simson, Berlin; Dir. Dr. R. Haas, Dir. Carl Zander. Zürich. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Grunelius & Co., D. u. I. de Neufville. Hlektrizitätswerk Westerwald Akt-Ges. in Höhn (Westerw.). Gegründet: 12./6. 1913; eingetr. 12./8. 1913 in Marienberg (Westerw.). Gründer: Ges. für elektr. Unternehmungen, Berlin; Coblenzer Strassenbahn-Ges., Justizrat Franz Maur, Ing. Petrus Henri van Hoorn-Janssen, Coblenz: Betriebsleiter Major a. D. Ferd. Grude, Pfaffendorf. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes. Errichtung u. Betrieb eines Elektrizitätswerkes auf der Braunkohlengrube Alexandria bei