2368 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. Ostafrikanische Ceara-Kompagnie Akt.-Ges. in Berlin, W. 9, Linkstrasse 17. Gegründet: 3./2. 1911; eingetr. 8./3. 1911. Gründer siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handb. Zweck: Betrieb von Kautschuk-Reinigungs-Fabriken in Ostafrika sowie aller hiermit in Verbind. stehender Betriebs- u. Handelsgeschäfte. Die Ges. besitzt in Muheza eine Kautschuk-Reinigungs-Fabrik. Die Anlieferung von Kautschuk betrug im J. 1911 52 000 kg, im J. 1912 420 000 kg. Die Ges. ist seit Ende Juli 1914 ohne jede Nachricht von den Fa- briken in Ostafrika, doch kann angenommen werden, dass die Kautschukfabrikation ungestört weiter betrieben wird, da die Unternehmungen tief im Innern des Landes liegen, wohin der Feind kaum vordringen werde. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Immobil. 101 515, Masch. 101 843, Grundstücke 74 846, Inventar 9094, Inventur 8699, Kassa 431, Dokumentrimessen 315, Debit. 82 368, Verlust 4781. – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit. 60 583, Hypoth. 20 000, Rückstell.-Kto 3313. Sa. M. 383 896. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 70 857, Gebäudeunterhalt. 4178, Ab. schreib. 16 775. – Kredit: Vortrag 176, Versand 4248, Fabrikat.-Kto 82 604, Verlust 4781. Sa. M. 91 810. Dividenden 1911–1913: 0, 0, 0 %. Direktion: Nicol. Freih. von Thuemen, Berlin-Lankwitz; Leiter in Afrika: F. Saupe. Aufsichtsrat: Buchdruckereibesitzer Albert von Prollius, Eberhard Freih. von Thuemen, Charlottenburg; Dr. Franz Meine, Kurt von Alt-Stutterheim. Ostafrikanische Pflanzungs-Akt.-Ges. in Berlin, W. 35, Flottwellstr. 3. Infolge des Krieges ist die Ges. bis auf weiteres von der Aufstellung der Bilanzen für 1914, 1915 u. 1916 sowie von der Abhaltung der entsprechenden Gen.-Vers. befreit. Gegründet: 8./3. 1908; eingetr. 7./5. 1908. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft, insbesondere der Hanf- und Kautschukkultur in Deutsch-Ostafrika. Als Zwischenkultur in den Sisal- u. Kautschukpflanzungen soll auch Baumwolle angebaut werden. Die Grösse des gesamten Landbesitzes, einschl. der Pacht- ländereien beträgt 3471 ha. Die Pflanzung liegt in West-Usambara unweit der Station Makuyuni der Eisenbahn Tanga-Mombo, 114 km von dem Hafen Tanga entfernt. Von ge- nannten 3471 ha waren unter Kultur am 31./12. 1913 insgesamt 1423.63 ha. Gemäss dem Vorschlage der nach Ostafrika entsandten Experten wurde vorläufig auf der Pflanzung Gomba die Kautschukkultur auf 100 ha beschränkt, dagegen soll die Sisalkultur auf 1300 ha aus- gedehnt werden, wovon ult. 1913 bereits 1263 ha mit rund 3 656 000 Sisalagaven bepflanzt. Bis ult. 1913 war Baumwolle auf 380 ha als Zwischenkultur zwischen Sisalagaven angebaut. Der Jahresertrag an Sisalhanf betrug 1910–1913: 214 000, 313 000, 510 741, 698 000 kg netto, Baumwolle 1910–1913: 5700, 5834, 3585, 4808 kg: mit dem Anzapfen der stärksten ca. 40 000 Bäume in der Kautschukpflanzung wurde 1911 begonnen u. geerntet 1911–1913: 2797, 3195, 3314 kg Kautschuk. Im J. 1912 konnte der Bilanzverlust aus 1911 von M. 130 885 auf M. 11 003 reduziert u. 1913 ganz getilgt werden. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Im Dez. 1907 und Januar 1908 zu pari zur Zeichnung aufgelegt. Seit 1912 voll eingezahlt. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bankguth. 267 713, Kassa 3062, Effekten 68 740, Bureaueinricht. 1, Debit. 202 771, Land 50 000, Pflanzungs-Kto 948 000. Gebäude 50 692, Masch. 81 263, Feldbahn 39 745, Vieh u. Fuhrpark 4956, Inventar 6823, Warenvorräte 5457, Vorräte an Hanf u. Baumwolle 4311. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kredit. 52 514, R.-F. 4051, Div. 64 000, Talonsteuer-Res. 6400, Vortrag 6572. Sa. M. 1 733 537. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 11 003, Verwalt. Berlin 13 791, Kurs- verlust 1170, Vergüt. an A.-R., Vorst., Pflanzungsleiter u. Beamte 9500, Ernte-Unk. 121 495, Abschreib. auf Masch. 14 172, do. auf Feldbahn 7013, Pflanzungskosten 116 964, Abschreib. auf Inventar u. Gebäude 11 191, do. auf Land 29 200, do. auf Pflanzung 81 956, Gewinn 81023. – Kredit: Zs. 12 601, Erlös aus: Hanf 390 101, Baumwolle u. Baumwollsaat 3204, Kautschuk 11 468, Mais, Bohnen u. Süsskartoffeln 11 081; Gewinn auf Vieh u. Waren 712, Unverkaufter Hanf u. Baumwolle 4311, Übertrag auf Pflanzungsanlage 65 000. Sa. M. 498 482. Dividenden: 1908–1912: 0 % (Baujahre); 1913: 4 %. Direktion: Dr. Rich. Hindorf, Stellv. Friedr. Wandres, Berlin. Prokuristen: W. Linberger, 0. Zimmermann. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Otto Warburg, Charlottenburg; Stellv. Zahnarzt Carl Birg- feld, Hamburg; Dr. Georg Schmidt, Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Oberst a. D. Freih. Hans von Salmuth, Karlsruhe; General z. D. von Rosen- berg- Gruszczynski, Exc., Blankenburg; Amtsvorsteher Tönnies, vor Garding; Rittergutsbes. W. Eggert, Liebenthal.