Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. 2369 Samoa-Kautschuk-Compagnie, Akt.-Ges. in Berlin, W. 35 Flottwellstrasse 3. Infolge des Krieges ist die Ges. bis auf weiteres von der Aufstellung der Bilanz für 1914, 1915 u. 1916, sowie von der Abhaltung der entsprechenden G.-V. befreit. Gegründet: 3./6. 1905; eingetr. 5./7. 1905. Gründer siehe Jahrg. 1913/14. Das Kautschuk- kultur-Syndikat G. m. b. H. hatte in vorbereitender Tätigkeit die Grundlagen für den Grossbetrieb einer Kautschukpflanzung geschaffen. Auf Grund eines langfristigen, mit der Vorkaufsklausel ausgestatteten Pachtvertrages verfügt die Ges. über eine Fläche von über 2240 ha fruchtbaren Landes bei Saluafata auf Samoa, von denen zunächst 1000 –1250 ha angepflanzt werden sollen. Bis Ende 1913 waren 415 ha fertig unter Kultur gebracht u. mit 140 000 Hevea-, 4800 Ficus- u. 23 000 Kakaobäumen bepflanzt; ausserdem sind 730 Kokospalmen vorhanden. 70 000 Heveen sind zapfbar. Die Tätigkeit der Ges. hat am 1./7. 1905 begonnen, die Bauzeit (Anlage u. Betrieb der Pflanzung bis zum Eintritt grösserer Ernten) war auf 8 Jahre bemessen. Während dieser Zeit wurden 4 % Bau-Zs. gezahlt. Mit dem regelmässigen An- zapfen der stärksten Heveen wurde 1911 begonnen u. 1847 kg Kautschuk geerntet; 1912: 9768 kg, davon 870 kg Abfall-Kautschuk; 1913: 13 626 kg, davon 1728 kg Abfall. Der Stand der Kakaokultur gestaltete sich in letzter Zeit wenig günstig, da viele Kakaobäume, in Misch- kultur mit Hevea stehend, wegen zu geringer Pflanzweite stark verkümmert sind. Der Bestand an Kakao im Okt. 1913 nur noch 23 000 Bäume, davon standen 7000 gut. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft, hauptsächl. der Kautschukkultur auf Samoa. Kapital: Am 30./6. 1914: M. 1 455 00 in Vorz.-Akt. a M. 1000, davon sind: abgest. priv. Vorz.- Akt. M. 596 000, noch nicht abgest. priv. Vorz.-Akt. (vollgez.) M. 13 000, noch nicht abgest. priv. Vorz.-Aktien, auf welche Zuzahlungsbeträge rückständig sind, M. 53 000; Vorz.-Aktien M. 793 000. Urspr. M. 2 000 000 in Aktien àa M. 1000. Die Einzahl. in Raten von je 15 % erstreckte sich auf die Jahre 1905–1911. Die eingez. Beträge wurden zu Lasten der Bau- rechnung bis 31./12. 1912 mit 4 % verzinst (Bauzinsen). Zur Beschaff. weiterer Mittel zum vollständigen Ausbau des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 24./6. 1911 die Schaffung von Vorzugs-Aktien durch Zuzahlung von je M. 300 auf Stamm-Aktien, die Anspruch auf 7 % Vorz.-Div. mit dem Recht auf Nachzahl. vom 1./7. 1913 u. weitere Vorrechte u. Pflichten haben sollten. Nachdem die Zuzahl. geleistet waren, konnten beschlussgemäss 1270 St.-Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. In der ordentl. Gen.-Vers. v. 25./6. 1913 u. in der a. o. Gen.- Vers. v. 15./8.1913 wurde die Schaffung weit. Vorz.-Aktien der gleichen Art durch Zuzahl. von je M. 350 auf St.-Akten beschlossen. Dementspr. konnten weitere 48 St.-Aktien in Vorz -Aktien um- gewandelt werden. Das Kap. der Ges. betrug nunmehr gegen Ende Sept. 1913: M. 682 000 = 682 St-Aktien, M. 1 318 000 = 1318 Vorz.-Aktien, zus. M. 2 000 000 in 2000 Aktien. In den a.0. Gen.-Vers. v. 15./8. u. 15./10. 1913 wurde die Schaffung von privilegierten Vorz.-Aktien durch Zuzahl. von je M. 200 auf Vorz.-Aktien und die Zus. legung der St.-Aktien in Vorz.- Aktien im Verhältnis von 5:1 beschlossen. Gleichzeitig wurden die Rechte der beiden Aktienkategorien festgesetzt. Die Zus. legung der St.-Aktien erfolgte am 26./2. 1914 und hierbei ergaben sich aus den 682 St.-Aktien 137 neue Vorz.-Aktien. Das Gesamtkapital betrug nunmehr: 1318 ältere Vorz.-Aktien (die zum Teil schon in privilegierte Vorz.-Aktien umgewandelt waren, siehe hierunter), 137 neue Vorz-Aktien, zus 1455 Aktien. Die 20 % ige Zuzahl. auf Vorz-Aktien wurde z. T. im Jahre 1913, z. T. im Jahre 1914 geleistet. Ende Juni 1914 ist die 20 % ige Zuzahl. auf 609 Vorz.-Aktien voll geleistet, von denen 596 bereits in priv. Stücke umgewandelt worden sind, während bei 13 Aktien die Abstempelung nach- zuholen ist. Ferner sind noch Teilbeträge auf 53 Vorz.-Aktien rückständig. Die Mehrzahl der betr. Aktionäre fordert Verrechnung der Bauzinsen für das I. Halbjahr 1913. Der Stand des A-K. am 30./6. 1914 ist daher M. 1 455 000, wie oben spezif. Die Schaffung weiterer priv. Vorz.-Aktien aus den vorhandenen Vorz.-Aktien ist nach den Beschlüssen der ordentl. Gen.-Vers. v. 27 /6. 1914 durch Zuzahl. von 20 % bis zum 15 /10. 1914 möglich. Die privilegierten Vorz.-Aktien erhalten von dem Reingewinn mit dem Rechte auf Nachforderung eine Vorz.-Div. von 8 % vorweg vom 1./7. 1913 ab, dann erhalten die Vorz.-Aktien eine Div. von 4 % mit dem Rechte auf Nachforderung seit 1./7. 1913; der dann verbleibende Rest des Reingewinns wird unter sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Sobald die Vorz.-Aktionäre in 5 aufeinander folgenden Jahren eine Div. von mind. 5 – jährl. erhalten haben, erlischt das Vorrecht der privilegierten Vorz.-Aktien hinsichtlich der Div. Bei einer Liquid. der Ges. erhalten die privilegierten Vorz.-Aktien vorweg vor den Vorz.-Aktien 65 % des Nennbetrages; alsdann erhalten die Vorz.-Aktien 40 % des Nenn- betrages. Der Rest der Liquid.-Masse wird gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjy. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Aktionärkto 6802, Aktionär-Zuzahl.-Kto 33 755, Bankguth. 7944, Kassa 17 260, Effekten 680, Warenbestände 4430, Debit. 4644, Pflanzung Saluafata: Land 263 500, Gebäude 59 593, Kuli-Kto 55 415, Inventar 27 878, Pflanz.-Anlage 1 229 255, Feldbahn 30 295, Bureaueinricht. 1, schwimmende Geldüberweisung. 6400, do. Kaut- schukvorräte 20 503, Verlust 291 413. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. in Berlin einschl. Aktionärzs. 52 480, do. in Samoa 7292. Sa. M. 2 059 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 105 243, Berliner Verwalt.-Kosten 15 496, Stempelkosten 4909, Darlehns-Zs. 2110, Kautschukerntekosten 68 734, Bau-Zs. 708, Gehälter in Samoa 29 237, Löhne, Verpfleg. u. Anwerbung der Arb. 51 577, Krankenpflege Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellachaften 1917/1918. I. 149