2374 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. Fleischkonservenfabriken. Zur Anlage ausgedehnter Farmen hat die Ges. auf der Khomas- Hochebene zwischen Windhuk und Karibib 400 000 ha Land von der Deutschen Kolonial- Ges. für Deutsch-Südwestafrika fest gekauft, sowie deren Farmgebäude u. Brunnen auf der alten Farm Heusis übernommen. Auf Grund eines weiteren mit dem Reichskolonialamt getätigten Optionsvertrages über 150 000 ha Regierungsland suchte der Vertreter der Ges. noch ein Gebiet von 100 000 ha in der Nähe von Ovikokorero aus. Nach weiteren Ankäufen setzt sich der Besitz der Ges. zus. aus: 532 523 ha im Khomashochland, 122 657 ha in Günthersau, 33 964 ha in Otjombindi sowie 17 ha verschiedene Grundstücke in Okahanqja. Im J. 1912 besass die Ges. 285 Pferde, 143 Maultiere u. Esel, 6816 Rindvieh, 1873 Fleisch- schafe u. Ziegen, 7527 Wollschafe, 324 Schweine; auch 51 Straussen. Der Verlust erhöhte sich 1909/10 um M. 58 609, 1910/11 um M. 157 542, 1911/12 um M. 34 203. 1912/13 um M. 83 567, also auf M. 586 383. Hieraus kann aber kein Schluss auf die Rentabilität der Ges. gezogen werden, da das Unternehmen sich noch in der Entwickelung befindet u. erst das Vieh, das zum Verkauf gelangen soll, grosszieht. Die Gewinnung von Schlachtvieh in grösserem Um- fange kommt daher erst für spätere Jahre in Betracht. Immerhin hat die Ges. im J. 1910/11 schon einen Betriebsgewinn von M. 101 800 u. 1911/12 u. 1912/13 solche von M. 231 675 bzw. M. 256 875 erzielen können. Seitdem wurden keine Geschäftsberichte mehr veröffentlicht, da der Verkehr mit dem Schutzgebiet unterbrochen ist. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Nam.-Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Landbesitz 1 203 683, Gebäulichkeiten, Inventar 756 339, Viehbestände 1 636 807, Beteilig. 47 500, Guth., Kassa, Warenbestände, div. Debit. in Dtsch.-Südw.-Afrika 200 171, do. in Düsseldorf 672 642, Verlust 586 383. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. in Düsseldorf 21 200, do. in Dt.-Südw.-Afrika 82 328. Sa. M. 5 103 528. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 502 816, Gründungskosten in Düssel- dorf 61 250, Verwalt.-Kosten do. 39 685, Verwaltungskosten, Viehunterhalt. etc. in Dt.-Südw.- Afrika 267 535. – Kredit: Zs. 28 028, Betriebsgewinn der Niederlass. in Dt.-Südw.-Afrika 256 875, Verlust 586 383. Sa. M. 871 287. Dividenden 1907/08–1912/13: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Otto Günther, Düsseldorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. v. Mallinckrodt, Antwerpen; Stellv. Charles Eugen Günther (Präs. d. Liebig-Comp.), Bankier Maurice Glyn, London; Graf Hans von Schwerin auf Löwitz; Bankier Karl von der Heydt, Berlin. Zahlstellen: Düsseldorf: Ges.-Kasse; Antwerpen: W. Mallinckrodt & Co.; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; London: Glyn Mills Currie & Co. Chfarlottenfelder Aktiengesellschaft in Emden. Gegründet: 24./1. 1911; eingetr. 6./2. 1911. Gründer: Bankier J. Koppel für sich u. als Vertr. der Firma M. Koppel & Co., Fischerei-Dir. G. F. Zimmermann, Kaufm. Ulrich Schul- meyer, Apotheker Dr. J. Mählmann, Kaufm. Heinr. Brons, Emden. Zweck: Erwerb von südwestafrikanischen Diamantfeldern, deren Abbau und Verwert. sowie Beteilig. an gleichartigen Unternehm. Die Ges. beschäftigt sich mit der Diamanten- gewinnung auf den Winkelvoss zu Lüderitzbucht gehörigen Charlottenfeldern (Concepcion Bay). Die gesamte Fläche der 92 Felder beträgt etwas über 700 ha, deren Gesamtkaufpreis M. 100 000 ist. Der Besitzer Winkelvoss beteiligte sich an der neuen Ges. mit M. 50 000. Ferner trug er sämtl. Gründungskosten u. die Vermessungskosten für die noch nicht auf- gemessenen Felder. Im J. 1911 wurden dem Unternehmen für 87 der von ihm erworbenen 92 Felder das Xbbaurecht erteilt. Die restlichen fünf sowie die neubelegten zwei Felder sind 1911 noch vermessen worden; hierfür wurde das Abbaurecht ebenfalls beantragt. Da es infolge der unvollkommen arbeitenden Masch. nicht möglich war, den Betrieb rentabel zu gestalten, und infolge der grossen Entfernungen sofort Ersatz zu beschaffen, hielt es die Ges. für angebracht, den Abbaubetrieb bis zur Abänderung der Bruttoabgaben in Netto- abgaben im Dez. 1911 einzustellen. Gefördert wurden im J. 1911 in 90 Tagen 165 Gramm = ca. 825 Karat, mit einem Verkaufswert von M. 19 313. Infolge dieser ungünstigen Ver- hältnisse schloss das J. 1911 mit einer Unterbilanz von M. 29 736 ab, die sich 1912 auf M. 37 943 erhöhte. Nach Einführ. der Nettobesteuerung u. nach Anlieferung von 3 neuen Masch. hat dann die Ges. den seit Dez. 1911 ruhenden Betrieb Ende 1912 wieder aufgenommen aber 1913 für Diamanten nur netto M. 55 556 erlösen können, da es der Ges. an Mitteln fehlte, einen grösseren Betrieb aufrecht zu erhalten. Erhöh. des Gesamtverlustes auf M. 97 061. Der Betrieb ist stillgelegt. Wegen des Krieges war die Aufstellung einer Bilanz nicht möglich und ist deshalb von der Behörde genehmigt, dass die G.-V. in 1915 u. 1916 ausfielen. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 2, Diamantenfelder 84 286, Immobil. 3249, 5230, Steuer 14 635, Verlust 97 061. – Passiva: A.-K. 200 000, Kredit. 4465. 8a .204 465. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 37 943, Abschreib. 15 000, do. auf Immobilien 3249, Handl.-Unk. 96 688. – Kredit: Diamantenerlös 55 556, Zs. 263, Verlust 97 061. Sa. M. 152 881.