Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. 2379 Deutsche Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee- Inseln zu Hamburg, Ferdinandstr. 5 II. Auf Grund der Bundesratsverordn. v. 25./2. 1915 hat der Hamburger Senat der Ges. Befreiung von der Pflicht zur Vorlage der Bilanz, der Gewinn- u. Verlustrechn. u. des Jahresberichtes für die Geschäftsj. 1914, 1915 u. 1916 sowie der Einberuf. der ordentl. Gen.- Vers. gewährt. Gegründet: 16./3. 1878; eingetr. 23./3. 1878. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Faktoreien u. Plantagen, sowie Handel u. Schiffahrt jeder Art, besonders in der Südsee und zwischen dieser u. Hamburg, sowie sonstigen Häfen Europas und den übrigen Erdteilen. Von den (hauptsächl. Palmen-)Pflanzungen auf den deutschen Samoa-Inseln waren Ende 1914 8743 Acres unter Kultur. Haupthandelsartikel der Ges. ist das aus den Kokospalmen gewonnene Kopra. 1901 ist mit der Anlage einer grösseren Kakao- pflanzung auf Samoa begonnen worden; 1912 betrug der Bestand bereits ca. 100 000 Bäume. Ferner besitzt die Ges. Handelsniederlassungen auf Samoa, Tonga u. im Bismarck-Archipel u. unbebaute Ländereien auf Samoa. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien (Nr. 1–2750) à M. 1000, wovon die Nr. 1–2500 mit Lit. A bezeichnet. Urspr. M. 5 000 000 in 1000 Aktien à M. 5000, reduziert lt. G.-V. v. 28./1. 1881 auf je M. 2500 als Aktien Lit. B u. 2500 Aktien Lit. A à M. 1000 ausgegeben, herabgesetzt lt. G.-V. v. 22./12. 1888 auf M. 2 750 000 durch Reduktion der nom. M. 2 500 000 Aktien Lit. B auf nom. M. 250 000 unter Verzicht der Aktien Lit. A auf die ihnen zustehende priorität. Div. Genussscheine: In der a. o. G.-V. v. 15./10. 1910 ist die Ausgabe von 5500 auf den In- haber lautenden Genussscheinen beschlossen worden. Jeder Inhaber einer Aktie hatte das Recht, zwei Genussscheine zu erheben gegen Erstattung des Stempels von M. 30 für jeden Genussschein. Die Genussscheine nehmen ab 1./1. 1910 an dem Gewinn-Ergebnis teil u. sind mit Gewinnanteilscheinen für 10 Jahre u. einer Anweisung versehen. Bezugsrecht von allen Aktionären ausgeübt. Bei Auflösung der Ges. wird zunächst auf jede Aktie der volle Nennbetrag derselben, also M. 1000 für jede Aktie, ausbezahlt. Den weiteren Überschuss er- halten die Inhaber der Genussscheine gleichmässig bis zu M. 1000 für jeden Genussschein. Das alsdann noch verbleibende Vermögen wird unter Aktionäre und Genussschein-Inhaber gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), dann auf jeden Genussschein M. 40, Rest zu gleichen Teilen an Aktionäre und Genussscheine bezw. nach G.-V.-B. auch zu weiteren Abschreibungen und Rücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 1105, Mobil. u. Utensil. 1, Produkte 172 184, Effekten 513 675, Wechsel 30 510, Bankguth. 788 889, Debit. 15 636, Hauptagentur zu Apia 1 179 565, unbebaute Ländereien auf den Samoainseln 1 522 440, Dampferbau-Kto 129 828, Pflanzungen auf den Samoainseln 3 298 384, Gebäude u. Grundstücke auf den Samoa-Inseln u. auf Tutuila 419 822, do. auf den Tonga-Inseln 81 365, do. auf div. Inseln 6551. – Passiva: A.-K. 2 750 000, ausgel. Oblig. 1061, Kredit. 330 662, Johan Cesar Godeffroy-Stiftung 15 000, Akzepte 340 264, Assekuranz-R.-F. 239 399, R.-F. 350 000, Extra-R.-F. 598 752, Extra-Abschreib.- Kto 1 701 248, Produkten-Res. 175 000, Div.-Erg.-F. 100 000, Pflanzungs-Abschreib.-Kto 240 000, Pflanzungsneuanlage 100 000, Dampfer-Res. 50 000 Tant. 83 492, unerhob. Div. 11 040, Div. 990 000, Talonsteuer-Res. 13 750, Vortrag 70 288. Sa. M. 8 159 959. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.- u. Handl.-Unk. 301 748, Zs., Prov. u. Agio 20 673, Talonsteuer-Res. 2750, Gewinn 1 524 821. – Kredit: Vortrag 55 543, Gewinn auf Pflanzungen, Produkte, Waren etc. 1 794 450. Sa. M. 1 849 993. Bilanz der Haupt-Agentur der Deutschen Handels- u. Plantagen-Ges. am 31. Dez. 1913: Aktiva: Waren, Produkte, Geld etc. 1 135 520, Masch., Geräte, Utensil. 68 135, Schiffe, Leichter u. Böte 133 628, Waren u. Produkte bei div. Agenturen u. Agenten, sowie Vor- schüsse an dieselben 1 398 625, Debit. 195 660. – Passiva: Deutsche Handels- u. Plantagen- Ges. der Südseeinseln zu Hamburg 1 179 565, do. Buch.-Vorträge 17 543, Depos.-Gelder 1 194 622, Kredit. 555 629, Delkr.-Kto 19 296. Sa. M. 2 931 569. Kurs der Aktien Ende 1906–1916: 174.90, 194, 192, 348, 158.50, 160, 158, 154, 158*, –, 115 %. Zugel. Jan. 1906; erster Kurs 150 %; am 12./12. 1906: 175 %. Die Genussscheine wurden Anfang Jan. 1911 an der Börse eingeführt. Kurs Ende 1911–1916: M. 1460, 1425, 1345, 1290*, – 1000 pro Stück. Notiert in Hamburg; die Genusscheine franko Zs. Dividenden: 1884: 4 %; auf Lit. A.-Aktien 1885–97: 0 %; 1898–1913: 5, 7½, 8, 8, 12, 12, 12, 12, 20, 16, 24, 28, 11, 12, 12, 12 %. Genussscheine 1910–1913: M. 110, 120, 120, 120 pro Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. O. Riedel. Prokuristen: A. F. W. Helm, Heinr. Karl Jul. Stamm, Rich. von Koch. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Heinrich Freih. von Ohlendorff, Rud. Crasemann, Freih. Rud. von Schröder, Alfred Godeffroy, Bank-Dir. Kurt von Sydow. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; für Div.: Hamburg: Deutsche Bank.