Gewerkschaften, 2429 Gewerkschaft Wilhelmshall, Anderbeck (Kreis Oschersleben). Errichtet: 1887. Eingetr. 26./9. 1913. Besitz: Die Gew. besass 4 Grubenfelder mit einem Flächeninhalt von 8 756 000 qm. Im August 1909 genehmigte das Ober- bergamt Halle, dass das der Gew. Wilhelmshall gehörige Salzbergwerk „Wilhelmshall“ in den Gemarkungen Dedeleben, Dingelstedt, Huy-Neinstedt, Anderbeck u. Sargstedt in den Kreisen Oschersleben u. Halberstadt in die zwei Bergwerke „Salzbergwerk Wilhelmshall', 6 106 715 qm gross, u. „Salzbergwerk Dingelstedt“, 2 649 285 qm gross, geteilt wird; wegen der neuen Schachtanlage zu Dingelstedt siehe unten. Durch eine Schachtanlage ist 1893 in den Grubenfeldern ein mächtiges Carnallitlager erschlossen. Dasselbe ist in Abbau genommen, und wird das anstehende Carnallitquantum auf viele Hundert Mill. Centner berechnet. Seit 1894 ist auch ein Cainitlager von normaler Qualität und Mächtigkeit erschlossen. Die Anlagen bestehen in einer kompletten Schachtanlage mit zwei grossen Mahlmühlen, grosser Werkstätte, 2 Wasserwerken, elektr. Licht- u. Kraftanlage. Fabrikanlagen: Chemische Fabriken zur Erzeugung von Chlorkalium, schwefels. Kali, schwefels. Kalimagnesia, Dünge- salzen u. Chlormagnesium, geschmolzen, krystallisiert u. gemahlen als Spezialität, Brom, sowie Badesalzen. Das Werk besitzt grosse elektr. Zentralen, eine 4 km lange Eisenbahn, Verwaltungsgebäude, Kasino, Beamten- und Arbeiterwohnhäuser, Magazin, alle Anlagen in Stein und Eisen. Die Gewerkschaft besitzt mächtige Carnallit-, Sylvinit-, Hartsalz- u. Kainit- lager, deren Salze sehr reich an Kali und leicht zu gewinnen und zu fördern sind. Die Leistungsfähigkeit der Tagesanlagen ist bedeutend und genügt, um auch die Quoten anderer Werke verarbeiten zu können. Die Abwässerkonzession ist hierfür ebenfalls ausreichend. Mit dem Schacht der Gew. Dingelstedt- (siehe unten) ist eine unterirdische Verbindung her- gestellt. Wilhelmshall besitzt 500 Kuxe der Gew. Dingelstedt. Beteilig. von Wilhelmshall im Kalisyndikat für Schacht I ab 1./4. 1917: 7.9744 in Tausendsteln. Ein zweiter Schacht w„Wilhelmshall II' ist im Abteufen begriffen, doch ruhten 1915 u. 1916 die Schachtarbeiten. Über Tage wurden die angelieferten Masch. fertig montiert und die angefangenen Ge- bäude vollendet; bis Ende 1916 aufgewendete Kosten M. 2 077 106. Die Gew. ist an dem Kalisalzbergwerk Asse bei Wittmar mit 26 Kuxen beteiligt. 4 % hypoth. Anleihe von 1895. M. 3 000 000 in Part.-Oblig. à M. 500, 1000. In Umlauf VI. 1 061 000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. in 28 J., von 1896 ab durch Verl. zu 103 % am 1./7. per 2./1.; v. 1./7. 1896 ab werst. Tilg. zulässig. Sicherheit: Der gesamte Grundbesitz der Gew. nebst Zubehör, auf welchen eine Kaut.-Hypoth. von M. 3 400 000 zu gunsten der Deutschen Bank in Berlin als Vertreterin der Inh. von Part.-Oblig. dieser Anleihe eingetragen ist. Die Deutsche Bank als Pfandhalterin ist berechtigt und verpflichtet, die Löschung der Kaut.-Hypoth. insoweit zu bewilligen, als die Rückzahl. der Anleihe ihr nachgewiesen wird. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank; Anderbeck: Eigene Kasse; Cöln: Rhein.-Westf. Disconto-Ges. Eingef. in Berlin März 1895. Kurs Ende 1901–1916: 101.50, 102.30, 103.60, 104.60, 103.75, 103.60, 101.75, 101.50, 100.75, 102, 103.50, 100, 99.50, 97.50*, =, 93 %. Coup.-Verj.: Nach 4 J.? Kuxe: Anzahl 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Lum Versand gelangten: 1908 1909 1910 1911 1912 Carnallit für LDandwirtschaft dz 7 481 21 328 10 725 16 708 8811 Reikit ü. Sylvint. 223 623 804 299 644 705 643 987 313 874 Öblefkaliüm à 80 % 70 192 72 803 78 830 84 917 76 846 77777............ 16 369 17 421 18 008 24 425 19 669 Kalimagnesis 48 % 11 270 9201 8 345 11 691 8 876 Düngesalze 20, 30, 40 % . . „ 87091 88 057 92 108 116 819 99 239 Nobenprodukte . 99 438 43 869 47 315 5 7 / %.... 40 640 6750 50 Produktionszahlen für 1913, 1914, 1915 u. 1916 nicht veröffentlicht. Erträgnisse: Bis Ende 1894 wurde eine Ausbeute nicht verteilt, an Zubusse wurden bis dahin M. 1 850 000 geleistet. Ausbeute 1895–1916: M. 480, 810, 960, 960, 960, 1080, 1200, 380, 720, 720, 950, 1200, 1200, 300, –, 800, 1000, 1000, 0, 0, 0, 0 pro Kux. Wegen des Baues der Schachtanlage Dingelstedt wurde die Ausbeuteverteilung ab 1./4. 1908 eingestellt u. auch 1909 noch nicht wieder aufgenommen. Für 1910–1912 dann wieder Ausbeute verteilt und zwar für 1912 in Dingelstedt-Oblig. Eine Ausbeute kam für 1913–1916 nicht zur Ver- teilung. Der Gewinn für 1914 M. 2 125 539 wurde vorgetragen und reduzierte sich 1915 auf M. 1 906 515 u. 1916 auf M. 1 432 611. Nach Kriegsausbruch ruhte der Betrieb rd. 2 Monate; seitdem wird während des Krieges der Betrieb in beschränktem Masse fortgeführt. Der Betrieb auf Dingelstedt ist vollständig stillgelegt u. die Förderung auf Wilhelmshall über- nommen. Zur teilweisen Abstossung der schwebenden Verbindlichkeiten (Ende 1915 1d. 3 500 000) beschloss die Gew.-Vers. v. 12./5. 1916 die Ausschreibung einer Zubusse von M. 1 500 000 = M. 1500 pro Kux wovon M. 500 am 24./6. u. 23./9. 1916 eingezogen wurden. restl. M. 500 waren am 15./1. 1917 einzuzahlen. Zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel beschloss die Gew.-Vers. v. 26./6. 1917 die Einziehung einer Zubusse von M. 1 000 000, zahlbar in zwei Teilbeträgen am 15./8. und am 15./11. 1917. Ausserdem wurde der Vorstand er- mächtigt, die im Bes. der Gew. befindlichen M. 500 000 Schuldverschreibungen der Gew. Dingelstedt zu verkaufen. Darüber hinaus würde noch ein Bankkredit von M. 1000 000 bis eeiin Jahr nach Friedensschluss in Anspruch genommen. Im Übrigen wird der Rest der ....