Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1 Anleihe 540 000, Hypoth. Bahnhof Mattierzoll 83 172, Bilanz-R.-F. 282 991, Spez.-R.-F. 10 018, Ern.-F. 419 107, rückständ. Zahl. für Oblig. u. Zinsscheine 83 426, Kaut. 93 725, Kredit. 132 624, Gewinn 58 790. Sa. M. 10 070 855. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 167 827, Hypoth.- do. Bhf. Mattierzoll 3373, Verwalt.-Kosten 3903, Spez.-R.-F. 3500, Reingew. 58 790 (davon Bilanz-R.-F. in Höhe der- Schulden-Tilg.: a) aus Tilg. der Oblig. 30 000, b) aus Tilg. der Hypoth. 1852, c) aus Tilg. der Kaufpreisraten für eine Lokomobile u. Lokomotive 3500, d) aus Tilg. der Anleihe 20 000, Vortrag 3438. – Kredit: Vortrag 3038, Betriebspacht 230 000, Zs. u. sonst. Einnahmen 4356. Sa. M. 237 395. Dividenden: 1901/02–1916/17: Bisher 0 %. Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Dir. Hartwig Clemen, Reg.-Baumeister a. D. Aug. Nau, Stellv. Walther Knoff, Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Albert Heimann, Cöln; Stellv. Finanzrat B. von Rauschen. plat, Komm.-Rat Gutkind, Bank-Dir. A. Tebbenjohannes, Braunschweig; Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Berlin; Ministerial- Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker-- Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Butzbach-Licher Eisenbahn Akt.-Ges. in Butzbach. Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902. Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, der hessische Staat. Betriebseröffn. Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 auf der Teilstrecke Queckborn-Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg-Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 km. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000); eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1 810 500. Die G.-V. v. 21./11. 1913 beschloss zur teilweisen Beseitig. der Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um M. 111 000, also auf M. 1 756 000. Grossherz. Hessischer Staatszuschuss zus. M. 1 305 114. Anleihen: I. M. 550 000 in 2¾ % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903. Tilg. seit 1./4. 1909 mit ½ % der urspr. Gesamtsumme, ab. 1./4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. II. M. 490 000 in 2 % (bis 1913 3¾ %) Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. III. M. 347 000 u. M. 175 000 in 2¾ % (bis 1913 3 %) Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens ½ % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zs. planmässig zu tilgen. Auf.- genommen 1910 zur Beschaffung der Mittel zum Bau der Nebenbahn von Griedel nach Bad Nauheim u. einer Nebenbahn von Butzbach nach der Landesgrenze (Ebersgöns-Oberkleen). Sanierung: Am 31./3. 1912 war der Verlust bei Aufstellung der Bilanz für das Ge- schäftsjahr 1911/12 auf M. 211 976 angewachsen, so dass sich die Verwalt. der Ges. genötigt sah, eine Sanierung der Ges. vorzunehmen. Unter Vermittelung des Grossherzoglichen Ministeriums wurde mit den von der Bahn berührten Gemeinden als Inhabern der Oblig. u. mit der Firma Lenz & Co. in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, durch welchen der Zinsfuss. der Oblig. dauernd auf 2 ¾ % herabgesetzt ist, während von dem Akt.-Kap. 111 Aktien zu M. 1000 = M. 111 000 vernichtet wurden (siehe A.-K.). In den nächsten 5 Jahren findet keine Auslos. von Schuldverschreib. statt. In den dann folg. 5 Jahren werden ½ % u. von 1926 an 2½ % jährlich getilgt, sodass nach 45–50 Jahren die Schuldverschreib. ausgelost sind. Ferner hat sich die Firma Lenz & Co. verpflichtet, von ihrer Forderung an die Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 100 976 zu erlassen u. für den Restbetrag der Forderung die Zs. auf 2 % herabzusetzen, auch auf die vertraglich vereinbarte Pauschalentschädigung von M. 6000 p. a. für die Betriebsführung bis auf weiteres zu verzichten. Ausserdem über- nimmt sie den Inhabern der Schuldverschreib. gegenüber selbstschuldnerische Bürgschaft für die Zahlung der Zs.- u. Tilg.-Beträge. Die Ges. zahlt in den Gemeinden, in denen sie zur Steuer herangezogen werden kann, nur 50 % der sonst üblichen Abgaben. Im Geschäftsjahr 1912/13 resultierte ein neuer Bilanzverlust von M. 7617, der 1913/14 auf M. 25 975, 1914/15 auf M. 86 289, 1915/16 auf M. 145 946 u. 1916/17 auf M. 167 827 anwuchs.