Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 153 Prignitzer Eisenbahngesellschaft in Perleberg. Gegründet: 5./6. 1884. Konz. 23./7. 1884 für Perleberg-Wittstock, 44,93 km, eröffnet 31./5. 1885. Konz. 31./7. 1894 für Erweiterung bis zur preuss.-mecklenb. Landesgrenze bei Buschhof, 16,56 km, eröffnet 18./5. 1895. Der preuss. Staat ist seit 1895 erwerbsberechtigt. Zweck: Bau u. Betrieb einer normalsp. Nebeneisenbahn von Perleberg über Pritzwalk u. Wittstock bis zur preuss.-mecklenb. Landesgrenze auf Mirow zu u. Betrieb der der Meckl. Friedr. Wilhelm-Eisenb.-Ges. gehörigen Anschlussstrecke bis zum Bahnhofe Buschhof (1,8 km). Spurweite 1,435 m. Das Unternehmen ist mit behördlicher Genehm. v. 26./2. 1900 auf die Übernahme des Betriebes der Kleinbahnen der Kreise Ost- u. Westprignitz (im ganzen 194.04 km, davon ca. 92 km vollspurig u. ca. 102 km schmalspurig) – u. zwar für Rechnung dieser Kreise – ausgedehnt. Kapital: M. 3 420 000 in 4500 St.-Aktien B und 4500 Prior.-St.-Aktien A à M. 300, sowie 360 St.-Aktien B u. 360 Prior.-St.-Aktien A à M. 1000. Die Prior.-St.-Aktien A besitzen Vorzugsrecht auf 4½ % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch) und volle Voreinlösung im Falle der Liquidation der Ges. Urspr. A.-K. M. 2 700 000 in 4500 St.-Aktien u. 4500 St.-Prior.-Aktien à M. 300; erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./1. 1894 um M. 720 000 in 360 St.-Aktien u. 360 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: Je M. 300 AK...... Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 65 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), etwaige Sonderrücklagen; vom verbleib. Reingewinn 4½ % Div. vorweg an Prior.-St.-Aktien A, alsdann bis zu 5 % Div. an St.-Aktien B, Rest auf beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Von dem Reingewinne, soweit er 4½ % des bevor- zugten und 4 % des unbevorzugten A.-K. übersteigt, werden 10 % dem A.-R. und 5 % der Dir. als Tant. überwiesen. Bilanz am 31. März 1917: Aktiva: Bahnanlage u. Ausrüstung 3 981 785, Bau- u. Be- triebsstoffe 64 232, Wertp. 453 267, Pfandgelder der Beamten 25 340, Kassa u. Bankguthab. 93 922, Guth. in der Bahnanlage 216 710. – Passiva: A.-K. 3 420 000, Vorschuss aus den Betriebs-F. 216 710, Spez.-R.-F. 65 000, Ern.-F. 419 331, Neben-Ern.-F. 50 000, Disp.-F. 38 109, R.-F. 264 204 (Rückl. 12 239), Kriegssteuerrückl. des Vorj. 6000, unerhob. Div. 4627, Eisen- bahnsteuer 12 825, Div. an Vorz.-St.-Aktien 102 600, do. an St.-Aktien 111 150, Tant. 19 582, Kriegssteuer-Rückl. 22 000, Vortrag 52 777. Sa. M. 4 835 259. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 588 818, z. Ern.-F. 42 056, z. Spez.- R.-F. 4643, Tilg. der Bahnanlage-Vorschüsse 2167, Kursverlust 4774, Betriebsgewinn 333 174. – Kredit: Vortrag 32 211, Betriebseinnahmen 943 422. Sa. M. 975 634. Kurs Ende 1903–1917: St.-Prior.-Aktien: 110, 110.50, 128, 134.50, 125.25, 124, 112.75, 123, 124, 123.75, 113, –*, –, 100, – %. Aufgelegt 13./11. 1886 zu 102.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1904/05–1916/17: 6, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 7 7½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½ %; St.-Prior.-Aktien 1904/05–1916/17: 5½, 6, 6, 6, 6, 6, 6½, 7% 6, 6, 5%„ Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Eisenbahndirektor Tietjens, Kaufm. Grasshoff. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Direktor der Städte-Feuersozietät Doerfel, Berlin; Stell. Komm.-Rat Runge, Wittenberge; Bank-Dir. Emil Wiglow, Brandenburg; Bürgermeister Dr. Schultz, Wittstock; Wilh. Schultz, Landrat von Graevenitz, Perleberg; Landessyndikus Gerhardt, Berlin; Landrat von Winterfeld, Kyritz; Erbjägermeister von Jagow, Rühstädt. Zahlstellen: Perleberg: Eigene Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftl. Darlehnskasse; Pritzwalk u. Wittstock: Stadtkassen. Reinickendorf-Liebenwalde-Gross-Schönebeckler Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion u. Betriebs- verwaltung: NW. Alexander-Ufer 5. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren seit dem Tage der Betriebs- eröffnung, gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf- Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33½ % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukostennjährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab- geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913,