„ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. – Soweit die Aktien des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede i. L. nicht bis 17/1.1918 eingereicht wurden u. soweit Spitzenbeträge nicht reguliert wurden, erhalten die betreffenden Aktionäre einen ratierlichen Anteil am Liquidationserlös u. Umtauschstellen: A. Schaaff- hausen'scher Bankverein A.-G., Cöln; Direction der Disconto-Gesellschaft, Berlin; Deutsche Bank, Berlin; Nationalbank für Deutschland, Berlin u. Niederlass.; A. Levy, Cöln; Deich- mann & Co., Cöln; J. H. Stein, Cöln; Joh. Ohligschlaeger,-G. m. b. H., Aachen; Internationale Bank in Luxemburg u. Niederlass.; Klöckner & Co., Duisburg. Gleichzeitig wurden die 4 %, 4½ % u. 5 % Obligationen des Lothringer Hü: Aumetz- Friede in Liquid. (siehe unten) in neue 5 % Teilschuldverschreib. des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein A.-G. in Nilvingen in der Zeit v. 26./11. 1917–17./1. 1918 um- getauscht: Gegen je nom. Frs. 2500 Oblig. des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede i. L., gleichviel welcher Anleihe sie angehören, wurden je nom. M. 2000 Teilschuldverschreib. der Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein A.-G. gewährt. Insoweit Oblig.-Beträge von weniger als Frs. 2500 eingereicht wurden, waren die vorgenannten Umtauschstellen bereit, den Zukauf fehlender u. den Verkauf überschiessender Oblig.-Beträge zwecks Erreichung eines in M. 1000 darstellbaren Betrages zu vermitteln. Den im Umtausch gewährten 5 % Teil- schuldverschreib. der Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein A.- G. sind Zinsscheine per 1./3. 1918 ff. u. Erneuerungsscheine beigegeben. Soweit die einzutauschenden Oblig. andere Zinstermine als 1./3.1./9. haben, wurden entsprechend dem Beginn des Zinsenlaufes der neuen Anleihe (1./9. 1917) die nächstfälligen Zinsscheine der alten Oblig. zu Gunsten oder zu Lasten des Einreichers zu dem Betrage verrechnet, der den alten Öblig. als Zs. bis zum 31./8. 1917 zukommt. Alle Kosten der Auflös. u. Liquidation der belgischen Ges. werden durch die neue deutsche A.-G., in Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein, A.-G., Nilvingen getragen. Der Umtausch der Aktien u. Oblig. erfolgte für die Aktionäre u. Obligationäre kosten- u. stempelfrei. Gegründet: 15./5. 1897 als Aumetz Belgisch-Lothringer Gruben- u. Hütteaverein in Brüssel; lt. G.-V. v. 24./11. 1897 fusionierte sich die Ges. mit der Société anonyme des Hauts-Fourneaux de la Paix, gegründet 24./10. 1896 u. nahm deshalb die jetzige Firma, wie oben, an. Dauer der Ges. jetzt bis 24./10. 1940. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist Gewinnung u. Verkauf von Eisenerz, Fabri- kation von Roheisen, dessen Verwandlung in Stahl u. im allgemeinen was mit der Produk- tion von Eisen u. Stahl u. deren Weiterverarbeitung zus.hängt. Besitz u. Anlagen des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede u. der Fentscher Hütten-Act.-Ges.: Der Gesamt- Grundbesitz der Erzbergwerke u. Hüttenbetriebe hat eine Ausdehnung von 465 ha u. ist belegen in den deutschen Gemeinden Kneuttingen, Nilvingen, Algringen, Marspich, Fentsch u. Aumetz. Von diesem Besitz sind rund 39 ha überbaut; ca. 90 ha sind unbebaut, dienen aber dem Gruben- u. Hüttenbetrieb. Die restl. 336 ha sind Ackerland etc. Der Erzgrubenbesitz um- fasst die Konzessionen Aumetz I u. II, die Konz. Friede u. die Hälfte der Konz. Empel; ferner die Konz. Arnold u. Havingen, zus. 1086 ha. Die Gewinnung erfolgt auf Grube Friede durch Stollenbetrieb, auf den Gruben Aumetz u. Havingen durch Tiefbauanlage; die Be- förderung der Erze zu den Hochöfen von Grube Friede mittelst Bremsberges, von Havingen durch elektr. Schmalspurbahn, von Aumetz mit einer 11 km langen Drahtseilbahn. Das Hochofenwerk Friede hat 7 Hochöfen von zus. 1500 t, Hochofenwerk Fentsch 3 Hochofen von zus. 700 t Tagesleistung. Beide Anlagen können also täglich rund 2100 t Roheisen er- zeugen, was Jahreserzeug. von 800 000 t entspricht. Es ist eine Giesserei mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 t jährl. im Betrieb, welche vorzugsweise für den eigenen Bedarf arbeitet. Das Stahlwerk umfasst 2 Roheisenmischer von zus. 2200 t Fassungsvermögen, 2 Stahlwerks-Kupolöfen; 6 Konverter von je 30 t. Die Leistungsfähigkeit des Stahlwerks erreicht eine Stahlerzeugung von rund 600 000 t. In den Walzwerken sind vorhanden: zwei schwere Blockstrassen mit Antriebsmasch., eine Reversierstrasse mit 4 Gerüsten, 1 Duo- Trio-Fertigstrasse von 2 Gerüsten, 1 Duo-Trio-Fertigstrasse von 3 Gerüsten, 1 Trio-Stab- strasse von 3 Gerüsten, 1 Feineisen-Doppel-Duostrasse von 4 Gerüsten mit Vortrio, 2 Doppel- Duo-Feinstrassen von 7 Gerüsten. In den Gruben-u. Hüttenbetriebeneinschl. der angeschloss, Ges. etc. wurden 1913/14–1915/16 18 203, 12 827, 14 495 Arb. beschäftigt. Es sind Ü%ade 326 Beamten-, Meister- u. Ab ein mit 986 Wohnungen; ausserdem 5 Schlafhäuser für Arb., welche daselbst auch verpflegt werden; ferner eine Konsumanstalt mit Bäckerei in Kneuttingen u Filialen in Aumetz u. Fentsch. Für Verbesser. u. Neuanlagen wurden 1907/08–1916/17 M. 5 444 580, 1 508 396, 1 871 535, 4 546 930, 6 792 640, 6 834 662, 10 781 900, 1 447 172, 2 347 838, 120 798 aufgewandt. Löhne er- forderten 1910/11–1916/17: M. 13 180 300, 16 854 431, 19 630 191, 21 897 212, 13 605 091, 19 321 574, 26 381 307. Die Ges. ist Mitglied des Stahlwerks-Verbandes in Düsseldorf mit einer Gesamtbeteilig. von 247 271 t Rohstahl an Halbzeug, Formeisen u. Eisenbahn-Oberbaumaterial, während er für seine übrige Walzwerkserzeugung unbeschränkt ist. Im Roheisen-Verband in Essen hat der Lothringer Hütten-Verein eine Beteilig. von 126 000 t. Ferner gehört die Ges. mit ihren Zechen dem Rheinisch-Westfäl. Kohlen-Syndikat an. Die Kohlenbeteilig. beträgt 1 905 300 t. Es ergibt sich somit einschliessl. des Selbstverbrauchs-Kontingents mit 1 040 856 t eine Fördermöglichkeit bis zu 2 700 000 t; Beteilig. für Koks 331 940 „ Briketts 72 000 t. Erzförderung u. Erzeugung, sowie Gesamt-Umsatz beziffern sich für die letzten neun Geschäftsj. wie folgt: