270 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die G.-V. v. 3./10. 1889 genehmigte Ankauf der Steinkohlenzeche Ver. Engelsburg mit einem Grubenfelde von 4 951 000 qm und einem Schachte zu durchschnittl. M. 660 pro Kux ab 1./7. 1889 (erworben sind bisher 998 von 1000 Kuxen: 1911/12–1916/17 M. 604 821, 890 011, 813 785, 846 254, 885 615, 681 395 Rohgewinn. 1907/09 Abteufung eines zweiten Schachtes, der mit dem alten Schacht durchgängig gemacht wurde. Auch Brikett-Fabrikation vorhanden. 1889/90 erwarb die Ges. in der Rheinprov. umfangreiche Grundstücke, welche vorzügl. Quarzitbrüche u. andere feuerfeste Materialien enthalten, für M. 275 110 u. Kalksteinfelder bei Wülfrath für M. 50 000; letztere nicht im Betrieb. Die G.-V. v. 9./5. 1900 genehmigte die Erwerb. der Zeche Ver. Carolinenglück bei Bochum gegen Gewährung von M. 4 200 000 Aktien der Em. 1900. Die Grösse der Gerechtsame be- trägt 2 064 000 qm. Nach einem 1900 erstatteten sachverständ. Gutachten stellte sich damals der Gesamtkohleninhalt von Carolinenglück auf 18 471 000 t, u. zwar Fettkohlen 14 656 800 t u. Magerkohlen 3 814 200 t. Nach anderen sachverständ. Gutachten ist die anstehende Kohlen- menge noch erheblich grösser. An Koksöfen sind vorhanden 240 Ofen, sämtlich zur Ge- winnung der Nebenprodukte, sowie 1 Benzolfabrik. Rohgewinn von Carolinenglück 1910/11 bis 1916/17 M. 1 877 804, 2 145 245, 2 503 196, 2 708 881, 1 414 382, 2 061 831, 2 127 342. Um den Bedarf an Gas- und Fettkohlen zu sichern, hat die Ges. im April 1907 die Kuxe der Gew. Teutoburgia für M. 2 000 000 erworben; die Berechtsame dieser Géew. ist 2 778 000 qm gross, sie markscheidet im Südosten und Osten mit der Zeche Erin, im Norden mit der Zeche Viktor, im Westen mit der Zeche Mont Cenis und im Süden mit der Zeche Lothringen. Das Feld enthält in günstiger Lagerung Kohlen, deren Flöze schon bei einer geringen Teufe von etwa 200 m erreicht wurden. Abteufen der Schachtanlage von 1909–1911. Bei den Aus- u. Vorrichtungsarbeiten wurde die ganze Gaskohlen- u. der liegende Teil der Gas- flammkohlenpartie mit 16 bauwürdigen Flözen von insges. 16.70 m Kohlenmächtigkeit in normaler Beschaffenheit u. regelmässiger Ablagerung aufgeschlossen. Bis Ende Juni 1915 betrug der gesamte Aufwand für Teutoburgia rund M. 12 000 000. Die Zeche hatte 1912/13 bereits eine Förderung von 501 421 t u. 1913/14 eine solche von 569 758 t. In Kriegsj. 1914/15 u. 1915/16 nur 356 689 bezw. 352 351 t. Rohgewinn 1913/14 M. 638 236, 1914/15 M. 235 892, 1915/16 M. 472 273, 1916/17 M. 362 132. 1913/15 Bau einer Kohlenwäsche, sowie einer Kokerei mit Nebenproduktenanlagen. Die Beteiligungsziffer am Kohlen-Syndikat für alle Zechen der Ges. beträgt für Kohlen 693 400 t, für Koks 4000 t, für Briketts 154 100 t. Die Zugänge der Gussstahlfabrik 1916/17 betrugen: bei Grundstücken M. 432 879, bei Ge- bäuden 1 910 352, bei Masch. 4 856 712. Sa. M. 7 199 945. Von den Kohlengruben erfor- derten 1916/17 Zeche Vereinigte Engelsburg M. 195 104, Carolinenglück M. 1 062 559, die Eisensteingruben M. 2 503 772, Teutoburgia M. 533 746, zus. M. 4 295 182. Die Zahl der in den Bergwerken u. Fabriken beschäftigten Arb. betrug 1912/13–1916/17: 14529, 16 015, 12 086, 13 877, 16 756. Gezahlte Löhne 1913/14–1916/17: M. 27567 663, 21138 965, 28 836 898, 38 527 271. Seit dem teilweisen Betriebs-Stillstande im Aug. 1914 ist eine langsame Aufbesser. in Produkt. u. Absatz eingetreten, zumal später grosse Kriegslieferungen auszuführen waren; 1915/16 wurde eine Verdoppelung des Umsatzes erreicht. Dagegen trat in den Kriegsjahren eine bedeutende Verringerung der Förderleistungen der Kohlenzechen u. Erzbergwerke ein. Reingewinn 1914–15–1916/17 M. 7 413 268, 17 335 365, 15 558 269. Kapital: M. 45 000 000 in 50 000 Aktien (Nr. 1–50 000) à M. 300 (Tlr. 100) u. 20 000 Aktien (Nr. 1–20 000) à M. 1500, sämtl. auf Namen. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, bis 1870/71 aus M. 4 500 000, bis 1871/72 aus M. 6 000 000 u. erreichte 1872/73 die Höhe von M. 9 000 000. Weitere Erhöh. fanden statt 1873 um M. 6 000 000, 1889 zur Erwerb. der Aktien der Ges. für Stahlindustrie um M. 1 999 500 in 1333 Aktien à M. 1500 (begeben zu 200 %), 1890 um M. 4 000 500 in 2667 Aktien à M. 1500. Der Erlös der letzteren diente zum Ankauf der Zeche Hasenwinkel, Bau einer Verbindungsbahn, Erwerb. von Koksofenanlagen etc. Die G.-V. v. 9. Mai 1900 beschloss behufs Erwerb. der Zeche Ver. Carolinenglück Erhöh. des A.-K. um M. 4 200 000 (auf M. 25 200 000) in 2800 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1./7. 1900 unter Ein- rechn. der nach dem G.-V.-B. v. 18./1. 1890 noch auszugebenden M. 499 500 (333 Aktien à M. 1500) u. unter Aufheb. des die Erhöh. des A.-K. betr. Beschlusses v. 31. Ökt. 1890. Weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 800 000 (auf M. 30 000 000) in 3200 Aktien à M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, begeben an ein Konsort. (Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges. etc.) zu 175 %, davon M. 3 600 000 den alten Aktionären v. 22./4.–9./5. 1910 zu 175 % angeboten; auf nom. M. 10 500 alte Aktien entfiel 1 neue zu M. 1500. Agio mit M. 3 600 000 in R.-F. Diese Erhöh. diente zur Deckung der Kosten für in Ausführ. begriffene Verbesser. u. Neuanlagen, sowie zum völligen Ausbau der Zeche Teutoburgia. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1912 zur Ver- stärkung der Betriebsmittel mit Rücksicht auf Neubauten, Erwerbungen etc. um M. 6 000 000 (auf M. 36 000 000) in 4000 Aktien à M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, übernommen von einem Konsort. (Berliner Handels-Ges.) zu 180 %; hiervon angeboten den alten Aktionären M. 4 285 500 v. 30./10.–13./11. 1912 zu 180 %. Agio mit ca. M. 4 800 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 25./1. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 9 000 000 (auf M. 45 000 000). Diese Kapitalerhöhung hat den Zweck, das A.-K. mit der gesteigerten Ausdehnung des Geschäfts im Einklang zu erhalten. Die neuen Aktien, welche für 1917/18 zur Hälfte und von da ab gleichmässig mit den alten Aktien an der Div. teilnehmen, wurden den alten Aktionären derart zum Bezuge angeboten, dass vom 9./2.–25./2. 1918 auf je M. 6000 alte Aktien 1 neue Aktie von M. 1500 zum Kurse von 190 % bezogen werden konnte.