Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 275 Stahlroheisen; Erzeugungsfähigkeit etwa 220 000 t jährl. Eine Koksofenanlage von 130 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Zur Verwertung des Hochofengases sind Gichtgas- Reinigungsanlagen u. eine Gasmasch.-Zentrale erbaut. Zur weiteren Verarbeitung eines Teiles der Roheisen-Erzeugung besitzt das Werk ausgedehnte Giesserei-Anlagen, die in Sand- u. Lehmformereien zur Herstell. von Maschinenteilen, Rohrformstücken u. dergl. bestehen, sowie grosse Giessereien zur Erzeugung von Röhren bis zu den grössten gebräuchlichen Abmessungen. Haupterzeugnisse sind Muffen u. Flanschenröhren nebst den zugehörigen Formstücken, in denen die Leistungsfähigkeit etwa 120 000 t beträgt. Ausser diesen Spezialitäten wird ferner noch in grossem Masstabe die Herstell. von Tübbings, wofür die leistungsfähigsten Spezialmaschinen vorhanden sind, sowie von schweren Kokillen, Feld- bahnrädern, Radsätzen, Stahlformguss u. die Massenfabrikat. von Eisenbahnbedarfsartikeln betrieben. Die Werkstätten der Hütte befassen sich hauptsächlich mit der Herstell. von Masch. für Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, nämlich Dampfmasch., Wasserhalt.- u. Pumpmasch., Fördermasch., Gebläsemasch. u. dergl., mit dem Bau von Grossgasmasch. bis zu den grössten Abmessung. als Gasdynamo u. Gasgebläse, so mit dem Bau von Walzwerksanlagen als komplete Walzenstrassen mit allem Zubehör u. Walzenzugmasch. Eisenstein-Förderung 1907 eingestellt. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1907/08–1916/17 M. 398 590, 2 248 963, 2 966 530, 2 743 944, 3 982 100, 4 921 448, 1 955 677, 781 581, 179 653, 2 991 009. Erzeugung 1915/16: 114 099 t Roheisen, 23 158 t Stahlguss, 177 996 t Koks. E. Abteilung Nordseewerke Emden: Diese 1911 angegliederte Abteilung betreibt den Grossschiffsbau. Die Anlagen sind er- heblich erweitert u. auf das modernste eingerichtet. Die Werft ist für Rüstungs- u. Friedenszwecke voll beschäftigt. Die Umsätze der Werft haben sich gegen die Vorjahre bedeutend erhöht, die Inbetriebnahme der neuen Erweiterungen durch Bau einer dritten Hellinganlage wird eine weitere Steigerung bringen. Erzkonzessionen in Oberfranken u. Oberpfalz: Die Ges. hat Anfang 1913 begonnen ihre Erzfelder daselbst aufzuschliessen. Die Erze werden hauptsächl. durch Tagebau gewonnen u. durch Seilbahnen zur Station gebracht. Die in Oberfranken gewonnenen Erze werden zunächst nach Mülheim u. Dortmund geschafft werden u. als Ersatz für ausländische Erze dienen. Grund- u. Hausbesitz: Insges. rund 1771 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 1142 ha. In sämtl. Abteil. besitzt die Ges. 1509 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 4276 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen beträgt 248 ha. Zur Abteil. Dort- munder Union gehören 163 ha. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Rheinisch-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr, dann bei der Saar- u. Mosel-Bergwerks-Ges. mit über nom. M. 10 000 000 Aktien (siehe unten bei Kap.); die bisherigen Gewinne dieser Bergwerks-Ges. wurden zu Abschreib. verwendet. Im J. 1916 wurden weitere M. 10 000 000 Aktien der Saar- u. Mosel- Bergwerks-Ges. von Aug. Thyssen erworben. Sämtl. Aktien der Saar- u. Moselbergwerks- Ges. stehen mit M. 12 664 560 zu Buch. Ferner ist Deutsch-Lux. beteiligt bei der Eisen- handl. J. Schoch & Co. in Zürich, an mehreren Kohlenhandels-Ges.; beim Stahlwerksverband (s. oben), am Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat in Essen (s. oben), an der Deutschen Benzol- verkaufs-Vereinigung, G. m. b. H., u. an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, G. m. b. H., beide zu Bochum, an der Ges. für Teerverwert. m. b. H. in Duisburg, an dem Verband Deutscher Masch.-Fabriken in Berlin, an dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen. 1916/17 Erwerb der Kuxe Eiserne Union u. d. Geschäftsanteile der G. m. b. H. Wagner & Co. Im J. 1911/12 hat sich die Ges. zus. mit der Firma Hugo Stinnes in Mülheim-Ruhr einen massgebenden Einfluss auf die „Midgard' Deutsche Seeverkehrs-Akt.-Ges. in Bremen und allein für sich eine Beteilig. an der Rhein- u. See-Schiffahrts-Ges. in Cöln u. der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts- Ges. in Mannheim gesichert. Von letzteren beiden Ges. besitzt der preussische Bergfiskus die Mehrheit. Gewerkschaft Tremonia zu Dortmund. Ende 1910 erwarb Deutsch-Lux. nahezu sämtliche Kuxe (995 0 ooo) dieser Gew., mit M. 4 485 898 zu Buch stehend. Die Berechtsame der Zeche umfasst 4 Geviertfelder = 5 921 000 qm. Es sind 3 Schächte vor- handen, davon der eine der Hauptförderschacht, während der andere hauptsächl. zum Berge- versatz dient, der dritte Schacht dient als Wetterschacht. Die Schachtanlage besitzt eine Separation, Wäsche u. Kokerei. Die Tages- u. Schachtanlagen sind seit 1911 vollständig um- gebaut. Ferner vorhanden 95 Regenerativ-Koksöfen mit Einricht. zur Gewinnung der Neben- produkte u. 1 Benzolfabrik. Interessengemeinschaft mit der Sociéteé Anonyme des Hauts-Four- nmeaux et Aciéries de Rumelange-St. Ingbert in Rümelingen u. St. Ingbert. Die G.-V. v. 24./6. 1911 genehmigte den diesbezügl. Vertrag, gültig ab 1./7. 1911 auf 30 Jahre auf folgender Grundlage: Die beiden Werke arbeiten zus. unter Aufrechterhalt. ihrer Selbst- ständigkeit; jedes bleibt Eigentümer seines Vermögens. Der Verkauf von Eisenerz-Konz. oder Erzbergwerken oder von ganzen Werksanlagen, die für den Betrieb notwendig sind oder einen wesentlichen Bestandteil desselben ausmachen, bedarf des Einverständnisses von Rümelingen. Kohlenzechen oder Anteile daran können für Rechnung von Rümelingen ohne Einverständnis des V.-R. von Rümelingen nicht erworben werden. Die notwendigen Gelder werden Rümelingen von Deutsch-Lux. vorgeschossen. Ohne Zustimmung des V.-R. von Rümelingen sollen die von Deutsch-Lux. vorgeschossenen Beträge einschl. der fundierten 18*