Erzbergwerke und Hattenbelszepe 287 sowie eine Geschossfabrik in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universaleisenwalz- werk, eine Verzinkerei u. ein modernes Weissblechwalzwerk etc. erbaut. Ca. 7500 Arbeiter. Beteilig. beim Stahlwerksverband 104 009 t. Kapital: Bis 1917: M. 16 875 000 in 750 Aktien à M. 15 000 u. 750 Aktien à M. 7500. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1897 um M. 1 500 000 in 100 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 %. Die G.-V. v. 3./4. 1902 beschloss zu Neubauzwecken, Ankauf von Gruben- u. Hütten-Aktien weitere Erhöh. um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) in 100 Aktien à M. 15 000; diese Erhöh. ist 1905 ganz durchgeführt. Nochmals erhöht behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 19./8. 1907 um M. 2 250 000 (auf M. 11 250 000) in 150 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.= 1./10. 1910 um M. 5 625 000 in 750 Aktien à M. 7500 zu pari; inzwischen durchgeführt worden. Die a. o. G.-V. v. 5./12. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 8 437 500 (auf M. 25 312 500). Bis Sept. 1917 wurden für 6 bis 7 Mill. Mark französischer Aktien der Dillinger Hüttenwerke seitens einer deutschen Erwerbergruppe, die sich hauptsächlich aus Gesellschafts- und Familienangehörigen, aber auch aus sonstigen Industriellen zusammen- setzt, zum Preise von 250 % mit etwa 17 Mill. Mark bezahlt, die an den Treuhänder für feindliches Vermögen abgeführt wurden. Die Erwerber der Aktien bleiben auf 5 Jahre verpflichtet, bei weiterem Verkauf vorher die Zustimmung des Handelsministers einzuholen. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. im März auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1917 M. 4 236 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohé- Henrich & Cie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Immobiliarbesitz u. Grubenfelder 30 813 525, Inventar 15 923 423, Wechsel 49 986, Effekten 4 546 026, Kassa 77 747, Debit. 10 268 519. – Passiva: A.-K. 16 875 000, Oblig. 4 236 000, Amort.-F. 1 000 000, R.-F. 1 687 500, Disposit.-F. 800 000, Schulden-Tilg.-F. 5 957 000, Wohlfahrtseinricht. 642 684, Neubau Krankenhaus 19 016, Kriegs- unterstütz.-F. 1000 000, Fonds zur Wiedereinsetz. der Betriebe auf Friedensarbeit 2 500 000, do. zur Beseitig. der Kriegsschäden in Dillingen u. Redingen 1 000 000, div. Res. 11 430 187, Feuerversich. 250 000, Garantie-F. für Panzerplattenliefer. 800 000, Tant, Grat. u. Dotationen 815 707, Kredit. 6 193 441, Gewinn 6 472 692. Sa. M. 61 679 230. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant., Grat. u. Dotat. 815 707, Div. 3 375 000, Vortrag 3 097 692. Sa. M. 7 288 400. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn nach Abzug der Abschreib. u. Rückl. M. 7 288 400. Dividenden 1901/02–1916/17: 18, 17, 19, 14, 18, 19, 19,18, 30, 24, 29, 29, 19, 18, 18, 20 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. O. F. Weinlig; Gen.-Dir. Ernst Schleifenbaum. Prokuristen: Dir. H. Metzger, Dir. W. Schoenberg, Dir. Paul Siepmann, Otto Birckenauer, Gruben-Dir. K. Freitag, W. Kochs, Dir. Otto Zeller, A. Bischoff, Dir. R. Kunz, F. Kra- wutschke, E. Schubert. Aufsichtsrat: Vors. Exz. Gen.-Leutnant z. D. von Schubert, Berlin; Stellv. Graf von Francken-Sierstorpff, Eltville; Mitgl. Gust. Böcking, Cöln-Mülheim; Freih. von Hammerstein- Loxten, Abentheuer; Oberstleutnant a. D. Schmidt von Schwind, Eschberg; stellv. Mitgl. Freih. Dr. Phil. Paul von Berckheim, Weinheim; Dr. Ferd. Böcking, Aachen; Exz. Riemann, Gen. d. Inf., Gr.-Kedingshagen; Legationsrat Dr. C. v. Schubert, Bern. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1862; eingetr. 28./12. 1867. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel. – Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb des Gräfl. Einsiedel'schen Eisen werkes zu Berggiesshübel für M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen. Der Grundbesitz der Ges. in Döhlen-Berggiesshübel beträgt z. Z. ca. 397 200 qm. Hiervon entfallen auf die Abteil. Döhlen ca. 311 700 qm, von denen ca. 54 100 qm bebaut sind u. auf die Abteil. Berggiesshübel ca. 85 500 qm, von denen ca. 4200 am bebaut sind. Das Werk besteht aus dem Martinwerk mit 6 OÖfen von 15–35 t Inhalt, der Bessemerei mit 2 Konvertern von je 6000 kg Inhalt, den Tiegelschmelzöfen, dem Dampfhammerwerk mit einer 1250 t Schmiedepresse u. 16 Hämmern von 600–6000 kg Bärgewicht nebst Klein- schmiede, dem Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, der Stahlfassongiesserei, der Federfabrik, der mechan. Werkstatt mit 28 schweren, 33 mittleren u. 10 kleineren Werkzeugmasch., der Blankzieherei, der Ziegelei mit einer Produktion von jährl. 3 750 000–4 000 000 Stück u. der Eisengiess. 1914/15 Bau einer Geschossfabrik. Die hauptsächl. Produktion d Döhlener Werkes besteht in Friedenszeiten aus Eisenbahnschienen u. sonstigem Oberbaumaterial, Gruben- schienen, Stahl in rohgewalzten oder blankgezogenen Stangen, Schmiedestücken, Stahl- fassonguss, Geschosse, Federn für Eisenbahnzwecke usw., während in dem Berggiesshübeler Werk Eisenguss hergestellt wird. In 5 Kesselhäusern mit 31 Kesseln u. einer Gesamt- heizfläche von ca. 3000 qm wird der Dampf für 34 Dampfmasch. mit einer Gesamtleistung