Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 311 und Quarzitbrüchen. Im J. 1916 Erwerb der Gew. Giessener Braunsteinwerke vorm. Fernie, der Gew. Wolf in Herdorf, des Manganerzbergwerks Glückauf – Hessen, sowie der Gruben- felder der Grube Fischbacherwerk. IV. Steinkohlenbergwerke. a) die Zechen Hannover und Hannibal bei Bochum mit zus. 8 Schächten, darunter 5 Förderschächten, b) die Zeche ver. Sälzer und Neuack in Essen mit 3 Schächten, c) eine Anzahl unaufgeschlossener Kohlenfelder. Ausserdem ist die Firma Krupp zur Hälfte mit dem Nordd. Lloyd in Bremen zus. an der Gew. des Stein- kohlenbergwerks Emscher-Lippe beteiligt, dessen Feld eine Grösse von 11 Maximalfeldern hat. V. Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen (Niederrhein). Die Friedrich-Alfred-Hütte ist eines der grössten u. modernsten Hüttenwerke Deutschlands u. Europas. Die Anlage umfasst 10 Hochöfen, 1 Thomasstahlwerk, 2 Martinstahlwerke, Walzwerke, eine Eisenkonstruktions- werkstatt u. Brückenbauanstalt, sowie die zugehörigen Nebenbetriebe. Es werden hergestellt: a) Roheisen, u. zwar Thomasroheisen für das eigene Thomaswerk, Bessemer- u. Martineisen, Hämatit u. Spezial-Hämatit, Giesserei-Roheisen, Ferrochrom, b) Blöcke u Brammen aus Thomas- u. Martinstahl, c) Walzwerkserzeugnisse, u. zwar: vorgewalzte Blöcke u. Bram- men, Knüppel u. Platinen, Draht, Eisenbahnschienen, Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten, Hakenplatten für hölzerne u. eiserne Schwellen, Klemmplatten, Spundwandeisen usw., Formeisen sowie Stabeisen, d) Eisenkonstruktionen zu Brücken- u. Hochbauten aller Art. Die Hütte besitzt einen eigenen Hafen von etwa 7,90 ha nutzbarer Wasserfläche mit einem Kai von 770 m Länge. Das Hüttengelände beträgt nebst dazugehörigen Grundstücken 484, 42 ha. VI. Stahlwerk Annen. Das Stahlwerk Annen, vormals F. Asthöwer & Co., welches im J. 1886 in den Besitz der Firma Fried. Krupp übergegangen ist, besitzt 4 grosse Siemens- Martinöfen u. 1 Tiegelofen für Stahlfabrikation, 1 Bessemerwerk, mechan. Werkstätten, ein Walzwerk u. a. Das Stahlwerk fertigt als Spezialität Stahlformguss aus Siemens- Martin: u. Bessemerstahl, Tiegelstahl bis zu einem Stückgewicht von 40 000 kg. Weitere Spezialitäten sind: Gewehrlaufstäbe und Walzstahl für Gewehrteile. VII. Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Das Grusonwerk ist 1893 von der Firma Krupp erworben worden und hat seither wesentliche Vergrösserungen und Erweiterungen erfahren. Die Haupterzeugnisse des Grusonwerks sind: Eisen- u. Stahlguss: Schalenguss, Harteisen, Grauguss, Temperguss, Stahlformguss u. Hartstahl; ferner Gelbguss u. Rotguss. Kriegs- material: Schalengusspanzerplatten, kleinere Geschützrohre, Lafetten, Protzen, Geschosse. Erzeugnisse für gewerbliche Zwecke: Press- und Schmiedestücke der verschiedensten Art aus Stahl u. Flusseisen, Maschinenteile, ganze Maschinen u. vollständige Anlagen für alle Arten von Zerkleinerungs- u. Erzaufbereitungsanlagen; Einrichtungen für Zement-Fabriken, Salz- u. Oelmühlen, Pulverfabriken, Linoleum-, Zellhorn- u. Gummifabriken, Kolonial- maschinen, Walzwerks- u. Presseinrichtungen für Metalle, vollständige Einrichtungen für Metallhütten, vollständige Einrichtungen zur Herstellung von Kabeln jeder Art, Kran- anlagen, Verladeeinrichtungen für Massengüter, Aufzüge u. Kipper für Eisenbahnwagen, Räder aus Schalenguss, Radsätze usw. VIII. Germaniawerft, Kiel-Gaarden. Die Germaniawerft ist 1902 in den Besitz der Firma Krupp übergegangen. Sie bestand damals aus einer Werft in Kiel und einer Masch.-Fabrik in Tegel. Durch grosse Landankäufe in Kiel wurde der Grundbesitz der Werft sehr aus- gedehnt; es wurden neue gedeckte Hellinge errichtet, sowie eine vollkommen neue Masch.- Pabrik in grossem Umfange eingerichtet, während die Masch.-Fabrik in Tegel einging. Die Grundfläche der eigentlichen Werft umfasst, ausser dem Grundbesitz für Arbeiterwohnungen, 22.5 ha; die Wasserfront hat eine Länge von etwa 800 m. Die Germaniawerft liefert: Kriegsschiffe aller Typen, Tauchboote nach eigenem System, ferner transatlant. Schnell- dampfer, Passagier- und Frachtdampfer jeglicher Art, Dampfmasch., Dampfturbinen, Diesel- motoren etc. Auf den Anlagen der Firma Fried. Krupp A.-G. wurden 1914/15 gefördert oder hergestellt: Steinkohlen 2 861 131 t, Koks 1 002 000 t, Teer 31 900 t, Schwefelsaures Ammoniak 14 113 Eisenerze 1 281 501 t. Im Stahlwerks-Verband hat die Firma eine Beteilig. von 486 449 t Rohstahlgewicht Produkte A. Im Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat hat die Firma eine Beteilig. von 775 400 t pro Jahr. Ihre Selbstverbrauchsziffer ist 2 992 700 t jährl. Die Zahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Personenbetrug am 1./1. 1918: 134 781, davon 112 046 auf der Gussstahlfabrik u. den Schiessplätzen, 10 193 auf der Friedrich-Alfred-Hütte, 26 Kontor Rotterdam, 1758 auf dem Stahlwerk Annen, 14 570 auf dem Grusonwerk, 10 420 auf der Germaniawerft, 10 357 auf den Kohlenzechen, 1024 auf den mittelrhein. Hüttenwerken, 6353 auf den Eisensteingruben. Die Firma Krupp verfügte am 1./7. 1917 im ganzen über 15 046 Wohnungen für Arb. u. Beamte, davon allein in Essen 9621 Wohnungen. Ausserdem sind zahlreiche Wohlf.-Einricht. auf allen Werken der Ges. vorhanden. Der gesamte Grundbesitz der Firma Fried. Krupp A.-G. umfasst ausser den zu Schiessplatz- zwecken gepachteten Terrains in Meppen u. Tangerhütte eine Fläche von rund 2900 ha. Zwischen der Ges. u. der Westf. Drahtindustrie A.-G. in Hamm wurde am 31./1. 1911 ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Auf Grund desselben übernahm die Fried. Krupp Akt.-Ges. M. 6 000 000 neue, nur bis zu 4 % mit Vorrecht am Gewinn teilnehmende Vorrechtsaktien der Westfälischen Drahtindustrie u. hat sich vom 1./7. 1911 ab auf die Dauer von 30 bezw. 40 Tahren den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Ges. ge- sichert. Dagegen garantiert die Fried. Krupp Akt.-Ges. den Stammaktionären der Westfäl.