314 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Dr. Gust. Krupp von Bohlen u. Halbach, Villa Hügel; Stellv. Geh. Justizrat Aug. von Simson. Berlin; Vize-Admiral z. D. Hans Sack, Exc., Berlin; Landrat Tilo Freih. von Wilmowski, Merseburg; Geh. Baurat Dr. Ing. et Dr. Pphil. h. c. Emil Ehrensberger, Traunstein; Dr. jur. Eberhard Freih. v. Bodenhausen-Degener. Direktorium: Vors. Geh. Finanzrat Dr. Alfred Hugenberg, Finanzrat Ernst Hausx, Gerichtsassessor a. D. Hch. Vielhaber, Prof. Dr. Phil. h. c. Fritz Rausenberger, Dipl.-Ing. Dr. Ing. h. c. Rud. Hartwig, Dr. Ing. Carl Wendt, Essen; Ing. Dr. Ing. h. c. Kurt Sorge, Magdeburg (zugleich Vorstand der Direktion des Grusonwerks); Geh. Baurat Georg Baur, Bergwergwerks-Dir. Rich. Foerster, Dr. phil. Bruno Bruhn, Stellv.: Prof. Dr. Ing. Rich. Stribeck, Justizrat Conrad Wandel, Essen; Ing. Friedr. Klönne, Duisburg; Ing. Friedr. Dorfs, Rheinhausen (Niederrhein),. Fentscher Hütten Aktien-Gesellschaft, Sitz in Brüssel, Rue Ducale 41. (Société anonyme des Hauts Fourneaux de Fontoy.) (In Liquidation.) Nachdem die a. o. G.-V. der Fentscher Hütten-A.-G. v. 31./10. 1917 die Auflös. der Ges. unter Ermächtigung der Liquidatoren zur Verwertung des Gesellschaftsvermögens beschlossen hat und die Beschlüsse Rechtskraft erlangt haben, ist seitens der Liquidatoren das gesamte Gesellschaftsvermögen mit allen Rechten und Verbindlichkeiten an die „Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G. in Nilvingen, Post Kneuttingen-Hütte, nach Eintragung dieser Ges. im Handelsregister kaufweise übertragen worden. Die Liquidatoren erhielten in Zahlung neben einem entsprechenden Betrag von Aktien 5 % mit 101 % rückzahlbare Teilschuld- verschreibungen der Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G. von 1917 mit Zins- scheinen per 1. März 1918 ff., die hierdurch den Inhabern der 4½ % u. 5 % Obligationen der Fentscher Hütten-A.-G. i. L. von 1900 u. 1901 zum Umtausch angeboten wurden. Der Umtausch erfolgte v. 26./11. 1917–17./1. 1918. Gegen je nom. Fres. 2500 Oblig. der Fentscher Hütten-A.-G. i. L., gleichviel welcher Anleihe sie angehören, wurden je nom. M. 2000 Teilschuldverschreib. der Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G. gewährt. Gegründet: 25./3. 1898 auf 30 Jahre unter der Firma Fentscher Gruben Act.-Ges., Firma geänd wie gegenwärtig 1899; in der G.-V. am 25./10, 1910 wurde die Dauer bis 1940 verlängert. Zweck: Ausbeutung von zwei Bergwerks-Konz. auf 354 ha, welche in den Gemeinden Fentsch u. Havingen, Bezirk Diedenhofen (Lothringen) gelegen sind, Produktion von Roh- eisen. Die G.-V. v. 13./10. 1899 genehmigte den Ankauf der Zeche Crone etc. bei Hörde i. Westf. über welche Gew. 1908 der Konkurs eröffnet wurde, sodass per 30./6. 1908 der Kuxenbesitz mit frs. 625 000 u. ausserdem frs. 749 699 Forder., zus. frs. 1 374 699, abzuschreiben waren. Am Sitze der Ges. in Lothringen waren urspr. 2 Hoch- öfen erbaut, ein dritter Hochofen kam 1908 in Betrieb; Tagesproduktion zus. 700 t Thomas- eisen. Die Erzeugung der Hochöfen hatte der Lothr. Hüttenverein Aumetz-Friede über- nommen, mit welchem 1904, da sich einer völligen Verschmelzung formelle Hindernisse ent- gegen stellen, eine Interessengemeinschaft in der Weise gebildet ist, dass der Verein Aumetz- Friede 5333 neue Aktien ausgegeben hat, welche gegen 13 400 Vorz.- u. 35 775 St.-Aktien der Fentscher Hütten im Verhältnis von 11 bezw. 1 Aumetz-Aktie à frs. 500 gegen 50 Fent- scher Vorz.- bezw. 15 St.-Aktien à frs. 100 bis 31./3. 1904 eingetauscht werden konnten, wovon für 14 616 Vorz.- u. 37 961 St.-Aktien Gebrauch gemacht ist. Die G.-V. v. 17./12. 1904 beschloss, das Gesamtvermögen der Ges. dem Hüttenverein Aumetz bis 1929 in Pacht zu geben besonders hierbei die damaligen beiden Hochöfen mit allen ihren Einricht., die Erzgruben, Grundstücke, Kohlengrubengerechtsame etc.). Dagegen verpflichtete sich Aumetz-Friede, 1. jährlich M. 700 000 als Pacht an die Fentscher Ges. zu zahlen, 2. einen Betrag der zur Deckung der Abschreib. auf die bei der Fentscher Ges. errichteten Neuanlagen nach den bei Aumetz üblichen Grundsätzen ausreicht, 3. eine Gewinnbeteilig. in derselben prozentualen Höhe, die Aumetz für das betr. Jahr als Div. verteilt, gerechnet auf einen Nominalbetrag von frs. 1 156 390, 4. sofern die Jahresförder. von Aumetz aus den Fentscher Gruben 450 000 t übersteigt, eine besondere Vergüt. von 8 Pf. für jede Tonne Mehrförder. Die bei den gepachteten Objekten in Frage kommenden Steuern, Abgaben, Versicherungsprämien etc. werden von Aumetz getragen. Die nicht mit Hypoth, belasteten Vermögenswerte sind zunn Einstandspreise an Aumetz verkauft. Kapital: frs. 2 500 000 in 50 000 Aktien (à frs. 10) u. 20 000 Vorz.-Aktien, sämtlich à frs. 100. Die Vorz.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. u. unterliegen der Amort. zu à frs. 125 in längstens 25 Jahren durch Ausl. An Stelle der ausgel. Vorz.-Aktien treten Genussscheine. Urspr. frs. 4 000 000; über die Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handbuch 1916/17, Nach weiteren Zukäufen befinden sich inkl. der umgetauschten Aktien (s. oben) zurzeit 49 306 St.-Aktien à frs. 10 u. 19 976 Vorz.-Aktien à frs. 100 der Fentscher Ges. im Besitz von Aumetz-Friede. Anleihen: I. frs. 3 C000 000 zu 4½ %, Stücke à frs. 500, rückzahlbar zu frs. 510. Zs. 1./6. u. 1./12. Aufgelegt im Jan. 1900 zu frs. 485 per Stück. Die Anleihe erhielt keine hypoth. Sicherung. Ein Teil der Oblig. ist gegen Vorz.-Aktien umgetauscht, noch in Umlauf am 30./6. 1917 ca. frs. 1 000000, Kurs Ende 1906–1917: frs. 500, 490, 480, 500, 505, 502.50, 490, 502.50, PpP. Stück. Notiert in Brüssel u. Antwerpen. —– II. frs. 8000000 (M. 6 496 000) in 5 % Oblig. laut staatl. Genehm. v. Aug. 1901, 16 000 Stucke Es. 500 (M. 406). Zs. 1./4. u.