/ 354 Erzbergwerke und Huüttenbetriebe. Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten Aktien-Gesellschaft in Cöln-Deutz mit Zweigniederlassung in Wissen a. d. Sieg. Gegründet: 13./7. 1881; eingetr. 27./7. 1881. Firma lautete bis 20./10. 1903 Wissener Bergwerke u. Hütten in Brückhöfe bei Wissen a. d. Sieg. 5 Zweck: Erwerb u. Ausbeutung von Konz. auf Eisenstein u. and. nutzbare Mineralien: Produktion von Eisen u. anderen Metallen u. Verarbeitung derselben; Handel mit Metallen u. Mineralien. Das bei Wissen a. d. Sieg belegene Areal der Ges. beträgt 73 ha 53 a 36 qm. Auf diesem Grundbesitz werden die Alfredhütte mit 3 Hochöfen und die 1897 für ca. M. 1 350 000) hinzuerworbene Heinrichshütte mit 1 Hochofen betrieben. 1913/14 Bau eines neuen Hoch- ofens mit 60 000 t Jahresproduktion. Die Gesamtproduktionsfähigkeit derselben beziffert sich auf ca. 144 000 t Roheisen pro Jahr. Die Ges. hat ausserdem verschiedene zum Be- triebe der Hütten u- Gruben erforderl. Terrams gepachtet. Die Gesamtgrösse dieser Grund- stücke, deren Erwerb. nicht möglich war, da es sich um fideikommissarisch gebund. Besit- handelt, beträgt 42 ha 61 a 02 qm. Von den Spateisensteingruben Vereinigung, St. Andreas, Petersbach, Wingertshardt, Rasselskaute, Eustachius Wallenstein etc. stehen z. Z. nur die 3 erstgenannten in Betrieb mit einer Gesamtförderungsleistung von 360 000 t pro Jahr. Von der Grube Vereinigung führt eine 9 km lange Schmalspurbahn nach der Alfredhütte. Die Grube St. Andreas ist mit der Heinrichshütte und Alfredhütte durch Seilbahnen von 3,5 bezw. 4,1 km Länge verbunden. Die Grube Petersbach, auf der 1903 ein neuer Schacht niedergebracht ist (Gesamtkosten dafür M. 676 625), ist durch eine 8,5 km lange Seilbahn an die Alfredhütte angeschlossen. Sämtl. 4 Gruben sind mit modernen Schachtanlagen für gröss. Teufen ausgerüstet. Die Grube Wingertshardt ist durch einen Querschlag von der Grube Vereinigung aus gelöst u. in Betrieb genommen worden, um die Hütten mit eigenem Spateisenstein zu versorgen u. von dem Zukauf fremder Erze freizumachen. Gesamtbesitz an Bergwerksverleih. 71 834 435 qm in 236 Geviertfeldern und einer Distriktverleihung; ausserdem noch 109 gestreckte Felder von insges. 45 336 m Länge. 1910/12 Bau eines Weissblechwerkes in Wissen, mit einem Kostenaufwand von ca. M. 4 500 000 inkl. Arb.-Kolonie (siehe hierüber unten). Die Ges. gehört dem Roheisen-Verbande Essen-Ruhr an, aucl ist sie Mitglied des Siegerländer Eisensteinvereins. Spiegel-, Stahl-, Puddel., Tho- . Produktion: masroh- u. graues Eisen Spateisenstein Kupfererze 1905/1906 kg 113 019 100 184 898 000 615 000 18 000 1906/1907 „ 125 468 200 206 230 000 831 000 7 000 1907/1908 „ 89 988 000 211 937 000 611 000 12 000 1908/1909 „ 75 548 000 210 322 000 594 000 10 000 1909/1910 „ 100 572 000 249 181 000 607 000 4000 1910/1911 „ 123 584 960 289 576 000 198 000 2 000 1911/1912 „ 108 210 000 287 091 000 129 000 4 000 1912/1913 „ 129 440 860 353 184 000 187 000 12 000 1913/1914 „ 113 132 770 352 888 000 301 000 20 000 1914/1915 „ 97 802 400 240 500 000 352 000 13 000 1915/1916 „ 123 119 980 336 386 000 157 000 31 000 Gesamtabsatz 1907/1908–1915/1916: 86 587 470, 75 242 400, 102 371 500, 109 975 128, 124 228 430, 129 408 960, 110 271 210, 102 412 260, 123 119 980 kg Spiegel-, Puddel-, Stahl-, Thomasroh- u. graues Eisen. Verbrauch an Eisenstein 1907/1908–1915/1916: 199 237, 160 677, 216 857, 269 095, 237 668, 279 716, 241 258, 212 723, 272 757. Produktionszahlen für 1916/17 nicht veröffentlicht. Die G.-V. v. 20./10. 1903 beschloss Vereinigung der Ges. mit der 1866 gegründeten Firma Gebr. van der Zypen in Cöln-Deutz, Inh. Eug. u. Geh. Komm.-Rat Jul. van der Zypen, mit Wirkung ab 1./7. 1903. Die Übernahme erfolgte unter Berücksichtigung von M. 449 902 mit auf die Wissener Ges. übergegangenen Passiven für M. 8 000 000; als Gegenwert sind den Inferenten gewährt M. 4 000 000 neue, ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien u. der Rest in 4 % Schuld- verschreib. (s. unten). Das Werk in Cöln-Deutz umfasst ein Areal von zus. 24 ha 80 a 34 qm, wovon 18 ha 50 a 87 qm zu Cöln bezw. Cöln-Deutz u. 6 ha 29 a 47 qm zu Mülheim a. Rh. u. 7 ha 3 a 20 qm in Schlebusch belegen. Bebaut sind 6 ha 2 a mit Fabrik- gebäuden, 15 a 90 qm mit 36 Arbeiterwohnungen u. 17 a 20 qm mit 9 Beamtenhäusern. Das Werk befasst sich mit der Fabrikation von Rädern, Radsätzen, Bandagen u. Achsen für Eisenbahnen, Strassen- u. Kleinbahnen, ferner von Walzeisen, Wanlzstahl, Bandeisen, Bandstahl, Trägern, Stahlschmiedestücken, Schwarz- u. Weissblechen; es besteht aus 5 grossen Hauptbetrieben u. einer Anzahl Nebenbetrieben. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walzwerk, Hammerwerk Räderfabrik, Weissblechwerk (dieses in Wissen, siehe unten). Das Stahlwerk ist ausgerüstet mit 12 Siemens-Martin-Schmelzöfen mit einer gesamten Leistungsfähigkeit von jährl. ca. 240 000 t Rohblöcken. Das Walzwerk ent- hält 1 Trio-Grobstrasse von 800 mm Walzendurchm., 1 Trio-Mittelstrasse von 600/525 mm Walzendurchm., 1 Doppelduo-Mittelstrasse von 500/380 mm Walzendurchm., 1 Doppelduo- Feinstrasse von 250/280 mm Walzendurchm,, 1 Trio-Feinstrasse von 300/280 mm Walzen- durchm. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 5 Dampfhämmern, 3 Radreifenwalz-