Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. „ 357 gehört dem Deutschen Gussrohrverband an. Die Grundstücke der Fabrikanlage umfassen 153 817 qm Fläche, von denen 22 271, 30 qm bebaut sind. Die Fabrikgebäude bestehen aus Modellschreinerei nebst Modellagerhaus, 2 Röhrengiessereien nebst Hilfswerkstätten, sowie 1 Seilspinnerei u. Modell- und Kernspindel-Lagerhaus, Fagongiesserei nebst Hilfswerkstätten, mechan. Werkstatt, Magazingebäude nebst Reparaturwerkstätte u. Expeditionsgebäude, ferner Bureaugebäude cc. Das Werk besitzt eigenen Rangierbahnhof mit 1567 m langem Eisen- bahnanschluss an Kray-Süd. Ausserdem rund 3400 m Schmalspurgeleise für Transport innerh. des Werkes. Ca. 500 Beamte u. Arb. Das Ergebnis des Geschäftsj. 1915/16 wurde durch den Krieg ungünstig beeinflusst, auch kamen, abgesehen von Geschossbearbeitung, nennenswerte Heereslieferungen nicht zur Ausführung. Nach M. 281 938 Abschreib. ergab sich nach Aufzehrung des Gewinnvortrags aus 1914/15 M. 102 193 ein Bilanzverlust von M. 185 522, zu dessen Tilg. der Spez.-R.-F. herangezozen wurde. 1916/17 Erhöh. des Umsatzes, Reingewinn M. 537 243. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./1.1899 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 110 %. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./10. 1903, aufgenommen zwecks Ausbaues der Röhrengiesserei, rückzahlbar zu 102 %, Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankvereins in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % u. ersp. Zs. vor 1./1. (zuerst also 1908) auf 1./7.; ab 1909 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Zu gunsten der Anleihe wurde eine Sicherungs- Hypoth. von M. 1 650 000 auf Namen des A. Schaaffh. Bankvereins in Berlin auf die gesamten bislang unbeschwerten Anlagen nebst Zubehör (ausgenommen die Arb.-u. sonst. Wohnhäuser) eingetragen. Buchwert der belasteten Grundstücke u. Gebäude 30./6. 1903 M. 1 790 000. In Umlauf Ende Juni 1917: M. 1 225 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Cöln u. Düsseldorf; A. Schaaffh. Bank- verein; Berlin und Bochum: Dresdner Bank; Essen: Disconto-Ges., Essener Creditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1904–1917: 100.60, 102.25, 101.60, 100.25, –, 100.30, 100.25, 98.75, 98.70, 93.50, 97.50*, –, 92, – %. Aufgel. am 23./3. 1904 zu 101.25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 221 408, Gebäude 1 043 943, Entwässer. u. Wasserleitung 1, Eisenbahnanlage 29 092, Kraft- u. Lichtanlage 37 548, Masch. 185 777, Betriebsutensil. 226 107, Modelle 10 000, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Patente 1, Rohmaterial. 522 564, Waren u. Halbfabrikate 609 461, Bankguth. 89 328, sonst. Debit. 894 044, Kassa u. Wechsel 10 701, Kriegsanleihe 1 290 320, Beteilig. 2625. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 1 225 000, do. Zs.-Kto 26 887, R.-F. 250 000, Spez.-R.-F. 150 000 (Rückl. 135 522), Talonsteuer-Res. 22 866 (Rückl. 5000), Beamten-Unterst.- u. Pens.-F. 66 848 (Rückl. 5000), Kredit. 537 743, unerhob. Div. 1860, Div. 250 000, Tant. 47 524, Wohlfahrts-F. 30 000, Vortrag 64 196. Sa. M. 5 172 926. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Gehälter, Provis., Steuern u. sonst. soziale Lasten 120 019, Oblig.-Zs. 50 125, Abschreib. 289 856, Reingewinn 537 243. Sa. M. 1 002 245. – Kredit: Betriebsüberschuss einschl. Nebeneinnahmen M. 1 002 245. Dividenden: 1901/02–1916/17: 5, 10, 9, 12, 15, 20, 20, 10, 8, 8, 15, 12, 6, 5, 0, 10 %. Öp. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Humperdinck, Rich. Schmitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. General-Dir. Herm. Heyer, Sodingen; Bank-Dir. Franz woltze, Essen; Fabrikbes. Friedr. Räker, Wald; Kaufm. Gust. Dorsemagen, Neuss. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges.; Cöln u. Düsseldorf: X. Schaaffh. Bankver.; Bochum: Dresdner Bank; Essen: Disc.-Ges.; Wesel: Weseler Bank. Hochofenwerk Lübeck Akt-Ges., Sitz in Lübeck. Direktion in Herrenwyk, Zweigniederlass. in Weidenau a. d. S. Gegründet: 7./11. 1905. Eingetr. 27./12. 1905. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines Eisenwerkes mit Hochöfen nebst Kokerei mit Neben- Produkte-Gewinnung im Lübeckischen Staatsgebiet sowie Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u. Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Das benötigte Areal, 99 ha 58 a 75 qm, wurde vom Lübeckischen Staate für ca. M. 200 000 erworben. Das Werk wurde bei Herrenwyk am unteren Lauf der Trave angelegt u. umfasst folgende Anlagen: Die Hütten- anlage besteht aus 3 modernen Hochöfen nebst 12 Cowperapparaten sowie einem Kessel- haus (1355 qm bebaute Fläche) mit 14 Kesseln von zus. 1920 qm Heizfläche. Zu der Anlage ge- hören ferner 1 Masch-Haus, bestehend aus 2 grossen Hallen (2244 qm bebaute Fläche), mit 3 modernen Gebläsemasch., 1 Zentralkondensation, 4 Zentrifugalpumpen u. 1 elektr. Zentrale mit 2 Dampfdynamomasch. von zus. 1680 PS., 1 Gasdynamo von 3000 PS., I besondere Pumpstation an der Trave mit 4 Zentrifugalpumpen, 1 Reparaturwerkstätte mit Schmiede, 1 Schlackengranulation, 3 Wassertürme, 1 Schornsteinbehälter, Laboratorium u. Bureaus. Die Koksofenanlage umfasst 3 Koksofenbatterien mit insges. 145 Kammern für eine Produktionsfähigkeit von 230 000 t Koks pro Jahr, 1 Kohlenzerkleiner.-Anlage nebst