368 Erzbergwerke und Huttenbetriebe. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffhausenscher Bankver.; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank, Nationalbank für Deutschl. u. deren sonst. Niederlass.; Cöln: A. Levy, Deichmann & Co., J. H. Stein; Aachen: Joh. Ohligschlaeger G. m. b. H.; Luxemburg: Inter- nationale Bank in Luxemburg und Niederlass.; Duisburg: Klöckner & Co. Passauer Grafitwerke Akt.-Ges. in Obererlau bei Passau. Gegründet: 24./9. 1913; eingetr. 1./12. 1913 in Passau. Die Ges. übernahm das unter der Firma: „Grafitwerke Obererlau Leupold u. Hühnlein“' in Obererlau betriebene Grafitwerk mit allen Aktiven u. Passiven sowie den hierzu gehörigen Grundst. u. Abbaurechten nebst Masch. etc. gegen Gewährung von 350 Aktien à M. 1000. Zweck: Betrieb, Erricht., Erwerb u. Veräusser. von Bergwerksbetrieben u. verwandten Unternehm., sowie Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zusammenhang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie der Handel mit Bergprodukten. Die Ges. ist auch berechtigt, sich an fremden Unternehm. dergl. oder verwandten Branchen zu beteiligen. Im J. 1913/14 wurden die Schachtanlagen ausgebaut u. mit maschineller Förderung versehen. Die Roh- grafit-Förderung war im Sommer 1913 durch eine inzwischen beseitigte Wasserstörung beeinträchtigt worden. Trotz dieses Umstandes e u. ungeachtet der durch die Schacht- umbauten entstandenen Unterbrechungen konnte die Gesamt-Jahresförderung erhöht werden. Die Aufbereitungs-Anlage in Obererlau wurde vergrössert, um der gesteigerten Nachfrage nach Flinz-Raffinaden genügen zu können. Ende 1913 erwarb die Ges. das Grafit- Aufbereitungswerk Eckmühl der Niederbayer. Grafitverwertungs-Genossenschaft in Liqu. mit etwa 60 Tagwerk Grundstücken, das als zweite Grafit-Aufbereitungs-Anstalt betrieben wird. Im März 1914 wurde mit dem Abteufen des neuen Johannes-Schachtes begonnen, um die guten Grafitlager zu erschliessen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Seit Mitte 1915 befindet sich das A.-K. im Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen-Ruhr. Hypotheken: M. 15 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. März 1917: Aktiva: Immobil. 1 503 913, Geräte, Transportmittel u. sonst. Inventar 42 062, Material. 59 346, Warenvorräte 227 129, Kassa u. Postscheckguth. 798, Wertp. 7244, Baukguth. 19 858, Hypoth. 1000, Debit. 19 805, Neuanlagen 420 701, Verlust 51 052. – Passiva: A.-K. 500 000, Res.-F. 6093, Hypoth. 15 000, Kredit. 1 831 825. Sa. M. 2 352 918. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 66 737, Abschreib. 69 715. – Kredit: Betriebs- UÜberschuss 85 400, Verlust 51 052. Sa. M. 136 452. Dividenden 1913/14–1916/17: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Rob. Liste, Passau. Aufsichtsrat: Vors. Dir Rich. Foerster, Dir. Dr. Emil Ehrensberger, Berg-Assessor a. D. Karl Jünsgt, Dir. Dr. Karl Wendt, Essen. Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 1810 als Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen; Umwandlung in eine Akt.-Ges. am 1./7. 1872. Zweck: Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, weitere Verarbeit. der Metalle in allen dem Konsum angepassten Formen, Handel mit den gewonnenen Produkten u. Fabrikaten. Die Ges. besitzt folgende Werke: 1) Walzwerk Oberhausen; 2) Eisenhütte Oberhausen I u. II mit 11 Hochöfen u. 180 Koksöfen, Eisenbahnen; 3) Walz- u. Stahlwerk Neu-Ober- hausen; 4) Abteilung Sterkrade (Maschinenbau, Eisen- u. Metallgiesserei, Hammerschmiede mit Presswerk u. Kettenschmiede, Stahlformgiesserei, Kesselschmiede, Brückenbau); 5) Zeche Oberhausen mit 3 Schächten; 6) Zeche Vondern mit 2 Schächten u. 120 Koksöfen mit Ge- winnung von Nebenprodukten; 7) Zeche Ludwig in Rellinghausen mit 2 Schächten; 8) Zeche Osterfeld in Osterfeld mit 4 Schächten u. 205 Koksöfen mit Gewinn. von Nebenprodukten, 9) Zeche Hugo bei Holten mit 1 Schacht; 10) Zeche Sterkrade mit Schacht I u. II u. 165 Koksöfen mit Gewinn. von Nebenprodukten; 11) Jacobi-Schächte; 12) Hammer Neu- Essen in Oberhausen (Fabrik feuerfester Steine); 13) Eisensteingruben in Nassau, Siegen, in der Eifel, Lothringen (hier in eigenem Besitz die Gruben Sterkrade u. Sterkrade-Anschluss bei Wollmeringen), ferner in gemeinschaftlichem Besitz die Grube Steinberg bei Rümelingen (Luxemburg) u. die Grube Karl Lueg bei Fentsch (Lothr.); auch Raseneisensteinbetrieb in Belgien; 14) Dornaper Kalksteinbruch Hanielsfeld u. Dolomitbruch Lüntenbeck bei Elber- feld, Kalksteinbruch Wiel (zur Hälfte); 15) Waldungen u. Grundstücke (3297 ha); 16) Ver- bindungsbahnen; 17) Wasserwerke Ackerfähre, Emscherwasserwerk u. Wasserwerk Zeche Hugo; 18) Rheinhafen Walsum u. Anschlussbahn; 19) Hafen Kehl. Die Ges. besass Ende Juni 1916 990 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, Kasernen u. sonstige Gebäude. Die Anlagewerte haben sich 1907/08–1916/17 um M. 8 190 983, 14 783 382, 4 930 076, 8 463 304, 16 053 575, 13 723 696, 21 521 557, 3 158 827, 7 114 128, 17 641 291 vermehrt; dagegen gelangten M. 4 808 983, 5 103 382, 5 130 076, 5 504 870, 6 818 125, 9 017 071, 7 521 557, 7 077 225, 10 214 128, 9 611 589 zur Abschreib. Besitzstand s. auch Bilanz. Von den Zugängen 1916/17 (s. oben) entfielen M. 11 303 435, auf Bergbau (Erwerb der Gew. Jacobi etc.), M. 784 240 auf Beteiligung. In den Gemeinden Monhofen bei Diedenhofen erwarb die Ges. 1911 ein umfangreiches Gelände, das