3 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Düsseldorfer Eisenhütten-Gesellschaft in Ratingen. (Sitz bis 18./12. 1913 in Düsseldorf.) Gegründet: 27./2. 1890; eingetr. 8./3. 1890. Die Ges. übernahm das der Firma Flender, Schlüter & Vollrath gehörige Puddel- u. Walzwerk in Düsseldorf, die der Firma H. A. Flender in Düsseldorf gehörige Nieten-, Schrauben- u. Mutternfabrik nebst Hammerwerk in Düsseldorf. Zweck: Herstell. von Eisen-, Stahl- u. and. Metallwaren. Gegenwärtige Anlagen: 1 Schnell- walzwerk in Ratingen, letzteres seit Dez. 1902 in Betrieb; ferner 1 Nieten-, Schrauben- u. Muttern- fabrik: diese früher in gepacht. Räumen, ist 1901 in eine neue Fabrikanlage nach Ratingen verlegt, wo ein ca. 11 ha grosses Terrain erworben wurde. Nach Verkäufen verblieb von dem Düsseldorfer Terrain noch 1 Grundstück von etwa M. 25 000, welches mit 1 M. zu Buch teht. Produktion 1906/07–1916/17 an Stabeisen, Walzdraht, Nieten, Schrauben u. Muttern in Sa. 21 526, 21 020, 22 251, 23 900, 24 625, 24 914, 27 504. 17 973, 3255, 11 744, 2 t. Mit Wirkung ab 15./2. 1917 hat die Ges. die Zweigniederlass. in Hilden verkauft. Arb.-Zahl ca. 250 Mann. Den Puddelbetrieb hat die Ges. bereits 1904 ganz aufgegeben. Zugänge auf Ge- bäude- u. Masch.-Kti erforderten 1910/11–1916/17 M. 157 950, 78 560, 210 050, 151 745, 19 387, 35 218, 37 222. Die Ges. hatte in 1914/15 unter den Einwirk. des Krieges schwer zu leiden. Nach Abzug der Unk., Abschreib. usw. ergab sich ein Verlust von M. 1262, durch den sich der Vortrag aus dem Vorjahre auf M. 170 449 ermässigte; 1915/16 konnte ein Reingewinn von M. 117 003, 1916/17 ein solcher von M. 764 236 erzielt werden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1902 um M. 300 000, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeb. den Aktionären 110 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergüt. von M. 6000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 94 735, Gebäude 314 763, Masch. 197 410, Anschlussgeleise 1, Bankguth. 937 787, Debit. 1 029 125, Kassa 8854, Wertp. 463 252, Betriebs- gegenstände 78 533, Rohstoffe, Halb- u. Fertigfabrikate 346 905. – A.-K. 1 500 000, R.-F. 450 000, Gläubiger einschl. Kriegsgewinnsteuer 559 139, Arb.-Unterst.-F. 9359, rückst. Löhne u. sonst. Lasten 35 345, unerhob. Div. 610, Tant. u. Grat. 115 363, Rückl. f. zweifelh. Forder. 50 000, Talonsteuer-Rückl. 7000, Rückleit. in Friedenszustand 200 000, Div. 300 000, Vortrag 244 549. Sa. M. 3 471 369. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Unterst.-F. 10 000, Löhne 562 949, Unk. einschl. Kriegsgewinnsteuer 504 070, Abschreib. 70 026, Reingewinn 916 914. – Kredit: Vortrag 152 677, Warenrechnung 1 893 255, Zs. 18 027. Sa. M. 2 063 960. Kurs Ende 1904–1917: 117, 130, 157.30, 135.25, 154.50, 196, 168.75, 166.25, 154, 135, 110*, –, 132, 230 %. Aufgel. 1899 zu 125 %; erster Kurs 10./3. 1899: 136.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1904/05–1916/17: 3, 10, 13, 13, 9, 8, 8, 10, 10, 5, 0, 8, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Hallensleben, Ing. Karl Markers. Prokurist: Rud. Klein. Aufsichtsrat: (3–7) Vors.-Stellv. Justizrat O. Bloem, Dir. Gust. Vehling, Dir. Jul. Riemer, Bankrat Carl Wigand, Bank-Dir. Wilh. von Dresky, Düsseldorf. Zahlstellen: Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H.; Düsseldorf, Elberfeld, Aachen, M.-Gladbach: Deutsche Bank. Stahlwerke Rich. Lindenberg Akt.-Ges. in Remscheid-Hasten mit Zweigniederlassungen in Berlin u. New York. Gegründet: 17./12. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 29./1. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Die Akt.-Ges. übernahm bei ihrer Gründung sämtl. M. 1 300 000 Geschäfts- anteile der Stahlwerke Rich. Lindenberg, G. m. b. H. Nach Ablauf des Sperrjahres am 15./2. 1908 gingen daher die Grundstücke u. Fabrikanlagen auf die Akt.-Ges. über. Zweck: Betrieb metallurgischer Unternehmungen jeder Art, insbesondere der Betrieb von Stahl-, Walz- u. Hammerwerken. Die Fabrikanlagen liegen in nächster Nähe des Bahnhofes Remscheid-Hasten. Grösse des Grundstücks 128 376 qm. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. bedecken zus. eine Fläche von 18 000 dqm. Der Betrieb dient zur Herstell. von hochwert. Qualitätsstählen für Werkzeuge u. Konstruktions- elemente (unlegierte u. legierte Werkzeugstähle, Schnellarbeitsstähle, Nickel- u. Chromnickel- Stähle, Magnetstahl, Spezialstähle für Kugeln u. Kugellager, Kriegsmaterial etc.). Das gesamte Material wird in elektr. Öfen nach dem System Heéroult-Lindenberg erschmolzen. Werks- anlagen: Kesselhaus mit 8 Flammrohrkesseln mit insgesamt 800 am Heigzfläche; Kraft- zentrale; Stahlwerk mit einem kippbaren 8 t Martinofen, 1 Héroultofen à 6 t u. 2 Héroultofen à 3 t; Hammerwerk mit 12 Dampfhämmern von 100–2500 kg Bärgewicht; Kaliberwalzwerk, Zieherei; Blechwalzwerk; Magnetfabrik; Stahlhelmefabrik; Glüherei Härterei u. Vergüterei; chem. u. physikal. Laborat.; Versandh.; Stadtlager. Betriebserweiter. u. Verbesser. erforderten 1912/13–1916/17 ca. M. 320 000, 418 000, 217 284, 463 157, 55978. Zurzeit 1200 Beamte u. Arb. Umsätze 1909/10–1912/13: M. 2 200 512, 2 669 548, 3 929 228, 4 352 274; 1913/14–1916/17 erhöhter Absatz. Ferner befasst sich die Ges. mit der Verwertung der Heéroult-Elektrostahlpatente in Deutschland