388 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. ab div.-ber. St.-Aktien à M. 1000 beschlossen. Diese neuen 4200 Aktien sind an ein aus dem A. Schaaffhausenschen Bankverein und A. Levy, Cöln, bestehendes Konsort. zu 140 %, mit der Verpflichtung begeben worden, solche den bisherigen Aktionären der Ges. derart zum Bezuge zur Verfügung zu stellen, dass die Besitzer von je M. 3000 der bisherigen Aktien (Vorz.- oder St.-Aktien) zum Bezuge von je M. 2000 neuen St.-Aktien zu 146 % abzüglich 4 % p. a. Stück-Zs. bis zum 30./6. 1911 und zuzüglich des ganzen Schlussnotenstempels berechtigt sind; so angeboten v. 12.–26./5. 1911. Alle mit der Ausgabe der jungen Aktien zusammen- hängenden Stempelkosten sowie die Kosten für die spätere Einführung der Aktien an der Börse trug das Konsort. Der Erwerbspreis für die Sieg-Rhein. Hütte betrug M. 5 586 338 in Aktiven u. Passiven. Bei der Erwerbung der räumlich sehr ausgedehnten Anlagen der Sieg-Rheinischen Hütten-A.-G. war massgebend, dass dieses Werk in der Nähe von Kalk liegt, und dasselbe über eine im Jahre 1910 errichtete, mit den modernsten Einrichtungen versehene Hochofenanlage nebst Zementfabrik verfügt. Die aus der bestehenden Hochofenanlage über- schüssigen Gase werden jetzt in der neu errichteten Kraftstation zur Erlangung elektrischer Energie verwendet u. damit die sämtl. Walzenstrassen des neuen Werkes betrieben. Von den Betriebsstätten der Sieg-Rheinischen Hütte wurden die Eisengiesserei, Maschinenfabrik, die Schrauben- u. Mutternfabrik, die Zement- u. Steinfabrik erweitert, neuzeitlich eingerichtet u. zu gewinnbringenden Abteilungen ausgestaltet. Diese, seit 1911 stattgefundenen Neu- u. Umbauten wurden 1913 beendet. Hypoth.-Anleihe der früh. Sieg-Rheinischen Hütten-Akt.-Ges. M. 2 000 000 in 4½ % Teil- schuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf den Namen des A. Schaaffh. Bankvereins u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./7. u. 2./1. Tilg. mit mind. 2 % des urspr. Anleihebetrages u. urspr. Zs. durch Auslos. im März auf 1./7. (zuerst 1911). Totalrückzahl. mit 3 monat. Kündig. zum 2./1. oder 1./7. ab 1916 gestattet. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz der Ges. in Troisdorf mit Ausnahme einiger Parzellen im Gesamtumfang von rund ptha. In Umlauf noch M. 1 734 000. Zahl- stellen: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankver. u. Fil.; Berlin: Disconto-Ges. Die nicht zum Um- tausch der alten Anleihe benötigten Stücke (s. oben) wurden am 10./7. 1906 zu 101 % zur Zeich- nung aufgelegt. Zulassung der noch im Umlauf befindl. M. 1 960 000 erfolgte im Juli 1912 in Berlin; erster Kurs 14./7. 1912: 100 %; Kurs Ende 1912–1917: –, 97.70, 97.40*, –, 92, – %. Hypotheken: 1 455 000 auf Wohnhäuser. Geschäftsjahr: 1./7.–230./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event., u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 33 Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Wegen Gewinn-Verteil. mit Bezug auf die Interessengemeinschaft Aumetz-Friede siehe oben. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundbesitz 3 121 668, Grundbesitzanlage 290 566, Walzwerksanlagen 6 944 495, Hochofen- u. Nebenbetriebe 1 041 808, sonst. Nebenbetriebe 1 620 846, Kraft- u. Lichtanlagen 3 029 111, Eisenbahnanlage 654 462, allg. Gebäude 479 346, Wohnhäuser 2 414 532, Hausrat 1, Modelle 1, Vorricht. u. Werkzeuge 1, Schutzrechte 1, Roh- u. Betriebsstoffe, Halb- u. Fertigerzeugnisse 5 574 142, Versich. 77 200, Kassa 72 118, Wechsel 43 990, Wertp. 181 111, Sicherheiten 203 188, Debit. 4 776 986. — Passiva: St.-Aktien 8 500 000, Vorz.-Aktien 1 500 000, R.-F. 3 018 032, Sonder-Rückl. 80 000, Schuld- verschreib. 1 734 000, eingetr. Darlehen auf Wohnhäuser 1 455 000, Schuldverschreib.-Zs. 39 555, Zinsbogen-Ern.-Kosten 73 008, Darlehen des Lothringer Hüttenvereins 8 261 518, Wohlf.-Rückl. 174 053, unerhob. Div. 8060, Arb.-Löhne 225 979, Frachten 163 539, Rückl. für Hochofen- Zustell. 150 000, Kriegssteuer-Res. 320 000 (Rückl. 200 000), Kredit. 3 759 120, Div. 900 000, Tant. 46 891, z. Nationalstift. 50 000, f. Wohlf.-Zwecke 50 000, Vortrag 16 822. Sa. M. 30 525 582. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs. u. Kriegslasten 1 806 621, Schuld- verschreib.-Zs. 77 940, Zinsbogen-Ern.-F. 10 546, Rückl. für Hochofen-Zustell. 100 000, Abschreib. 4 946 805, Reingewinn 1 263 714. – Kredit: Vortrag 10 202, Betriebsüberschüsse 8195 424. Sa. M. 8 205 627. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1917: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75, 206.60, 193.25, 243, 162.75, 184.25, 218.50, 190.50, 160.75, 143.60, 126.75, 107*, –, 122, 153.50 %. Aufgelegt 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Zulassung der Nr. 4001–8500 im Juli 1912. Vorz.-Aktien Ende 1903–1917: 155.50, 207.10, 193.75, 243, 163, 184, 219.25, 194, 162, 143.60, 127, 112*, –, 122, 153.50 %. Zugel. Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1916/17: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6, 10, 8, 14, 20, 11, 8, 12, 8, 8½, 8½, 5½, 0, 8, 9 %; Vorz.-Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %; 1903/04–1916/17: 10, 8, 14, 20, 11, 8, 12, 8, 8½, 8½, 6, 6, 8, 9 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Div. für Vorz.-Aktien 1914/15 im J. 1916 nachgezahlt. Direktion: Carl Mannstaedt, Ludw. Mannstaedt, Stellv. Edwin Werzner. Prokuristen: Anton Schulz, G. Bröse, Heinr. Buchacker, Karl Passarge, Wilh. Middelhoff, Peter Mundt, Karl Luhn. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Komm.-Rat Peter Klöckner, Duisburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Bank-Dir. Dr. jur. Georg Solmssen, Cöln; Gen.-Dir. Rud. Brennecke, Dir. Carl Sievers, Kneuttingen.