394 Erzbergwerkte und Hüttenbetriebe. * währt worden. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. zerfällt in den alten Besitz in Werne u. Langendreer u. in die bis 1911 zur Aplerbecker Hütte (s. unten) gehörigen Liegenschaften in Aplerbeck, Herdorf u. Adorf. Von dem Gesamtbesitz von etwa 45 ha 25 a 87 qm entfallen auf Langendreer 1 ha 8 a 15 qm, auf Werne 9 ha 06 a 97 qm (hiervon bebaut etwa 3 ha 61 a 90 qm), auf Aplerbeck 27 ha 98 a 50 qm (hiervon bebaut etwa 2,55 ha), auf Herdorf 3,97,15 ha u. auf Adorf 3, 15,10 ha. Der Ges. gehört ferner die von der Aplerbecker Hütte übernommene Grube „Zufällig Glück“ in der Gemeinde Herdorf, bestehend aus den Gruben- feldern Zufällig Glück, Zentrum, Aufschluss, Eisenglück u. Neue Hoffnung. An der Grube Martenberg in der Gemeinde Adorf (Waldeck) ist die Ges. mit 70 von 128 Kuxen beteiligt. An Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern sind vorhanden: in Langendreer u. Werne 30, in Apler- beck 23, in Herdorf 3 u. in Adorf 1. An Betriebseinricht. sind in Werne-Langendreer vorhanden: 1 Drahtwalzwerk mit 2 Strassen, 1 Puddelwerk mit 12 Puddelöfen u. 1 Luppenwalzstrasse, 3 Drahtziehereien mit 2 Glühereien, je eine Drahtbeizerei u. Wäscherei, 1 Eisenvitriolfabrik, 1 Drahtstiftenfabrik, 2 Verzinkereien, 1 Stacheldrahtfabrik, 1 Fassfabrik, 1 Stangendrahtfabrik, 1 Schreinerei u. 2 Schlosserwerkstätten mit Schmieden, 12 Dampfmasch. mit zus. 6200 PS., 37 Dampfkessel, eine elektr. Licht- u. Kraftanlage. Eig. Rangierbahnhof u. Eisenbahnanschluss an Langendreer. Erzeugt wurden in Werne-Langendreer 1909/10–1915/16 an fertigen u. Halbfabrikaten 62 783, 58 783, 59 937, 54 636, 57 823, 40 964, 48 073 t. Wert des Versandes M. 10 960 124, 10734 569, 10 829 065, 10 400 826, 9 855 493, 7335 133, 11 332 601. Zahlen für 1916/17 nicht veröffentl. 1911 erfolgte die Fusion mit der Aplerbecker Hütte, Brügmann, Weyland & Co. Akt.-Ges. zu Aplerbeck (siehe bei Kap.). Aplerbeck besitzt eine Hochofenanlage, be- stehend aus 3 Hochöfen mit einer Leistungsfähigkeit von 100 000 t jährl., 2 Giessereien mit 6000 t Jahresproduktion u. eine mech. Werkstätte. Zur Ergänzung der Aplerbecker Betriebe wurde ein Siemens-Martin-Stahlwerk mit Drahtwalzwerk erbaut und kam im Dez. 1915 in Betrieb. Das Hochofenwerk hat Eisenbahnanschluss an den Bahnhof Aplerbeck. Die Eisen- steingrube Zufällig Glück bei Herdorf (s. oben) ist an das Elektrizitätswerk Siegerland an- geschlossen. Als Reserve ist eine elektr. Zentrale von 200 PS. auf der Grube vorhanden. Über Tage befindet sich eine Dampffördermasch. Die Vorrichtungsarbeiten gestatten eine Förder. von 65 000 t Spateisenstein jährl. Die Grube ist durch eine Schmalspurbahn, an der sie zu ¾90 beteiligt ist, mit dem Bahnhof Herdorf verbunden. Die Eisensteingrube Martenberg hat nur Stollenbetrieb u. fördert jährl. ca. 20000 t Roteisenstein. Im letzten Geschäftsj. wurde die Eisensteinförderung an die beiden Eigentümer der Grube annähernd im Verhältnis ihres Kuxenbesitzes in Natura verteilt. Die Grube ist durch eine Schmalspurbahn (Rhene Diemeltalbahn) an den Bahnhof Bredelar angeschlossen. Die Beteilig. an dieser Bahn be- trägt 5½ Zehntel. Produktions- bezw. Versandziffern in Aplerbeck 1910/11: 78 149 t = M. 5 068 271, 1911/12: 89 746 t = M. 6 370 392, 1912/13: 78 543 t = M. 6 054 464, 1913/14: 76 700 t == M. 5 772 963, 1914/15: 55 340 t = M. 4 479 278; 1915/16: 63 527 t = 5 903 738. Die Grube Zufällig Glück förderte an Spateisenstein 1910/11–1915/16: 60 423, 56 557, 70 170, 71 102, 46 955, 60 196 t; 1916/17: 42 052 t einschl. Grube Martenberg: diese im Sept. 1917 stillgelegt. An Arb. einschl. der Betriebsbeamten waren in allen Betrieben 1915/16 durchschnittl. beschäftigt zus. 1573 Mann. Die Zugänge in allen Betrieben der Ges. betrugen 1911/12 bis 1915/16 ca. M. 920 000, 420 000, 460 000, 700 000, 5 129 578. Durch die Fusion mit der Apler- becker Hütte ist die Ges. mit einer Beteilig.-Ziffer von 60 254 t Mitglied des Siegerländer Eisenstein-Vereins G. m. b. H., Siegen, geworden. Ferner ist die Ges. Mitglied des Roheisen- verbandes G. m. b. H. in Essen. Die Beteilig.-Ziffer 85 000 t jährl. Mit Rücksicht auf den Krieg wurde der Reingewinn für 1913/14 inkl. Vortrag nicht ausgeschüttet, sondern mit M. 319 608 vorgetragen. Seit Kriegsausbruch im J. 1914 ist der Betrieb in allen Abteil. eingeschränkt. Heeresaufträge brachten einen Ausgleich für entfallene Friedensaufträge. Es gelang 1914/15 die Abschreib. zu verdienen u. wieder M. 325 290 auf neue Rechnung vorzutragen. Einschl. dieses Gewinnvortrages ergab sich für 1915/16 ein Reingewinn von M. 959 097, 1916/17 M. 2 343 145. Kapital: M. 8 400 000 in 8400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1900 um M. 600 000, übernommen von den Aktionären zu 110 %, nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 3./10. 1906 um M. 800 000, übernommen von einem Konsort. zu 250 %, angeboten den alten Aktionären zu 260 %. Agio nach Abzug der Unk. mit M. 1 198 897 in R.-F. Die G.-V. v. 20./12. 1911 genehmigte den mit der Aplerbecker Hütte, Brügmann, Weyland & Co. Akt.-Ges. zu Aplerbeck abgeschlossenen Fusionsvertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Westfäl. Drahtwerke mit Wirkung v. 1./7. 1911 ab übertrug, u. die Aktionäre der Aplerbecker Hütte (A.-K. M. 3 000 000) gegen je nom. M. 1500 ihrer Aktien mit Div.-Scheinen für die Zeit vom 1./7. 1911 ab, nom. M. 1000 neue Aktien (zus. M. 2 000 000) der Westfälischen Drahtwerke mit Div.-Scheinen ab 1./7. 1911 erhielten. Im Zus. hang hiermit genehmigte die G.-V. v. 20./12. 1911 die Erhöhung des A.-K. von M. 3 200 000 um M. 2 000 000 (auf M. 5 200 000) durch Ausgabe von 2000 ab 1./7. 1911 div.-ber. Aktien à M. 1000; das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen. Gleichzeitig wurde die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 3 200 000 (auf M. 8 400 000) durch Ausgabe von 3200 ab 1./7. 1912 div.-ber. Aktien à M. 1000 beschlossen, u. zwar zum Bau eines Siemens- Martin-Stahlwerks, eines Drahtwalzwerks und einer Kokerei etc. in Aplerbeck; Kosten ca. M. 5 000 000. Auch wurde eine Anleihe von M. 1 500 000 aufgenommen. Das Bank- haus Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Cöln übernahm M. 3 200 000 dieser neuen Aktien zum Kurse von 130 % u. verpflichtete sich, alle Emiss.-Auslagen u. sonst. Unk. zu tragen u.