Kohlenbergbau. von 4 % Stück-Zs. u. gegen eine Provis. von 5 % des Nom.-Betrages der Stücke angekauft. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Kurl. Die Ges. Harpen gab für jede Kurl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1899 (s. Jahrg. 1900/01). Näheres über den Erwerb der einzelnen Zechen ist aus den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches zu ersehen. 1903 Erwerb von 261 Kuxen der Gew. Anneliese u. von 251 Kuxen der Gew. Westfalen, wovon 1907 jedoch 200 Kuxen wieder verkauft wurden. Beide Gew. sind in der Nähe von Hamm gelegen u. umfassen zus. ein Grubenfeld von 93 Maximalfeldern. Der Bau von Schächten ist von Anneliese vorläufig nicht in Aussicht genommen. In Betrieb soll wieder gesetzt werden der älteste Schacht der Ges. Jakob, der mehrere Jahre still lag. Die G.-V. v. 23./7. 1904 beschloss Vereinigung der Harpener Ges. mit der Bergbau- u. Schiffahrts-A.-G. Kannengiesser in Mülheim (Ruhr) als ganzes unter Ausschluss der Liquid. dieser Ges. Den Aktionären der aufgenomm. Ges. sind M. 5 000 000 zu diesem Zweck neu ausgegebenen Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 sowie M. 500 000 bar gewährt. Eine weitere Ausgabe von M. 5 000 000 Harpener Aktien diente zur Deckung erwähnter Barzahlung, ferner zur Bezahlung der Aktien der Central-A.-G. für Tauerei u. Schleppschiffahrt zu Ruhrort, die durch die Ges. Kannengiesser 1904 übernommen sind, sowie zur Erhöh. der Betriebsmittel der Harpener Ges. Die Kannengiesser-Ges. besass die 2 Fettkohlenzechen Vereinigte Sellerbeck u. Roland, ferner eine Brikettfabrik u. eine Kohlenwäsche. Grösse der Gerechtsame 1376 ha 63 a 01 qm. Die Ges. hat in ihrem Schiff- fahrtsbęetriebe verhältnismässig günstig gearbeitet, während die Zeche Sellerbeck nennens- werte Überschüsse nicht gebracht hat; die Kohlenförder. auf dieser Zeche wurde im April 1905 eingestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Central-A.-G. f. Tauerei in Ruhrort miterworben. Durch den Erwerb der Kannengiesser-Ges. sichert sich die Harpener Ges. einen grossen Einfluss auf das 1903 errichtete Rhein. Kohlenkontor (Kohlenhandel- u. Rhederei-Ges.), von dessen St.-Anteilen die Harpener Ges. bis 30./6. 1917 M. 1 576 500 über- nommen hat, sie erlangte dadurch ferner mit ihrem Besitz eines grossen Schiffparks eine dominierende Stellung in der Rheinschiffahrt. Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss Ankauf des Bergwerks Siebenplaneten. Grösse des an die Harpener Zeche Neu-Iserlohn I anstossenden Feldes des Bergwerks 4 412 991 qm. Beteil. von Siebenplaneten im Kohlensyndikat 337 600 t für Kohlen, 64 600 t für Koks, 132 360 t für Briketts. Es sind 64 Koksöfen, 7 Brikettpressen u. 2 Förderschächte vorhanden. Die Kuxeninhaber haben als Abfind. pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 in Harpener Aktien erhalten (siehe auch unter Kapital u. besondere Bilanz von Siebenplaneten). Die Beteilig. bei Siebenplaneten stand bei Harpen ult. Juni 1917 mit M. 2 447 589 zu Buch. Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500- Aktien der A.-G. Mainkette in Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1909–1915: Je 4 %) für M. 352 010 erworben. Der Betrieb wurde der Abhteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit sämtl. 1000 bezw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1917 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten nahmen einen solchen Verlauf, dass im Aug. 1912 die durchschnittl. Tagesförder. bereits 2000 t überschritt. Kohlen- förder. 1911/12–1915/16: 344 418, 615 203, 630 141, 496 739, 554 197 t. Seit 1912 ist die erste Batterie Koksöfen, bestehend aus 120 Grosskammeröfen mit Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb. Zur Deckung der Kosten für den vollständigen Ausbau der Zeche hat die Gew. eine Hypoth.-Anleihe von M. 8 000 000 aufgenommen, neben einer besonderen Anleihe von ca. M. 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürg- schaft übernahm. (Siehe auch unten.) Mit der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. wurde ein Vertrag geschlossen, wonach der Betrieb der Zeche unter Aufsicht u. für Rechnung der ge- nannten Ges. geführt wird. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1909/10–1916/17 M. 154 651, 152 153, 143 896, 163 819, 174 324, 136 672, 169 253, 187 631 gezahlt (siehe auch unten). Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1917 2234 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 859 Beamten- u. 6832 Arbeiter- Wohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1916/17 ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 348 152 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30./6. 1917 2446 ha 57 a 33 qm. Besitz an Grubenfeldern 161 433 395 qm oder 78 Normalfelder. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1917 M. 147 234 148. Für Neuanlagen wurden 1908/09–1916/17 M. 13 393 382, 9 362 773, 7921 780, 13 952 256, 10 543 952, 13 836 262, 12 837 273, 4 374 433, 1512 018 verausg., wovon 1916/17 entfallen auf Grunderwerb M. 510 934, Bau von Koksöfen m. Nebenprod. M. 121 355, Anschaffung von Masch. aller Art M. 239 591, Kohlen-Wäschen u. Verladungen M. 352 986, Erweiter. und Ausbau des Gutes Geeste M. 31 831, Gew. Siebenplaneten M. 39 184, Gew. Victoria M. 102 907, Schiffahrt M. 113 228. Die Abschr. für 1916/17 wurden auf M. 9 102 117 festgesetzt, der Rückl. wegen Bergschäden u. schwebender Verpflicht. M. 1 000 000 überwiesen. Dem Rückl.-Kto für Bergschäden wurden M. 664 998 belastet, so dass dieses Reserve-Kto nunmehr einen Saldo von M. 2 171 648 in der Bilanz nachweist. Die Ges. hatte 1916/17 an Abgaben zu zahlen: Bergwerkssteuer an den Herzog von Arenberg 187 631, Staatssteuer 417 986, Einkommensteuer, Gewerbe-, Grund- u. Gebäude- B-