454 Petroleum. Industrie. Kapital: M. 15 000 in 75 Nam.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 5000, erhöht lt. G.-V. v. 1./6. 1908 um M. 10 000 in 50 Aktien à M. 200, begeben zu pari. Die Übertragung der Aktien unterliegt der Genehmig. der G.-V. u. des A.-R. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Waren 8937, Kassa 10 551, Wertp. 14 789, Utensil. 1, Tankanl. 1. – Passiva: A.-K. 15 000, Kredit. 4181, R.-F. 1852, Spez.-R.-F. 1500, Reingewinn 11 746. Sa. M. 34 280. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 7847, Abschreib. 2138, Reingewinn 11 746. – KEredit: Vortrag 132, Waren 21 083, Zs. 515. Sa. M. 21.732. Dividenden 1902/03–1916/17: 7, 15, 15, 23, 20, 121, 8, 30, 30, 30, 23, 16, 16, 20, 30 %. Direktion: H. Klüsener, E. Neumann, E. Jacobus. Aufsichtsrat: Vors. O. Klatt, Oskar Knoop, Franz Mittelstädt, Strelow, F. Zernoth. Deutsche Mineralöl-Industrie Akt.-Ges. in Wietze bei Celle (Prov. Hannover). Gegründet: 16./8. 1906 mit Wirkung von diesem Tage; eingetr. 28./8. 1906. Sitz bis 1910 in Cöln, seitdem in Wietze; eingetr. in Celle am 24./12. 1910. Gründer: Deutsche Petroleum-Akt.-Ges., Berlin; Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz; A. Schaaff- hausenscher Bankverein, Prokurist Heinr. Wegmann, Prokurist Walther Bender, Cöln. Zweck: 1. Gewinnung, Verarbeitung und sonstige Verwertung von Mineralölen sowie allen daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden oder zu verwertenden Erzeugnissen. Die Ges. kann zu diesem Zweck Grundstücke im In- und Auslande erwerben, pachten u. bebauen sowie wieder veräussern und verpachten, Konzessionen erwerben u. Verträge mit Behörden u. Grundbesitzern schliessen. 2. Die Erwerbung oder Pachtung u. Errichtung von Anlagen jeder Art, welche geeignet sind, den erwähnten Zweck zu erreichen oder zu fördern. Die. Ges. hat bei ihrer Gründung die Mehrzahl der Aktien der Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover, sämtl. Geschäftsanteile der Hannov.-Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H. in Erkelenz u. der Hannov. Erdöl-Raffinerie G. m. b. H. in Ricklingen von der Internat. Bohrges. in Erkelenz (1910 H. E. R. wieder verkauft) sowie sämtl. Geschäftsanteile der Erdöl- werke Wietzerdorf G. m. b. H. in Berlin zum Gesamtpreise von M. 11 266 193 erworben. Diese Erdölunternehm. wurden 1907/08 unter Mitwirkung der Internat. Bohrges. in Erkelenz zu einem einheitlichen Ölgewinnungsbetriebe unter eigener Regie mit Betriebsstellen in Wietze vereinigt. Zur Verminderung der Transporfkosten wurde eine Kleinbahn-Anlage mit einer Schienenlänge von ca. 4000 m gebaut. Über die weitere Entwicklung der Ges. in den Jahren 1907/08–1909/10 siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handb. Produktion an Rohöl 1907/08 bis 1911/12: 45 097 553, 56 584 076, 59 806 836, 61 792 614, 83 585 175 kg. Ausserdem übernahm die Ges. von den 1911 übernommenen beiden Ges. deren in der Zeit vom 1./1. bis 30./4. 1911 gefördertes Ol mit 5 648 359 kg, sodass die Ges. im Jahre 1911/12 zus. über 89 233 534 kg ver- fügen konnte. Im Geschäftsj. 1912/13 verminderte sich die Rohölförderung auf 69 269 527 kg u. 1913/14 auf 59 538 928 kg = 16.31 DW. täglich, da der Rückgang in der Erdölerzeugung anhielt. Produktionszahlen für 1914/15–1916/17 nicht veröffentlicht. 1916/17 Erhöh. des Reingewinns auf M. 3 003 690 (1915/16 M. 609 315). Während des Geschäftsj. 1910/11 hat die Ges. die Gerechtsame, Einricht. u. den Betrieb des seither unter dem Namen „Konsortium Internationale Bohrgesellschaft–Dresdner Bank“ geführten Erdölbetriebes übernommen. Der Erwerbspreis ist in Jahresraten zu tilgen. Die jahrelangen Bestrebungen, das ganze norddeutsche Erdölgebiet zu vereinigen, führten im Geschäftsjahre 1911/12 zum Ankauf der Erdölbetriebe, Einrichtungen und Gerecht- samen der „ Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdölgewinnung“' in Hannover u. der „Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke Akt.-Ges.“ in Berlin für M. 4 000 000. Gleichzeitig erwarb die Ges. die Majorität der Stammanteile der „Erdölwerke Dannhorst“ G. m. b. H. in Celle. Der Ankauf dieser umfangreichen Betriebe wurde ebenfalls ohne Erhöhung des A.-K. dadurch ermöglicht, dass die Aktionäre aus ihrem Besitz Aktien im Nominalwert von M. 4 000 000 zur Verf. stellten. Die Bilanz per 30./4. 1911 zeigte deshalb ein wesentlich verändertes Bild da- durch, dass die Ges. die Aktiven u. Passiven der drei Untergesellschaften „Hannoversch-Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H.“', „Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H.“ u. „Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover“ in Haag auf die eigenen Konten übernahm, nachdem die Auflös. dieser Ges. beschlossen worden ist. Geschäftsanteile der beiden ersten Ges. befanden sich bereits seit Gründung der A.-G. in deren Besitz. Die Aktien der Maatschappij besass sie bis auf einen sehr geringen, noch ausstehenden Teil. Der Gesamtüberschuss aus den Betrieben im Geschäftsj. 1910/11 belief sich auf M. 1 276 340. Im Hinblick darauf, dass der oben mitgeteilte Erwerb des Erdölbetriebes des Konsort. Internationale Bohrgesell- schaft–Dresdner Bank aus lauf. Mitteln geschah, wurde von der Ausschüttung einer Div. für 1910/11 abgesehen u. aus dem Überschuss von M. 1 276 340 dem ordentl. R.-F. M. 80 070 zugewiesen, ferner M. 1 000 000 zu einer Abschreib. auf das Konto Konz. u. Bohrschächte verwendet u. der verbleibende Betrag von M. 196 269 auf neue Rechnung vorgetragen. Der Buchüberschuss von M. 4 000 000, der aus der Überlassung von 4000 Aktien der Ges. im Nennwerte von M. 4 000 000 durch die Aktionäre erwuchs (siehe oben), ist dem Beschlusse der G-V. gemäss zur Abschreib. auf die Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ verwendet worden, sodass diese Rechnung, obwohl die Gerechtsamen der beiden übernommenen Ges. hinzuge-