Metall-Industrie. 477 Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Immobil., u. Betriebs-Mobil. 346 104, Kassa, Wechsel u. Wertp. 41 823, Waren u. Vorräte 201 729, Debit. 442 066. – Passiva: A.-K. 468 000, Beamten- Pens.-F. 40 955, R.-F. 46 800 (Rückl. 17 414), Kredit. 128 042. Talonsteuer-Res. 4680 (Rückl. 3180), Rückl. für Kriegsgewinnsteuer 198 908 (Rückl. 168 908), Div. 107 640, Vortrag 11 350. Sa. M. 1 031 724. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 137 632, Abschreibung. 107 534, Gewinn 333 841. – Kredit: Vortrag 9036, Bruttogewinn 569 971. Sa. M. 579 007. Dividenden: 1903–1908: Ö0, 0, 0, 0, 0, 0 %; 1909 v. 1./1.–30./6.: 0 %; 1909/10–1916/17: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 23 %. (Gewinn 1911/12–1916/17: M. 8165, 23 039, 0, 4005, 109 727, 333 841.) Vorstand: Hugo Mapyer. Prokurist: Jakob Eter. Aufsichtsrat: Vors. W. F. Hasdenteufel, Stellvertr. Jos. Hasdenteufel, Coblenz; Wilh. Kirchner, B.-Friedenau; Apoth. Herm. Müller, Carl Fr. Dahm, Bonn. Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vormals Jung & Lindig in Freiberg i. S. mit Zweigfabriken in Friedrichshütte, O.-S., Eidelstedt bei Hamburg u. in Klostergrab (Böhmen). Zweigniederlassungen in Breslau, Berlin, Leipzig, Prag. Gegründet: 29./1. 1896. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb von Bleiwarenfabriken u. der Erwerb oder die Errichtung anderer damit verwandter Fabrikationen u. Geschäfte u. die Beteiligung an solchen Unternehmungen Die Ges. besitzt ein zum Teil als Wohnhaus benutztes Geschäftsgrundstück in Dresden u. Fabrikgrundstücke in Freiberg i. S., Friedrichshütte (Kreis Tarnowitz), Eidelstedt bei Hamburg, Klostergrab in Böhmen u. Dzieditz in österr. Schlesien. In den Werken arbeiten 12 Dampfkessel mit 779 qm Heizfläche, 19 Dampfmaschinen mit 640 PS., eine 25 PS. Turbine, 18 hydraulische Pressen, 7 Bleiwalzwerke (davon eins in Re- serve, nicht in Betrieb), 9 Zinnwalzwerke, 2 Hochöfen, 3 Kupolöfen, 3 Raffinieröfen und eine grosse Anzahl andere Bleischmelz-Einrichtungen. Es werden ca. 400 Personen beschäftigt. PFabrikate: Die Ges. erzeugt a) in ihren Pressen u. Walzwerken: Walzblei, Bleirohr Bleitrapse, Geschossdrähte, gewalzte u. gepresste Zinnfabrikate; b) in ihren Apparatebau- u. Armaturen-Werkstätten: Bleiapparate u. Bleiarmaturen für die Zellulose u. für die gesamte chemische Industrie, wie Verdampf- u. Kühlapparate, Ventilatoren, Ventile, Hähne, Pumpen, auch Schwefelsäurekammern, homogene Verbleiung, sowie Bleilötungen; c) in ihren Schmelzereien: Rohe u. legierte Metalle, sowie Bleiguss aller Art. Die Ges. ist Mitglied der deutschen Verkaufsstelle für gewalzte u. gepresste Bleifabrikate in Köln. Die Zweignieder- lassung in Grundmühlen-Klostergrab wurde 1912 in eine österr. Ges. m. b. H. umgewandelt. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 19./12.1907 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907. wovon 50 % bei der Zeichnung, 50 % im Laufe des Jahres 1908 einzuzahlen waren. Nochmals er- höht lt. G.-V. v. 23./5. 1910 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, begeben zu pari. Weitere Erhöh. um M. 500 000 beschloss die G.-V. v. 29./12. 1917. Der durch Zuweisung von M. 250 000 auf M. 500 000 erhöhte Spez.-Res.-F. soll in der Weise Verwendung finden, dass damit eine Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 erfolgt und diese jungen Aktien dn bisherigen Aktionären derart zur Verfüg. gestellt werden, dass auf M. 4000 alte Aktien eine neue ab 1./10. 1917 gleichberechtigte Aktie zu M. 1000 gratis bezogen werden kann. Diese Erhöh. ist bis auf weiteres hinausgeschoben bezw. soll die G.-V. v. 16./3. 1918 über eine Abänderung des G.-V.-B. v. 29./12. 1917 beschliessen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist erfüllt seit 1910), 4 % Div., event. aussérord. Abschreib. und Rückl., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Bezüge an Vorst., Überrest nach der G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 517 000, Masch., Pressen, Walzwerke 32 000, Schmelzereien 1. Fabrik-Utensil. 1, Kontor-Utens. 1, Geschirre 1, Zeichn. u. Modelle 1, Waren 442 267, Wertp. 1 300 839, Kassa 5087, Wechsel 977, Debit. 1 127 182, Beteilig. 450 500. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 250 000 (Rückl. 50 0000, Spez.-R.-F. 500 000 (Rückl. 250 000), Kriegsrückl. 50 000, Kredit. 597 652, Div. 250 000, Wohlfahrtszwecke 30 000. Tant. 113 289, Vortrag 84 917. Sa. M. 3 875 859. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust 7899, Unk. 272 362, Abschreib. 59 811, Gewinn 778 207. – Kredit: Vortrag 73 697, Bruttogewinn 1 044 573. Sa. M. 1 118 280. Kurs Ende 1910 –1917: 233, 250.25, 245.50, 198, 200, –, 175, – %. Eingeführt an der Dresdner Börse am 3./8. 1910 zum ersten Kurse von 238 %. bDividenden 1895/96–1916/17: 3, 5, 8, 10, 10, 4, 10, 12, 15, 15, 15, 15, 10, 15, 15, 15, 15, 10, 8, 12, 10, 12½ %. Für 1906/07 u. 1907 08 wurde ausserdem je ein Bonus von M. 250 000 gewährt, sodass im Ganzen 40 % bezw. 1907/08 26 % zur Verteilung kamen. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Vorstand: Paul Fiedler, Freiberg. prokuristen: F. L. Oelschlägel, K. A. Weber, M. Oehme, Freiberg; M. Geissler, A. Bellmann, Eidelstedt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Paul Lindig, Stellv. Paul Jahn, Konsul Arthur Mit- tasch, Justizrat Carl Röhl, Dresden; Hauptmann Max Lindig, Bautzen. Zahlstellen: Freiberg: Ges.-Kasse; Dresden-A.; Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden-N. H. G. Lüder.