Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien ete. 329 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bankier Arthur Guttmann, Berlin; Stellv. Geh. Rat Präsident a. D. von Kirchbach, Dir. Max Meyer, Alfeld; Dir. Alb. Prekonitsch, Dommitzsch; Dresden; Carl Busch, Hamburg. Zahlstellen: Bautzen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt u. deren Fil. Actien-Gesellschaft H. F. Eckert in Berlin (Lichtenberg), Frankfurter Allee 141; Filialen in Bromberg, Neubrandenburg, Konstantinopel, Paris, Moskau. Gegründet: 29./6. 1871; eingetr. 29./7. 1871. Übernahme der von Heinr. Ferd. Eckert 1846 gegründ. Fabrik. Die Firma hiess bis 1./7. 1893 „Akt.-Ges. für den Bau landwirtschaftl. Maschinen und Geräte und für Wagenfabrikation H. F. Eckert“., Börsenname „Eckert“, auch „Landwirtschaftl. Maschinenfabrik“. Zweck: Fabrikation, Ein- u. Verkauf von landwirtschaftlichen und anderen Maschinen u. Geräten (besonders auch für Brennereien), sowie aller anderen durch die Fabrikeinricht. zu erzeugenden Gegenstände. 7 Die Werke der Ges. liegen in Lichtenberg an der Frankfurter Allee gegenüber dem Güterbahnhof der Königl. Ostbahn, mit dem sie durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden sind; sie sindyin den J. 1893/94 neu aufgeführt, ständig verbessert u. besonders in den letzten Jahren erweitert worden. Der Betrieb teilt sich in 3 Spez.-Abteilungen: Pflugfabrik, Säe- u. Erntemasch.-Fabrik, ausserdem besteht eine Abteil. für Armeematerial, Militärfahr- zeuge, Brennereien u. Strassenreinigungsmasch. Die Werke verfügen über einen grossen Besfand moderner Arbeitsmasch., besonders solcher für Massenfabrikation; die Kraftzentrale enthält 3 Compound-Dampfmasch. von 200 HP, 450 HP u. 800–1000 H, letztere ist mit einem Dynamo direkt gekuppelt, ausserdem stehen im Anschluss an die beiden anderen Dampfmasch. noch 4 kleinere Dynamos zur Verfüg. Die Herstell. von Grauguss u. Temper- guss geschieht in eigener Giesserei u. auch die Schmiede verfertigt, soweit angängig, alle zur Fabrikation erforderlichen Teile selbst. Das vor einiger Zeit eröffnete Press- u. Stanz- werk ermöglicht es der Fabrik, alle zur Anfertigung des Armeematerials u. mancher land- wirtschaftl. Maschinen erforderl. Pressteile in eigener Regie herzustellen, wie auch in der neuen Räderfabrik die benötigte grosse Anzahl von Rädern für Fahrzeuge u. Maschinen nunmehr selbst gefertigt werden. Arb. z. Z. ca. 1500. Das Areal der Ges. umfasst 73 872 qm, nach dem 1910/11 noch 20 394 qm dazu erworben; 32 163 qm sind durch Gebäude bedeckt; der Inhalt derselben umfasst 249 436,41 cbm. Die älteren Baulichkeiten sind in Sheddachbau ausgeführt, während die Neubauten der letzten Jahre Hochbauten v. 3–6 Stockwerken nebst Erdgeschoss u. Mansardendach sind. Erweiterungsbauten, sowie die Ausgestalt. der Betriebseinricht. erforderten an Zugängen 1914/15 M. 187 030; die Ausgaben für Instand- haltung des Betriebsinventars u. der Gebäude betrugen 1914/15–1916/17: M. 182 393, 37 123, 93 500. Die Ges. wurde 1914/15 durch Herstellung von Heeresgerüät stark beschäftigt, doch gingen 1915/16 die diesbezügl. Bestellungen zurück. 1916/17 gute Beschäftigung in Ernte- masch. etc. Auf Debit. u. Waren erfolgte 1913/14 eine Kriegsabschreib. von M. 200 000. Kapital: M. 6 000 000 in 4000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600 u. 3000 Akt. à M. 1200. Das urspr. Kapital von M. 1 800 000 wurde 1873 auf M. 2 400 000 erhöht u. durch Inzahlungnahme von M. 315 000 eigenen Aktien beim Verkauf des Grundstücks Kl. Frankf. Str. 1 u. durch Rückkauf von M. 435 000 eigener Aktien 1877 auf M. 1 650 000 reduziert. Die G.-V. v. 7./6. 1881, 19./9. 1882 u. 29./6. 1885 beschlossen sodann wieder Erhöhungen um M. 300 000, M. 450 000 und M. 1 200 000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1909 um M. 1 200 000 (auf M. 4 800 000) in 1000 Aktien à M. 1200, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909, begeben an die Nationalbank f. Deutschl. zu 126 %, angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 12.–29./1. 1909 zu 130 %; auf nom. M. 3600 alte Aktien konnte eine neue bezogen werden, Agio mit M. 251 436 in R.-F. Der Erlös dieser Aktien fand zur Ausgestaltung der Erntemasch.-Fabrikation zu einem zeitgemässen Grossbetriebe Verwendung. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 20./12. 1911 um M. 1 200 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien à M. 1200, übernommen von einem Bank- konsort. (Nationalbank f. Deutschl. etc.) zu 131 %, angeb. den alt. Aktion. 4 zu 135 %. Agio mit ca. M. 300 000 in R.-F.) Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G. v. 28./6% 110 rückzahlbar zu. 103 % ab 1./4. 1912, Stücke à M. 1000 und à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. durch Auslos. von 3 % des urspr. Anleihebetrages im Oktober (zuerst 1911) auf 1./4. (zuerst 1912). Seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist zulässig. Sicher- heit: Sicherungshypoth. von M. 1 600 000 zur I. Stelle auf den Grundbesitz in Lichtenberg zugunsten von Born & Busse. Vorerst wurden nur M. 1 000 000 der Oblig. emittiert, restl. M. 500 000 1906/07 begeben. Noch in Umlauf Ende Sept. 1917: M. 1 230 000. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Zugel. in Berlin im Aug. 1905; erster Kurs 15./9. 1905: 101.75 %. Kurs Ende 1905–1917: 101.60, 101.60, 96, 96.10, 99, 99, 96,50, 93, 91.25, –*, –, 90, – %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1909 v. 1./4.–31./3.; für die Zeit v. 1./4.–30./9. 1909 vurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Dez.-Jan. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. II. 34 *