708 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Zweck: Herstell., Verkauf u. sonst. Verwert. von Plattensprechmasctl, Diktienmasch u. Zusatzapparaten für Grammophone, ferner Erwerb u. gewerbl. u. finanzielle Verwert. dies- bezügl. Erfindungen. Infolge des Kriegsausbruches musste die Ges. Betriebseinschränkungen vornehmen, schliesslich wurde die Fabrik ganz stillgelegt. Die aus 1913 übernommene Unter- bilanz von M. 56 588 erhöhte sich 1914 auf M. 141 431, 1915 auf M. 173 034, 1916 auf M. 196.112. Im J. 1916 wurde die Fabrikation teilweise wieder aufgenommen, doch ohne Erfolg. Die Bilanz für 1914 wurde von der G.-V. v. 13./5. 1916 genehmigt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von dem Gründbrn zu pari. Am 31./12. 1916 M. 126 000 noch nicht eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im L. Geschäftshalbl Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Kassa 3397, Debit. 39 061, nicht eingez. A-K. 126 000, Patente u. Schutzrechte 683 750, Versuche u. Modelle 1, Inventar 1545, Masch. u. Werkzeuge 6296, Fabrikationsbestände 7000, Kaut. 150, Verlust 196 112. – Passava: A.-K. 1 000 000, Kredit 63 313. Sa. M. 1 063 313. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 173 034, Handl.-Unk. 19 681. Betriebs- Unk. 601, Gehalt 4754, Patent-Unk. 1372, Lohn 1272, Inventarabschreib. 1600. – Kredit: Fabrikationsgewinn 4765, Verlustvortrag 196 112. Sa. M. 200 877. Dividenden 1913–1916: 0, 0, 0, 0 %. Direktien: Rich. Jaretzki. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Adolf Neumann-Hofer, Detmold; Dr. Alfred. Stoessell Berlin; Stellv. Notar Maximilian Germann, Schneeberg i. Sa.; Rechtsanw. Dr. Rüdiger, Dresden. Ludwig Hupfeld Akt.-Ges. Böhlitz-Ehrenberg b. Eeipzig. Gegründet: 23./12. 1904 bzw. 8./4. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 17./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Ludwig Hupfeld brachte in die Ges. ein das von ihm belrieb Fabrikationsgeschäft in Leipzig mit Filial. in Amsterdam, Berlin, Dresden, Frankf. a. M., Hamburg, Haag u. Wien, nach der Bilanz vom 30./6. 1904 mit einem Aktivbestand von M. 1 634 827.78 und einem Passivbestand von M. 502 541.46, so dass ein Uberschuss. von M. 1 132 286.32 verblieb, dazu der in der Bilanz v. 30./6. 1904 geschaffene u. freigewordene Delkr.-F. v. M. 40 000, zus. also M. 1 172 286.32, wofür 1172 Aktiemu. M. 286.32 bar gewährt wurden. Zweck: Fortführung des von der Firma Ludwig Hupfeld in Leipzig betrieb. Fabrikations- geschäfts samt ihren Filialen in Berlin, Wien, Hamburg, Dresden, Amsterdam u. dem Haag; Herstell. von mechan. Musikinstrumenten, insbes. von selbstspielenden Pianos, Orchestrions, Klavierspielapparaten (Phonola, Phonola-Piano, Phonola-Flügel, Uniola) u. deren Bestand- teilen, der Handel mit diesen Artikeln u. die Beteilig. an gleichart. oder ähnlighen Unaternehm, 1910/11 Bau der neuen grösseren Fabrik in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, die im Juni 1911 bezogen worden ist (Kostenaufwand über M. 1 000 000). Die alte Fabrik in Leipsig Apelstr, ist bereits verkauft. Das neue Fabrikgrundstück in Böhlitz-Ehrenberg ist 18 630 qm gross, Die Gebäude, die eine Fläche von 6500 qm einnehmen und 25 650 qm Nutzfläche aufweisen. sind mit M. 1 520 190 in der staatlichen Brandkasse versichert. Das Grundstüek ist durch ein 295 m langes Anschlussgleis an die Preussische Staatseisenbahn angeschlossen. Als Betriebskraft wird für die Antriebsmotore durch Vermittelung einer Umformer-Anlage elektr. Strom von der Überland-Zentrale, Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz, bezogen. Der elektr. Strom dient gleichfalls zur Beleuchtung des ganzen Etablissements. Zur Heizung der gesamten Baulichkeiten und zu den Holz-Trocken- u. Wärme-Anlagen dienen 2 Dampf- kessel von je 160 qm Heizfläche. Ausserdem sind vorhanden: 2 Hobelmasch. für Metall, 5 Fräsmasch. für Metall, 115 Holzbearbeitungsmasch., 215 Masch. verschied. Art u. 76 Elektro- motore mit 531 PS. Die Ges. beschäftigt an Beamten, Werkmeistern, Arb. u. Arbeiterinnen ca. 1500 Personen. Umsätze 1906/07–1910/11: M. 3 581 813, 4 350 567, 4 436 805, 4 962 765, 5 786 426; 1911/12 u. 1912/13 ist der Umsatz weiter gestiegen. Auch 1913/14 war das Er- gebnis günstig (Reingewinn M. 1 006 544), doch kamen infolge der Kriegseinwirkungen nur 5 % Div. zur Verteil. In den Kriegsj. 1914/15 u. 1915/16 wurde Produktion u. Absatz ungünstig beeinflusst; es gelang teilweise Ersatz durch Beschäftig, in Heeresaufträgen für die Metall- u. Holz-Abteil. zu finden, die auch 1916/17 anhielt; auch Umsatzsteigerung in Friedensartikeln. Reingewinne 1914/15–1916/17 M. 430 632, 506 778, 2 175 266. Für 1917/18 reichlicher Auftragsbestand vorhanden. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, dazu zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./6. 1907 M. 750 000 in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 28./6. bis 12./7. 1907 zu 115 % plus Reichssteuer (M. 22) u. Schlussscheinstempel. Die Div.-Garantie von 8 % für die ersten 6 Geschäftsjahre, also bis 30./6. 1910, ist erloschen. Die a. o. G.-V. v. 27./2. 1911 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Abstossung von Bankschulden weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 250 000 (auf M. 3 500 000) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig etc.) zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 v. 16.–30./3. 1911 zu 135 %. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. von 1911, rückzahlbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000 lautend auf den Namen der Revision Treu- hand-A.-G. in Leipzig oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. — Zs. 30./6. u. 31./12. —– Tilg. ab 1914 bis spät. 1940 durch jährl. Auslos.; seit 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Noch in Umlauf Ende Juni 1917: M. 915 000. —– Sicherheit: Kaut.-Hypoth. zur I. Stelle auf das Fabrikgrundstück in Böhlitz-Ehrenberg nebst Masch. u. Gerätschaften. Auf-