716 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. M. 48 000 bestehende Aktien eingezahlt u. ausserdem 5 neue Aktien ausgegeben; A.-K. somit M. 53 000. Zur Deckung der neuen Unterbilanz (ult. 1915 M. 28 270) beschloss die G.-V. v. 15./4. 1916 das A.-K. durch Zus.-legung 2:1 auf M. 26 000 herabzusetzen. Durch Zuzahlung von M. 500 auf eine Aktie konnte der betreffende Aktionär den Wert seiner Aktie auf M. 1000 erhalten. Die Herabsetz. des A.-K. auf M. 26 000 ist erfolgt. Das A.-K. ist nach Kraftloserklär. von 2 Aktien, durch Zus. legung von Aktien u. Zuzahl. auf 49 Aktien sowie durch Ausgabe von 50 neuen Aktien à M. 1000 auf M. 100 000 erhöht. Hypotheken: M. 216 800 auf beide Elektrizitätswerke. Geschäftjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 32 885, Gebäude u. baul. Anlagen 73 603, Akkumulatoren 11 188, Masch. u. Schaltanlagen 108 728, Oberleitung 137 190, Zähler 34 767, Werkzeuge 4640, Inventar 5105, Hausanschluss 17 226, Debit. 13 594, Installationsmaterial 16 021, Effekten 7405, Jagd u. Fischerei 283, Kassa 75. – Passiva: A.-K. 100 000, Hypoth. 216 800, Kredit. 93 601, R.-F. 10 000, Wechsel 40 379, Delkr.-Kto 765, Gewinn 1169. Sa. M. 462 716. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 28 270, Gesamtausgabe 85 084, R.-F. 10 000, Abschreib. 18 610, Gewinn 1169. – Kredit: Gesamteinnahme 155 635, Buchgewinn d. Zus. legung der Aktien 27 500. Sa. M. 143 135. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Ing. L. Janssen. Prokufist: Erich Lorenzen. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Joh. Janssen, Prokurist J. P. Nielsen, Westerland; Fabrikant Friedr. Budach, Flensburg. Thüringische Elektrizitäts- und Gas-Werke A.-G. in Apolda. Gegründet: 14./2. 1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 30./3. 1901. Gründung siehe Jahrg. 1901/02. Die Elektra in Dresden hat ihre Unternehmen in Apolda u. Ilmenau i. Th. nebst allen dazu gehörigen Gegenständen, insbes. Grundstücken, Gebäuden, Masch., Trans- missionen, Patenten, Modellen, Vorräten, Aussenständen, Kassebeständen u. Berechtig. jeder Art, mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach dem Buchbestande vom 1./7. 1900 unter Nachweis u. Hinzurechnung der bis zum Gründungstage noch zugekommenen Beträge als Sacheinlage in die Ges. eingebracht. Als Gegenleistung hierfür erhielt die Elektra 996 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Übernahme u. Betrieb der Gasanstalt in Apolda u. des Elektrizitätswerkes in Imenau i. Th. (dieses am 1./1. 1917 verkauft); Bau u. Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Verwertung von Beleuchtungs- u. Kraftanlagen jeder Art, sowie von elektrischen u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehmungen. Die Ges. besitzt die Gasanstalt u. das 1905, 1908/09 u. 1911 bedeutend vergrösserte Elektr.- Werk in Apolda, die Gasanstalt in Gera bei Elgersburg; per 1./11. 1912 das Gaswerk Langewiesen-Gehren für M. 200 000 angekauft. Die Grundstücke in Apolda umfassen 6923 qm mit 60,2 m Front nach der Buttstädterstrasse u. 90,8 m Front nach dem Heiden- berg; in IIlmenau 5220 qm. Die Konzession in Apolda ist der Ges. Ende Mai 1900 erteilt u. gestattet, die Gasanstalt sowie das neu errichtete elektrische Licht- u. Kraftwerk auf 50 Jahre zu betreiben. Beide Werke bilden eine wirtschaftliche Einheit, welehe nur un- geteilt veräussert und erworben werden kann. Die Stadtgemeinde bleibt berechtigt, beide Werke ab 1./1. 1928 nach vorangegangener 1 jähriger Kündigung und sodann von 5 zu 5 Jahren zu erwerben. Die Konz. ist bis 1./1. 1928 ausschliesslich; danach soll der Er- teilung einer Erlaubnis an Dritte der Unternehmerin unter gleichen Bedingungen der Vorzug eingeräumt werden. An den Brutto-Einnahmen von Strom u. Gas nimmt die Stadt Apolda teil; die an dieselbe geleisteten Abgaben betrugen 1904/05–1916/17: M. 2303, 2988. 3127, 3694, 3986, 4742, 5729, 6235, 9200, 11.588, 22 346, 20 704, 24 925. Das Elektrizitätswerk in Ilmenau ist am 31./12. 1916 auf Grund des Übernahmerechts zum Vertragspreis von M. 700 000 in den Besitz der Stadtgemeinde Ilmenau übergegangen. Zum Ausgleich des Buchwertes ist von den im Abschreib.-Kto für das Werk anges. Rückl. der Betrag von M. 294 000 verwendet worden. 1906/07–1916/17 Gasabgabe in Apolda: 876 540, 975 450, 945 050, 997 141, 1 062 150, 1 136 700, 1 149 700, 1 159 600, 1 032 500, 1 021 600, 1 027 300 cbm. Abgabe elektr. Energie in Apolda 626 089, 831 433, 833 507, 1 086 392, 1 325 593, 1 545 388, 1 749 800, 2 112 900, 2 067 500, 1 566 900, 1 943 300 Kwst. Bau einer elektr. Strassenbahn vom Bahnhof Apolda durch die Stadt ist geplant. 1906 hat die Ges. mit den Gemeinden Elgersburg, Gera u. Arlesberg in Sachsen-Coburg- Gotha einen Konz.-Vertrag auf 30 Jahre über den Bau u. Betrieb einer gemeinsamen Gas- anstalt abgeschlossen. Der Betrieb ist im Okt. 1907 aufgenommen. Die Konz. für Gas u. Elektrizität ist eine ausschliessl. u. geniesst die Ges. auch nach Ablauf des Vertrages vor andern stets das Vorrecht. Die Gemeinden sind nur gemeinsam berechtigt, die Gasanstalt zu erwerben, u. zwar erstmalig nach dem 5. Betriebsjahre u. dann sowie auch nach Ablauf des Vertrages von je 5 zu 5 Jahren mit vorausgegangener einjähr. Kündig. Der Kaufpreis beträgt nach 5 Betriebsj. 125 %, nach 10 Betriebsj. 120 % des jeweil. Baukapitales. In jedem Falle haben aber die Gemeinden diejen. Beträge zu ersetzen, welche seit Betriebseröffnung bis zur Übernahme ohne Rücksicht auf Abschreib. an einer jährl. 6 % Verzinsung des gesamten An- lagekapitales fehlen. Mit Ablauf des 30. Betriebsj. bildet der Kaufpreis das rechnerische Mittel aus dem Taxwert der Gesamtanlage u. dem Geschäftswert einschl. Grundstückswert