Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 719 erzeugungsmasch. für Gleichstrom, 1 für Drehstrom u. 2 mit je einem Gleichstrom- u. Drehstromerzeuger verbunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid enthält 3 furbinen für eine Normalleistung von je 1500 PS. u. eine solche für eine Normal- leistung von 1700 PS, welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeugungsmasch. verbunden sind. Zum Ausgleich der täglich durch die veränderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde oberhalb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm Oberfläche angelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisenbahnstation Gablingen durch eine 3.5 km lange Anschlussbahn verbunden, welche insbes. für die in der Nähe des Kraftwerks erriehtete Fabrik der Höchster Farbwerke u. für andere anzusiedelnde Industrie- Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leistungen, welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen überhaupt hinausgehen, die erforderliche Betriebskraft jederzeit zur Verfügung zu haben, wurde im Jahre 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet. welches zur Zeit 2 stehende Dampfmasch. von je 1500–1800 PS. effektive Leistungen, eine Dampfturbine von 4000 PS. u. eine solche von 8000 PS. Leistung nebst den zugehörigen Kessel- u. sonst. Anlagen enthält. Jede der vorgenannten Dampfmasch. u. Turbinen ist mit einer entsprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. Die Gesamt- Leistungsfähigkeit der beiden Wasserkraftanlagen beläuft sich zus. auf 13 700 PS. u. diejenige der Dampfanlage auf rund 15 000 PS. 1917/18 Vergrösserung der Dampfanlage durch Auf- stellung einer 10 000 KW. Dampfturbine. Der erzeugte Strom wird teils an die in Gersthofen befindliche Fabrik der Höchster Farbwerke geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst eingemeindeten Vororten u. in den Gemeinden des Kreises Schwaben u. Neuburg für Licht- u. Kraftbetriebszwecke verteilt. Die Leistungsanlagen nebst zugehörigen Transformatorenstationen u. sonst, Einricht. sowohl in der Stadt Augsburg wie in den vorgenannten UÜberlandbezirken sind von den Lechwerken für eigene Rechnung hergestellt worden u. deren Eigentum. Der Vertrag mit den Höchster Farbwerken läuft gegebenfalls bis zum Jahre 1941. Der Vertrag mit der Stadt Augsburg ist neuerdings geändert worden u. gibt der Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht zur Verteilung von elektr. Strom für Kraft-, Beleucht.- u. alle sonst. Zwecke bis zum 30./6. 1925. Die Ges. zahlt hierfür der Stadt entsprechende Abgaben aus den von ihr erzielten Einnahmen aus der Stromlieferung. Auf Verlangen der Stadt wird der Vertrag auch über das Jahr 192 hinaus bis zum Jahre 1941 u. gegebenenfalls bis zum Jahre 1956 fortgesetzt werden. Die Stadt hat das Recht, erstmals zum 30./6. 1925 die gesamten Leitungsanlagen u. Zubehör, welche in den städt. Strassen u. Plätzen liegen, zu erwerben. Die Stadt Augsburg hiat sich ausserdem verpflichtet, den gesamten Strom für die Strassenbahn von den Lechwerken zu beziehen. Für die Stromversorgung des Überlandgebietes des Kreises Schwaben u. Neuburg, insbes. der Bezirksämter Aichach, Augsburg, Dillingen, Donauwörth, Friedberg, Günzburg, Illertissen, Kaufbeuren. Krumbach, Landsberg, Markt-Oberdorf, Memmingen, Mindelheim, Neuburg, Schongau, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshausen ist mit dem Kgl. Bayer. Staatsministerium ein Vertrag auf die Dauer von 50 Jahren d. i. bis zum 30./6. 1963 ab- geschlossen worden. Ausserdem sind bezw. werden mit den in diesem Staatsvertrage vorgesehenen Gemeinden dieser Bezirke Sonderverträgs, auf 25 Jahre, die von der Kgl. Regierung genehmigt sind, abgeschlossen. Während der Dauer dieser Verträge hat die Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht für die Lieferung von elektr. Strom zu Beleucht.-, Kraft- betriebs- u. allen sonst. Zwecken. Am 30./6. 1917 wurden 377 Orte von der Ges. mit Strom versorgt. Erstmals im Jahre 1933 u. von da ab jährlich hat der Staat das Recht, mit einer vierjährigen Vorheranzeige die Gesamtleitungsanlagen zu erwerben. Als Ablösungspreis gilt der Anlagewert abzügl. einer Tilgungsquote von 2 % pro Jahr, zuzügl. eines Geschäftswertes der durch Kapitalisierung der Reinergebnisse bestimmt wird. Auch die Landgemeinden haben das Recht, die in ihrem Gebiete liegenden Ortsnetze bei Beendigung des Vertragsverhältnisses zu erwerben. Wenn der Staat dieses Erwerbsrecht ausübt, so ist er verpflichtet, noch auf die restliche Dauer des Staatsvertrages Strom von den Lechwerken zu beziehen. Die Zahl der angeschlossenen Glühlampen ist 1916/17 von 186 000 auf 218 247 = rd. 4811 K W. d. i. um 17.3 %. die der angeschlossenen Motoren von 12 410 Stück = 32.540 KW. auf 13 768 Stück = 37.055 KW. oder um 10.9 % gestiegen. Angeschlossene Bügeleisen, Koch- u. Heizeinricht. 1890 mit 850 KW. Der Anschluss der Höchster Farbwerke in Gersthofen ist hierin nicht enthalten. 0 Kapital: Bis 1917: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000, vollbezahlt. Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1904 um M. 1 500 000. Die G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss zur Deckung weitere Erhöh. um M. 1 500 000, begeben zu pari. Laut G.-V. v. 17./11. 1911 nochmals Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000, zum Ausbau der Überlandzentrale, übernommen von Elektriz.-Akt.-Ges. vorm. Lahmeyer in Frankf. zu 100 %. Die G.-V. v. 9.3. 1914 beschloss dann weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000. Die neuen Aktien, vorerst mit 25 % Einzahl., wurden von der Lahmeyer-Ges. zu 110 % übernommen. Agio mit M. 135 000 in R.-F. Restliche 75 % zum 30./6. 1916 einberufen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 6 000 000 (auf M. 18 000 000) in 6000 Aktien, übernommen von der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Lahmeyer in Frankf. a. M. zu 110 %; eingez. sind 25 %. Anleihen: I. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt u. durch Indoss. übertragbar. 78.