780 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. hardsbrunner Strasse bis zum Anschluss an die seitens der Stadt Gotha genehmigte Strassen- bahn am unteren Ende der Dorotheenstrasse. Erzeugung elektr. Energie u. gewerbl. Aus- nützung elektr. Ströme zur Beleucht. u. Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerbl. Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, einschl. des Bahnbetriebes, im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Gotha sowie anderer Städte u. Ortschaften des Herzogtums Gotha u. anderer Bundesstaaten. Angeschlossen waren Ende März 1917 241 695 Glüh- u. 601 Bogenlampen u. 4166 Motore u. 2494 Koch- u. Heizapparate, zus. 27 565 Kw. Erzeug. 1909/10–1916/17: 2 817 704, 3 272 515, 3 510 100, 4 535 700, 12 500 000, 15 000 000, 19 000 000, 25 000 000 K W.-St. Die elcktr. Strassenbahn beförderte 1909/10–1916/17 974 563, 1 027 771, 1 044 208, 1 267 501, 1 408 513, 1 124 038, 1 240 649, 1 327 555 Personen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde die Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Gotha A.-G., die bisher einen reinen lokalen Charakter getragen hatte, zu einem Überland-Unternehmen aus- gedehnt. das mit Kraftwerken das Gebiet des Herzogtums Gotha, einen Teil des Gebietes von S.-Meiningen u. S.-Weimar-Eisenach, sowie die preuss. Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen versorgt u. ausser der bisherigen Strassenbahn in der Stadt Gotha Überland- bahnen betreibt, von denen zunächst die Bahn Gotha-Friedrichroda-Tabarz im Bau begriffen ist. Zu diesem Zwecke brachte die Allg. Elektricitäts-Ges. in das Unternehmen die mit den Ministerien, Kreisausschüssen u. Ortschaften der genannten Gebiete geschlossenen Verträge ein; die Elektricitäts-Lieferungs-Ges. u. die Licht- u. Kraftwerke G. m. b. H. verkauften der Ges. ihre Elektricitätswerke Ruhla, Schmalkalden u. Mehlis. Der Vertrag mit der Stadt Gotha wurde bis 1945 verlängert u. die bestehenden Elektricitätswerke Floh, Friedrichroda, Steinbach u. Zella-St.-Blasii erworben. Lt. G.-V. v. 3./2. 1912 wurde die Firma „Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G.' angenommen u. das A.-K. um M. 4 750 000 u. lt. G.-V. v. 8./7. 1914 weiter um M. 3 000 000 erhöht (siehe bei Kap.). Das neue Kraftwerk in Altenbreitungen ist seit Mitte 1913 in Betrieb. Von dem Elektrizitätswerk Gotha, dessen Erweiter, vollendet wurde, sind die Hochspannungsleitungen nach Waltershausen u. über Thal nach Eisenach u. Ruhla-Steinbach in Betrieb genommen. Den bisher. Betrieben ist das städtische Elektriz.-Werk Ohrdruf zugetreten, das die Ges. ab 1./7. 1912 auf 30 Jahre gepachtet, u das Elektriz.-Werk Seligenthal, welches sie mit Wirkung v. 1./4. 1913 gekauft hat. Die Zahl der Ortschaften, mit denen Konz.-Verträge abgeschlossen wurden, beträgt jetzt 111, davon bisher angeschlossen 8 Städte u. 89 Landgemeinden mit 26 559 Abnehmern. Ausserdem liefert die Ges. elektr. Energie an die Elektrizitätswerke von Eisenach, Walters- hausen, Schweina u. Georgenthal, sowie an die Eisenbahn-Hauptwerkstätten in Meiningen. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in 1250 St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 3./2. 1912 um M. 1 750 000 in 1750 St.-Aktien u. M. 3 000 000 in 3000 Vorz.-Aktien; sämtl. neuen Aktien von 1912 wurden zu pari begeben. Dieselben wurden von der Allg. Elektricitäts-Ges., der Bank für elektrische Unternehmungen (Zürich), der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., der Elektrische Licht- u. Kraftanlagen-Akt.-Ges., Berlin, über- nommen bis auf einen Betrag von M. 250 000 St.-Aktien, den die bisherige alleinige Aktionärin, die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M., zeichnete. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 8./7. 1914 um M. 3 000 000 in 3000 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1914. begeben zu 100 %; vorerst 25 % eingez. Die Vorz.-Aktien waren derart bevorzugt, dass sie für 1912/13–1915/16 eine Vorz.-Div. von 6 % erhielten. Lt. G.-V. v. 15./8. 1916 kamen statutengemäss die Vorrechte der Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./4. 1916 in Wegfall. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Oblig. von 1904, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Auslos. im Okt.-Nov. (zuerst 1904) auf 1./4. Zahlst.: Darmstadt, Berlin, Frankf. a. M., Hannover, Strassburg: Bank f. Handel u. Ind.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; Gotha: Privatbank u. deren Fil.; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp u. deren Fil. Noch in Umlauf Ende März 1917 M. 1 042 000. Geschäftsjahr 1./4.–31./3. Gen.-Verx.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31.März 1917: Aktiva: Elektrizitätswerke: Grundstücke 308 546, Gebäude 1 362 368, maschinelle u. elektr. Einricht. der Kraftstationen 3 391 327, Fernleitungen 3 012 564, Transformatorenstationen 2 006 528, Ortsnetze 4 525 116, Elektriz.-Messer 1 037 781, Inventar u. Werkzeuge 187 975, Strassenbahn: Bahnkörper 371 979, Stromzuführungs-Anlagen 126 132, Strassenbahnwagen 314 657, Mobil., Werkzeuge u. Kleider 23 591; Sonstiges: Kassa 7347, Effekten u. Kaut. 110 034, Sicherheits-Hypoth. Friedrichroda 5000, Versich. 17 683, Fahrzeuge 7500, Installat.-Inventar u. Werkzeuge 16 900, Vorräte an Betriebsmaterial 50 924, Waren 395 214, vermietete Installat. u. Motore 146 475, Vorarbeiten u. noch abzurechnende Bauten 835 012, Debit. 466 774. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Schuldverschreib. 1 042 000, nicht ein- gelöste do. 5000, do. Zs.-Kto 7627, Hypoth. 30 000, R.-F. 151 359 (Rückl. 24 879), Anlagetilg. 784 714, Ern.-F. 659 051, Talonsteuer-Res. 12 505. Sicherheits- Hypoth. Friedrichroda 5000, Guth. nahestehender Ges. 5 449 138, Kredit. 1 126 952, Div. 450 000, Grat. 11 000, Tant. an A.-R. 11 170, Vortrag 2918. Sa. M. 18 727 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 144 004, Kriegsunterstütz. 61 067, Steuern 30 749, Schuldverschreib.-Zs. 47 790, Hypoth.-Zs. 1275, Kursverlust auf Effekten 2017, Abschreib. auf Fahrzeuge 7239, do. auf Installations-Inventar u. Werkzeuge 7864, Anlage- Tilg.-F. 198 469, Ern.-F. 165 000, Reingewinn 498 968. – Kredit: Vortrag 1385, Geschäfts- gewinn aus Betrieb. Strassenbahn u. Installation 1.163 060. Sa. M. 1 164 446. Dividenden: 1903/1904: 3½ % p. r. t.; 1904/1905–1915/16: 3½, 4, 4½, 5, 5, 6, 6, 6, 4½, 4½, 4½, 5 %. Vorz.-Aktien 1912/13–1915/16: 6, 6, 6, 6 %. 1916/17 Gleichber, Aktien 5 %. Auf neue M. 1 750 000 St.-Aktien wurden für 1912/13 4½ Bau-Zs. gewährt.