* Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 785 Telephon-Fabrik Act.-Ges. vorm. J. Berliner in Hannover, Zweigniederlass. in Berlin S0., Hamburg, Mannheim, Düsseldorf, München, Breslau, Wien, Budapest, Olmütz, Prachatitz. Gegründet: 3./11. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetr. 7./3. 1899. Übernahmepreis M. 1 148 246 abzügl. M. 238 246, somit zus. M. 910 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Die Ges. betreibt die Fabrikation von Telephon-Apparaten, Eisenbahn-Signal- apparaten nebst allen ähnlichen Apparaten, welche in die Schwachstrombranche fallen, in Hannover auf den Grundstücken Kniestrasse 18 u. Schneiderberg 19, in Berlin, Cöpenicker- str. 55, in Wien auf dem Grundstück Missindorfstrasse 21, in Olmütz sowie in Prachatitz (Böhmen). Das Fabrikgrundstück bei Hannover in einer Grösse von 5395 qm, mit 3765 qm bebauter Fläche, umfasst neben einem Wohn- mit Hinterhaus das Bureau- u. Lagergebäude, sowie die Fabrikgebäude u. eine Kraftzentrale, bestehend aus einer 200 PS. Dampfmasch.- Anlage u. 4 Gleichstromdynamos, 1 Reserve-Maschine von 75 PS. Die Fabrikanl. in Wien in einer Grösse von 11 390 qm, mit 3350 qm bebauter Fläche, enthalten gleichfalls Bureau- u. Lagergebäude, Fabrikat.-Räume u. eine Kraftzentrale mit einer 110 PS. Dampfmasch., 1 Ein- zylinder-Auspuffmasch. u. 2 Dynamomasch. Das Olmützer Fabrikgrundstück umfasst eine Grösse von 7684 qm, wovon 2659 qm bebaut, das Prachatitzer Grundstück eine Grösse von 16 239 qm, wovon 3953 qm bebaut; beide enthalten gleichfalls eigene Kraftzentralen. Be- schäftigt werden in den vereinigten Betrieben 300 Beamte u. 3000 Arbeiter. In Ungarn besteht eine besondere Tochtergesellschaft, die sich mit der Fabrikation u. dem Vertriebe der gleichen Erzeugnisse befasst. Das Kapital der ungar. Ges. besteht aus K 3 500 000, wovon K 1 300 000 im Besitz der Telephon-Fabrik J. Berliner. An Div. hat die ungar. Ges. für 1910/11 9 %, für 1911/12 u. 1912/13 je 10 %, 1913/14–1916/17: 8, 10. 12 ½, 15 % verteilt. In Deutschland unterhält die Ges. eine grössere Reihe von Filialen u. Ingenieur-Bureaus. Die Bilanzwerte der Anlagen weisen 1907/1908–1916/1917 M. 759 239, 252 262, 188 164, 115 596, 210 113, 323 810, 187 116, rd. 45 000, 549 296, 1 009 914 Zugänge auf, wogegen 1916/17 M. 789 961 abgeschrieben wurden. Summa der Etffekten-Beteil. u. Antcile am 30./6. 1917 M. 5 057 462 inkl. Budapester Tochterges. Das Konsort.-Patent-Kto wurde 1912 auf M. 1 abgeschrieben. Auch das Allg. Patent-Kto ist bis auf M. 1 abgeschrieben. Umsatz in den eigenen Betrieben der Ges. 1910/11–1912/13 M. 4 855 373, 5 418 821, 7 508 072; für später nicht veröffentlicht. 1914/15–1916/17 Ausführung grosser Staatsaufträge. Im Verein mit der C. Lorenz-A.-G. wurde in Wien ein Unternehmen zur Herstellung u. zum Vertrieb von Erzeugnissen auf dem Gebiete der Elektrotechnik, Physik, Optik, Fein- mechanik, Metallwarenfabrikation, Maschinen- u. Apparatebau gegründet. An dem St.-Kap. dieser Ges. ist die Telephon-Fabrik Berliner mit der Hälfte des Betrages von 500 000 K beteiligt. Kapital: M. 7 500 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v 11./12. 1899 um M. 500 000; von diesen Aktien wurden begeben 200 tück an die Ges. für elektr. Unternehm. in Berlin zu 115 %, die weiteren 300 Stück den Aktionären angeboten zu 115 %. Weitere Erhöh. zwecks Herabminderung der Verbindlichkeiten der Ges. lt. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 500 000, angeboten den Aktionären zu 103 %, u. zur Tilg. von Kredit. lt. G.-V. v. 21./11. 1904 um M. 1 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, an- geboten den Aktionären zu 125 % u. Schlussscheinstempel. Agio mit M. 173 827 in den R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1./4. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien; hiervon dienten 486 Aktien, begeben zu pari, zum Erwerb der Telephon- u. Telegraphenwerke Rob. von Lieben in Olmütz, die restl. 514 Aktien wurden von einem Konsort. zu 132 % übernommen, welches davon M. 500 000 den alten Aktionären zu 140 % angeboten hat. Aufgeld abz. Unk. mit M. 107 717 im R.-F. Die G.-V. v. 16./12. 1912 beschloss Erhöh. des A.-K. bis um M. 1 000 000, begeben an ein Bankenkonsort. (Commerz- u. Disconto-Bank u. Mährische Escomptebank) zu 134.50 %. Agio mit M. 237 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1917 um M. 2 500 000 (also auf M. 7 500 000 in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, anzubieten den alten Aktionären 2: 1 zu 162 %. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, aufgenommen zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges., rückzahlbar zu 102 %., 50 Stücke Lit. A (Nr. 1–50) à M. 2000, 800 Lit. B (Nr. 51–850) à M. 1000, 200 Lit. C (Nr. 351–1050) à M. 500, lautend an Ordre der Disconto-Ges. in Berlin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis längstens 1931 durch jährl. Ausl. vor Ende März auf 1./7.; seit 1914 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten, doch haftet die Ges. für dieselbe mit ihrem ganzen Vermögen u. darf vor gänzl. Tilg. der- selben keine neue Anleihe aufnehmen, die den Gläubigern, abgesehen vom Zs.-Fuss, ein besseres Recht verleiht wie vorliegenden Oblig. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Noch in Umlauf Ende Juni 1917: M. 882 500. Kurs in Berlin Ende 1906–1917: 101.30, 98.50, 99.20, 99.50, 100.30, 100.25, 96, 97.20, 94.80*. –, 93, – %. Zugel. März 1906. Hypotheken: M. 135 000 auf den Grundstücken in Hannover, davon M. 75 000 zu 4½ % bis 1./4. 1918 unkündbar u. M. 60 000 zu 4½ % halbjähr. kündbar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Direktion u. Beamte, som Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. II. 50