800 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. errichtet u. im Sommer 1911 in Betrieb genommen. Gleichzeitig hat die Ges. bei der Gründung der Akt.-Ges. die seit langen Jahren ausgeführten Vorarbeiten für ein zur Aus- nutzung des Rheingefälles unterhalb Basel bei Kembs zu errichtendes Wasserkraftwerk er- worben; das Konzessionsgesuch für ein solches Werk ist bereits seit längerer Zeit einge- reicht. Es steht zu hoffen, dass die beteiligten Regierungen durch Gewährung angemessener Konzessionsbedingungen die unerlässlichen Vorbedingungen schaffen werden. Konz. bis Ende 1916 noch nicht erteilt. Es soll deshalb auch elektrische Energie von dem Kraftwerk in Laufenburg ergänzungsweise solange bezogen werden, bis es möglich ist, ein Werk in Kembs zu errichten u. in Betrieb zu setzen. Im Geschäftsjahr 1910/11 hat die Ges. mit der planmässigen Erweiter. des übernommenen Leitungsnetzes begonnen; ferner übernahm die Ges. von den Kraftübertragungswerken Rheinfelden deren auf elsässischem Gebiete liegenden Leitungen und Anschlüsse, darunter besonders die Stromlieferung an die Elektr.-Ges. von Gebweiler u. Umgebung, A.-G. Die Anzahl der von der Oberrhein. Kraftwerke A.-G. direkt u. indirekt mit Elektrizität ver- sorgten Ortschaften stieg dadurch 1910/11 von 52 auf 95 u. der Anschlusswert von 11 948 auf 16 517 Kw., wobei die Zahl der im J. 1910/11 verkauften Kw.-Stunden von 13 082 214. auf 15 127 276 anwuchs. Im Geschäftsj. 1911/12 erfuhr das Leitungsnetz die den Neuanschlüssen entsprechende weitere Ausdehnung. Der Bau der Transformatoren- u. Schaltanlage bei Napoleonsinsel, welche die Verbindung mit der Stromzuleitung von Rheinfelden herstellt u. den Aus- gangspunkt des gesellschaftl. Überlandnetzes bildet, wurde im Aug. 1911 beendet. Seither konnte die bis zur Erstellung einer eigenen Rheinkraftanlage von Rheinfelden bezogene Kraft dem Betriebe nutzbar gemacht werden u. deckte ca. ein Drittel des gesamten letzt- jährigen Strombedarfs der Ges. Der Anschlusswert der aus dem eigenen Netz bedienten Abnehmer betrug am Schlusse des J. 1911/1912 17 149 KW; nutzbar an die Verbraucher abgegeben wurden im ganzen 23 796 320 Kwst. Im J. 1912/13 stieg die Zahl der angeschlossenen Ortschaften weiter auf 138, die gelieferte Energie erreichte 35 933 305 Kwst. Im J. 1913/14 stieg die Zahl der angeschlossenen Orte auf 190, die gelieferte Energie auf 45 286 218 Kwst.; 1914/15 u. 1915/16 bei 216 angeschlossenen Orten infolge des Krieges nur 39 796 645 bezw. 35 729 867 Kwst. geliefert; 1916/17 auf 33 150 767 Kwst. zurückgegangen. Die Erweiterung des Absatzgebietes in Baden führte 1913 zur Gründung der Badischen Kraftlieferungs-Ges. m. b. H. in Freiburg (St.-Kap. M. 1 000 000), woran die Oberrhein. Kraftwerke mit 55 % be- teiligt sind (letzte Div. je 5 %). Die Ges. besitzt das gesamte St.-Kapital der Türkheimer Elektrizitätswerk u. Bergbahn G. m. b. H. in Türkheim; sowie der Sundgauer Elektrizitäts- Ges. m. b. H.; sie ist auch bei der Elektrizitäts-Ges. von Gebweiler u. Umgebung A.-G. in Gebweiler u. bei der Mülhauser Strassenbahn Akt.-Ges. massgeblich beteiligt. Der durch den Krieg entstandene Sachschaden dürfte innerhalb der Grenze von M. 500 000 liegen, wofür bisher auf Ern.-F. M. 1 100 000 zurückgestellt wurden; es kamen deshalb Div. für 1914/15 bis 1916/17 nicht zur Verteilung. Kapital: M. 20 000 000 in Aktien à M. 1000; Serie I M. 10 000 000 (Nr. 1–10 000) sind voll-, Serie II M. 10 000 000 (Nr. 10 001–20 000), vorerst mit 25 %, seit 1./4. 1913 mit 70 % u. seit 1./4. 1914 voll eingezahlt. – Aktien nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonder-Rücklagen, bis 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1917: Aktiva: Elektrizitätswerke 16 279 368, Lagerbestände 446 042, Effekten u. Beteilig. 3 522 061, Kassa 467, Bankguth. 450 663, Interims-Kto 607 047, Debit. 4 711 463. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 214 701 (Rückl. 17 884), Kap.-Tilg.-Kto 606 900, Ern.-F. 2 010 000 (Rückl. 350 000), Rückl. für Wohlfahrtszwecke 96 238, Organis.-F. 396 648, Interimskto 378 649, Talonsteuer-Res. 140 000, Kredit. 2 118 535, Vortrag 55 441. Sa. M. 26 017 114. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 117 729, Kap.-Tilg.-F. 119 500, Ern.-F. 150 000, Rückl. für Wohlf.-Zwecke 15 000, Talonsteuer-Res. 20 000, Gewinn 423 325 (davon R.-F. 17 884, Ern.-Rückl. 350 000, Vortrag 55 441). – Kredit: Vortrag 65 642, Brutto- erträgnis 779 912. Sa. M. 845 554. Dividenden: 1910/11: 5 % p. r. t. (8 Monate) = M. 33.33 bezw. M. 8.33 für nicht voll- bezahlte Aktien; 1911/12–1912/13: 5, 6 % auf M. 12 500 000; 1913/14: 6 % auf M. 17 000 000; 1914/15–1916/17: 0, 0, 0 % auf M. 20 000 000. Direktion: Ing. Dr. M. Laas, Th. Hellenbroich, Stellv. Ing. L. Schwickert. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dir. Justus Breul, Berlin-Grunewald; Stellv. Bürgermeister Reg.-Rat H. Cossmann, Gust. Klaiber, F. X. Keim, Joh. Martin, Mülhausen; Dir. Kuno Feldmann, Dr. phil. Walther Rathenau, Berlin; Dr. R. Haas, Dir. C. Zander, Zürich; Dir. Dr. Paul Steiner, Baurat H. Brünig, Berlin; Dir. A. Löwe, Bürgermeister Dr. Rud. Schwander, Strassburg; Bezirks-Präs. Geh. Reg.-Rat H. Dieckhoff, Colmar; N. Schlumberger, Gebweiler; Bürgermeister Geh. Justizrat Diefenbach, Colmar. Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Gründer: Bayerische Diskonto- u. Wechsel- bank, Nürnberg; Ges. für elektr. Unternehm. A.-G., Berlin; Bayerische Revisions- u. Ver- mögensverwaltungs-Akt.-Ges., Industrielle Unternehmungen G. m. b. H., Komm.-Rat Karl Faber, München.