802 Porzellan-Fabriken. Die Maschinenanlage der Betriebe besteht aus einer Tandem-Damfmasch. mit Hoch- u. Niederdruck-Zylinder, sowie einem Compoundschnelläufer mit zus. 240 PS.; ferner ist eine Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Das benötigte Rohkaolin wird aus Böhmen bezogen. Ein der Ges. gehöriges Kaolinfeld in Ottowitz bei Zettlitz mit einem Flächeninhalt von 17 839 qm wird jetzt noch nicht abgebaut. Ein neu angelegtes ca. 300 m langes Industrie- gleis verbindet die Fabrik mit der Karlsbad-Johanngeorgstädter Bahn. In Altrohlau ca. 1600 Arb. Umsatz in Hohenberg u. Altrohlau 1909/10 zus. M. 3 354 500, woran Altrohlau für 18 Monate (v. 1./1. 1909–30./6. 1910) partizipiert; 1910/11–1912/13: M. 2 663 465, 2 825 756, 3 199 268. In der Hauptsache wird erstklassiges Tafelgeschirr hergestellt. Die Altrohlauer Fabrik gehört keiner Preiskonvention an, während das Hohenberger Werk Mitglied des Verbandes Deutscher Porzellanfabriken G. m. b. H., Berlin, ist. Seit 1917 namhafte Beteil. an der Porzellanfabrik C. Tielsch & Co. A.-G. in Neu-Altwasser. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./5. 1909 behufs Erwerb der der Firma Moritz Zdekauer in Prag gehörigen in Altrohlau gelegenen Porzellanfabriken um M. 1 100 000 in 1100 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, hiervon angeboten einen Teilbetrag den alten Aktionären 2: 1 vom 24./6.–8./6. 1909 zu 140 %. Die G.-V. v. 30./9. 1911 beschloss mit Rücksicht auf die erheblichen Vergrösserungsbauten die Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 2 250 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (Zahlst.) zu 140 %, angeboten den alten Aktionären M. 300 000 6: 1 v. 6.–20./11. 1911 zu 145 %. Die neuen Mittel dienten zur Ver- grösser. u. Modernisier. des Alt-Rohlauer Werkes, welche 1911/12 stattfand. Die G.-V. v. 15./9. 1913 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 500 000 (auf M. 2 750 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913; dieselben wurden von Gebr. Arnhold zu 124 % übernommen u. den alten Aktionären zu 130 % angeboten. Agio mit ca. M. 78 000 in R.-F. Hypotheken: M. 33 692 zu 4 %, halbj. kündbar u. durch Amort. von 3 % des urspr. Betrages von M. 270 000 zuzügl. ersp. Zs. zu tilgen. Hypoth.-Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %; aufgenommen lt. G.-V. v. 25./5. 1909 behufs Erwerb der Porzellanfabriken Moritz Zdekauer. Hypothekarisch sichergestellt auf Altrohlau zur ersten Stelle u. nach M. 116 829 auf Hohen- berg an zweiter Stelle. Noch in Umlauf Ende Juni 1917 M. 609 500. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 bis 1936 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % des urspr. Anleihebetrages nebst urspr. Zs. durch Verlos. im Jaon. auf 1./7.; auch Ankauf zulässig, ebenso seit 1910 verstärkte Tilg. oder vollständige Rückzahl. zulässig. Verj. der Coup. in 3 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.). Zahlstellen wie bei Div. Aufgelegt am 17./3. 1910 M. 453 000 zu 101 %. Kurs in Dresden Ende 1910–1917: 102, 102.50, 99.50, 95.50, 98*, –, 94, – %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. festen Vergüt. von je M. 500 für jedes Mitgl., der Vors. M. 1000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 363 509, Fabrikanlage 2 145 399, Masch. 95 196, elektr. Beleucht.-Anlage 16 173, Heizungsanlage 23 393, Gleisanlage 14 351, Utensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Niederlage 1, Automobil 1, Strassenbau 1, Wasserleitung 1, Kaolinfeld 1, Mutung 1, Telephonanlage 1, Hypoth. 18 550, Kassa 2955, Wechsel 5648, Bankguth. 350 459, Debit. 573 321, Effekten u. Beteilig. 492 667, Warenlager 171 481, Rohmaterial. 50 565. –— Passiva: A.-K. 2 750 000, Oblig. 609 500, do. ausgeloste 3090, Hypoth. 33 692, R.-F. 304 095, Spez.-R.-F. 100 000 (Rückl. 60000), Oblig. 8741, unerhob. Div. 2240, Kredit. 81 706, Div. 220 000, Tant. u. Grat. 46 424, Arb.-Wohlf. 30 000, Vortrag 134 191. Sa. M. 4 323 681. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 70 549, Abschreib. 85 555, Reingewinn 490 615. – Kredit: Vortrag 124 451, Fabrikationsgewinn u. sonst. Einnahmen 522 269. Sa. M. 646 720. Kurs: In Dresden Ende 1906–1917: 171.50, 160, –, –, 171.75, 169.60, 157.25, 155, 150*, –, 100, — %. Zugelass. daselbst im Juni 1906 M. 750 000, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 177 000 am 30./6. 1906 zu 165 %. Kurs in Berlin Ende 1912–1917: 157, 155.75, 155*, –, 100, 193.50 %. Eingeführt daselbst am 7./11. 1910 zu 181 %. Dividenden 1904/05–1916/17: 9, 11, 11, 11, 11, 11, 11, 11, 12, 8, 0, 4, 8 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Auvera, Louis Schilling, Hohenberg. Prokurist: Gg. Mennel. Aussichtsrat: (3–7) Vors. vakat, Stellv. Dr. Heinr. Arnhold, Dr. Kurt Arnhold, Dresden; Komm.-Rat Hugo Auvera sen., München; Komm.-Rat Kurt Gretschel, Triptis; Rechtsanwalt Dr. Jos. Schmitt, Bamberg; Dr. Karl Freih. von Wolf-Zdekauer, Prag; Max Kaufmann, Berlin; Majoratsherr von Tielsch-Reussendorf, Neu-Altwasser. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Abraham Schlesinger; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank A.-G. u. deren Fil. Porzellanfabrik Königszelt in Königszelt in Schl. Gegründet: 18./12. 1886; eingetr. 22./1. 1887. Sitz bis 1887 in Berlin. Zweck: Erwerb der Porzellanfabrik von A. Rappsilber in Königszelt in Schlesien ab 1./7. 1886 für M. 1 600 000 nebst 5 % Zs. ab 1./7. 1886. Die Gesellschaft besitzt 16 grosse Brennöfen und 6 Arb.-Wohnhäuser. 1900/1901 wurde ein neues Kesselhaus fertiggestellt und drei neue Cornwall-Kessel in Betrieb genommen; ferner wurde 1901 ein neues Maschinenhaus