– ― ――――― woll-Spinnereien, wollgarn- und Wollwaren-Fabriken 883 Leipziger Wollkämmerei in Leipzig mit Zweigstelle in Hoboken-Antwerpen. Gegründet: 7./2. 1872; eingetr. 2./3. 1872. Zweck: Betrieb von Wollwäscherei, Wollkämmerei u. damit zus.hängenden Geschäfts- zweigen. Das Areal am Berliner Bahnhof in Leipzig umfasst 127 000 qm, wovon noch 6500 qm unbebaut sind. 1898 wurde ein Arb.-Heim gebaut. In Hoboken-Antwerpen wird in einem erpacht. Etabliss. eine Fabrik betrieben. Der Pachtvertrag ist 1905 auf 15 Jahre unter Ermäss. der Pacht auf die Hälfte erneuert worden. Die Verpächterin, die Soc. anon. pour le Peign. des Laines übernahm bei Abschluss des neuen Vertrages das Install.-Kto Hoboken zum Buchwert von M. 224 193 gegen Verzinsung u. Amort. mit 9 % jährl., welche Summe somit einen Teil des Pachtvertrages bildet. Die Ges. gehört der Konvention deutscher Wollkämmereien an. Die Gesamtabschreib. auf die Anlagen bis Ende Sept. 1917 betrugen M. 9 889 358, bei M. 13 564 970 Gesamtanschaffungskosten, Stand 1916/17: M. 3 675 612. Das Installations-Kto Hoboken erscheint seit Jahren nicht mehr unter den Aktiven der Bilanz, da die Installat. zum Buchwert v. 31./12. 1904 gelegentlich der Neupachtung der Fabrik in Hoboken an deren Eigentümerin verkauft worden sind. Arb.-Zahl in Leipzig u. Hoboken zus. 2100 Personen; Leistungsfähigkeit beider Werke über 12 000 000 kg Kammzug jährl., wozu noch die entspr. Nebenprodukte in Kämmlingen, Abgängen, Pottasche u. Wollfett kommen. Infolge der Mobilisierung wurde der Betrieb in Leipzig stillgelegt, doch bereits am 25./8. 1914 mit der regelrechten Erzeugung wieder aufgenommen u. in diesem Umfange weiter gearbeitet. In Hoboken wurde seit 20./10. 1914 bis 27./. 1915 in gleichem Verhältnis wieder gearbeitet, seitdem aber der Betrieb daselbst eingestellt. Seit 1914 Beteilig. an der Kammwoll-Akt.-Ges. in Berlin mit M. 200 000. Kapital: M. 3 811 500, u. zwar M. 2 514 000 in 1676 Vorz.-Aktien (Nr. 397–2072) à M. 1500 u. M. 1 297 500 in 865 zus.gelegten abgest. St.-Aktien (Nr. zwischen 2–2806) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Erhöhung um M. 2 400 000 lt. G.-V. v. 9./4. 1898 in 1600, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten bis 25./5. 1898 zur Hälfte den Gründern, zur Hälfte den bisher, Aktionären zu pari. Das A.-K. betrug somit bis 1900: M. 4 200 000 in 2800 Aktien à M. 1500. Die G.-V. v. 30./8. 1900 beschloss zur Beseitig. der infolge ungünst. Wollkonjunktur bis Mitte Aug. 1900 entstand. Unterbilanz von M. 4515 903: 1) Reduktion des A.-K. von M. 4 200 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung von 3 Aktien zu 1. Den Aktionären wurde auch das Recht ein- geräumt, an Stelle der Zus. legung durch bare Zuzahl. von 66 % des Nennwertes ihrer Aktien diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Insges. wurden 2595 Aktien in 865 St.-Aktien zus. gelegt; auf 205 Aktien wurden 66 % Nachzahl. geleistet. 2) Ausgabe von Vorz.-Aktien; 1867 Stück à M. 1500 wurden zum Nennwerte ausgegeben. Die Vorz.-Aktien erhalten im voraus eine Div. von 4 % (s. Gewinn-Verteilung). Im Falle einer Auflös. der Ges. sind bei der Verteilung der Liquid.-Masse die Inh. der Vorz.-Aktien vor den Inh. der St.-Aktien zu befriedigen. Den Gründern der Ges. bezw. ihren Erben wurde die Hälfte der Vorz.-Aktien zum Nennwerte an- geboten, den sonst. Aktienbesitzern auf je drei Aktien eine Vorz.-Aktie ebenfalls zum Nenn- werte. Frist war in beiden Fällen 19./10. 1900. – Das A.-K. betrug somit 1900–1904 M. 4 405 500. Von den Vorz.-Aktien hat die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig von der Konkurs- masse der Leipziger Bank nom. M. 444 000 Vorz.-Aktien der Ges. zu 30 % erworben und ihr dieselben gegen Erlegung des Kaufpreises zuzügl. Zs. zwecks Vernichtung zur Verf. gestellt. Auf Ansuchen der Ges. erklärte sich die Credit-Anstalt bereit, ihr Anerbieten bis Ende 1904 zu verlängern. 3 In dem von der Minorität der Aktionäre gegen den A.-R. auf Regresspflicht angestrengten Prozess war es beiden Parteien durch Vermittlung von unbeteiligter Seite im Sommer 1904 nahegelegt, den Streit durch Vergleich zu beseitigen. Die Parteien gaben dieser Anregung im Interesse der Wollkämmerei Folge, und es kam ein Vergleich zustande, durch dessen An- nahme der Prozess seine Erledig. gefunden hat. Das Abkommen lautete dahin, dass M. 150 000 in 100 Vorz.-Aktien à M. 1500 der Ges. seitens des A.-R. unentgeltl. zur Verf. gestellt wurden. Weiter erwarb die Ges. die obengenannt. v. d. Allg. Deutschen Credit-Anstalt übernommenen M. 444 000 Vorz.-Aktien zu 30 % zuzügl. 4 % Jahres-Zs., sodass also der Ges. im ganzen ein A.-K. von M. 594 000 zur Verf. stand. Dieses ist lt. G.-V. v. 16./8. 1904 zur Herabsetzung des bisherigen A.-K. auf M. 3 811 500 verwendet worden. Gründerrechte: Bei Neu-Em. haben die Gründer bezw. deren Erben und die gegen- wärtigen Aktionäre Bezugsrecht je zur Hälfte al pari plus Anteil am R.-F. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1889, 200 Stück Lit. A à M. 5000 u. 2000 Stück Lit. B à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 30./9. bis 1918. Die Anleihe hat keine hypothekar. Sicherheit. Zahlst. wie bei Div. Ende Sept. 1917 noch in Umlauf M. 209 000. Kurs in Leipzig Ende 1896–1917: 102.20, 100.25, 100, 100, –, –, 91.25, 93, 94.50, 98, 98.25, 96.50, 93, 94.50, 98, 97.75, 99, 95.70, 96.50*, –, 94, – %. Hypotheken: Auf dem in Leipzig gelegenen Grundbesitz haften ein 4 % Hypoth.-Darlehen von M. 1 500 000, dessen Amort. stattfindet, sowie eine Kreditkaution von M. 550 000. Hypoth.- Saldo Ende Sept. 1917 M. 587 218. Sicherungshypothek: M. 1 000 000, eingetragen 1907/08 zu Gunsten der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu Leipzig. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis einschl. 1906 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 56*