Kammgarn-Spinnereien und-Webereien, Tuch-Fabriken etc. 885 Dividenden 1900/01–1916/17: 8, 8½, 9, 4, 5½, 7, 7, 7, 4, 3½, 5, 7, 4, 0, 0, 2, 0 %. Coup.- Verj.: 3 J. ab 1./9. Direktion: Uhlig. Prokuristen: R. G. Kuhn. F. A. Sippach. Aufsichtsrat: Vors. Walter Oschatz, Dir. Oscar Reichel; Schönheide im Erzgeb.; Architekt Herrm. Schmidt, Leipzig; Rechtsanw. Dr. jur. Victor Wellauer, St. Gallen. ... ―――― Lammgarn-pinnerejen und -Webereien, Tuch-Fabriken ete. Tuchfabrik Aachen, vorm. Süskind & Sternau, A.-G. in Aachen. Gegründet: 28./4. 1889. Zweck: Übernahme der Tuchfabrik von Süskind & Sternau in Aachen-Burtscheid ab 1./1. 1889 für M. 1 932 463. Das Fabrikgrundstück liegt in Aachen, ist 12 287 qm gross, wo- von 7568.15 qm bebaut sind. Die Fabrikgebäude sind teilweise in den letzten Jahren neu aufgeführt. Die Kraftanlagen bestehen aus 2 Dampfmasch. mit 250 PS u. 3 Kesseln, ausser- dem ist zur Lichterzeugung eine Dynamo-Masch. sowie eine Akkumulatoren-Batterie vor- handen. Im eigenen Betrieb sind ca. 450 Arbeiter beschäftigt, die Arb.-Zahl im Lohn- betrieb schwankt zwischen 150 u. 200. Die Ges. hat 164 eigene Webstühle u. einen durch- schnittlichen Lohnbetrieb von 150 Stühlen, ausserdem Appreturmasch., die ausreichen, um die von ihr erzeugten Fabrikate zu appretieren, Das Hauptprodukt bilden Kammgarn- artikel. Die Spinnerei umfasst 2400 Spindeln. Die Ges. spinnt Streichgarn. Der Prozent- satz des selbstgesponnenen Garns zum gekauften ist 10: 100. Seit Herbst 1914 Lieferung von Artikeln für den Heeresbedarf, doch waren die diesbezügl. Aufträge 1915/16 u. 1916/17 an Umfang bedeutend kleiner, dafür Steigerung des Verkaufs in anderen Stoffen. Kapital: M. 1 500 000 in 1000 abgest. Aktien u. 500 neuen Aktien von 1910, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Reduktion des urspr. Kapitals von M. 1 500 000 um M. 500 000 durch Zus. legung von 3 zu 2 Aktien lt. G.-V. v. 6./5. 1893. Die Zus. legung er- folgte bis 1./6. 1894. Erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1910 um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000) in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1910, übernommen von A. H. Heymann & Co. in Berlin zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 1.–14./12. 1910 zu 127.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1908 Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (1905 erfüllt), 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstück 240 000, Gebäude 190 000, Masch. 90 000, Werkzeuge u. Gerüäte 1, elektr. Lichtanlage 1, Debit. 81 308, Kassa 25 726, Girokto 8085, Wertp. 1 455 000, Vorräte 539 765. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Sonderrückl. 81 800, Arb.-Unterstütz.-F. 75 000, Kredit 556 302, Reingewinn 266 785. Sa. M. 2 629 888. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Gebäude u. Masch. 30 000, Handl.- Unk. 142 171, Provis. 37 133, Versich. 21 612, Reingewinn 266 785. – Kredit: Vortrag 25 949, Zs. 84 343, Bruttogewinn 387 410. Sa. M. 497 703. Kurs: Konvert. Aktien Ende 1899–1917: 90, –, 29.25, 47, 68.90, 94, 89.10, 107.75. 106.50, 96 90, 127.25, 132.25, 102, 87, 59.75, 62.50*, –, 96, 119.75 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Zus. gelegte Aktien 1899–1908: 5, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 6, 5 %; 1909 (1./1. bis 30./9): 6 = 8 % p. a.; 1909/10–1916/17: 9, 5, 5, 0, 0, 15, 8, 8 /% 0Ö0.― %.. Erhöh. der Div. 1910/11 von 4 % auf 5 % wurden M. 15 000 dem Spez.-R.-F. entnommen; die Div. für 1911/12 wurde aus Spez.-R.-F. gezahlt. Direktion: Siegmund Hahn, Aug. Keppler. Prokurist: Felix Rothschild. Aufsichtsrat: Vors. Ulr. Möller, Aachen; Justizrat Franz Oster, Bankier Ernst Heymann. Zahlstellen: Eig. Kasse; Aachen: Dresdner Bank u. deren sonst. Niederl.; Berlin: A. H. Heymann & Co., Nationalb. f. Deutschland, Hardy & Co. G. m. b. H. Bautzner Tuchfabrik Akt-Ges. in Bautzen. Gegründet: 2./3. 1872. Firma bis 8./8. 1908 Bautzner Tuchfabrik u. Kunstmühle vorm. C. G. E. Mörbitz. Die Ges. erwarb von der Firma C. G. E. Mörbitz in Bautzen deren Etablisse- ments für zus. M. 1 470 000. Die Kunstmühle ist zufolge G.-V. v. 27./12. 1888 unter der Firma „Bautzner Kunstmühle Betriebsgesellschaft“ von der Tuchfabrik getrennt worden. Diese A.-G. hatte sämtliche Aktiva der Mühlenabteilung für M. 434 618 übernommen u. die Mühlengebäude u. Masch. gepachtet. In Anrechnung auf den Kaufpreis erhielt die Ges. von den 350 Aktien der neuen Ges. 346 Stück, während sie die fehlenden M. 88 618 am 1./4. 1890 bar erhielt. Der Erlös aus den 346 Aktien ist zum Teil zum Rückkauf eigener Aktien im Betrage von M. 480 000 nom. verwendet, und sind ferner aus dem hierbei erzielten Nutzen die Masch. der Mühlenabteilung bis auf M. 1 abgeschrieben worden. Über das Vermögen der Bautzener Kunstmühle Betriebsgesellschaft wurde am 6./8. 1907 der Konkurs eröffnhet. Die Ges. Bautzner Tuchfabrik wurde durch diesen Konkurs nur ganz –