898 Leinen-Industrie. stöckiges Fabrikgebäude u. ein Beamtenwohnhaus stehen. Hier sind z. Z. 278 Webstühle u. die dazu gehörigen sonst. Masch. in Betrieb. Des weiteren besitzt die Ges. eine Garn- bleiche (Fabrik III) in Lohmühle bei Sorau mit einem Grundbesitz von 266 158 qm sowie ferner eine Ziegelei in Kunzendorf-Marsdorf, wo über 4½ Mill. Steine jährl. hergestellt werden, u. eine Braunkohlengrube Martin in Kunzendorf; die Jahresproduktion betrug 220 000 hl. Die Grundbesitzfläche der Ziegelei u. Grube zus. beträgt 353 479 qm. Die Kohlengrube ist wegen Erschöpfung 1915 stillgelegt; ebenso z. Z. die Ziegelei. Jan. 1910 wurde die Ges. von einem Brande betroffen, der die Fabrik I zerstörte. Der dadurch hervorgerufene bedeutende Ausfall in der Produktion übte auf das Erträgnis der Ges. einen empfindlichen Einfluss aus. Die Versich.-Entschädig. aus dem Brande betrug M. 342 450. Auf dem Platz des alten Fabrikgebäudes ist die jetzige Fabrik I vergrössert u. mit allen modernen Einrichtungen versehen neu aufgebaut worden. Die neue Fabrik ist seit Ende Okt. 1910 teilweise u. seit April 1911 im vollen Betrieb. 1914/15 wurden Produktion und Absatz durch den Kriegszustand sehr beeinträchtigt. 1915/16 u. 1916/17 günstige Verwertung der älteren Warenbestände, Rohstoffe u. Betriebsmaterialien. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 15./3. 1912, rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1 1313 durch jährl. Ausl. von M. 50 000 spät. 3 Monate vor dem Rückzahl.-Termin; ab 1./1. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherh.- Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz nebst allen Anlagen in Sorau. Der Erlös der Anleihe diente zum Wiederaufbau der abgebrannten Anlagen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf Ende Sept. 1917: M. 600 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Dresdner Bank. Kurs Ende 1912–1917: 99, 98, 95*, –, 92, – %. Zugelassen in Breslau Ende März 1912. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, etwaige Beiträge zu Spec.-R.-F. u. Ern.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die vertragsm. Tant. des Vorst. wird als Handlungsunkosten verbucht. Die Ab- schreib. werden unverkürzt einem Abschreib.-Kto gutgebracht. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Fabrik-Kto I 1 014 338, Masch. 873 813, Utensil. 75 391, Fabrik-Kto II 185 316, Masch. 253 679, Utensil. 52 211, Fabrik-Kto III 88 453, Masch. 38 709, Utensil. 25 487, Geschirre u. Wagen 21 111, Muster 10 000, Martins Werke 300 386, Waren 63 090, Garn 76 358, Material 30 652, Versich. 19 362, Kassa 2 130, Wertpap. 569 530, Bank- guth. 808 538, Debit. 115 313, Hypoth. 37 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 600 000, do. Tilg.-Kto 50 000, do. Zs.-Kto 7875, R.-F. 150 000, Fr. Aug. Martin-Unterst.-F. 11 838, unerhob. Div. 500, Kredit. 19 568, Erneuerungsscheinsteuer-Kto 1500, Ern.-F. Martins-Werke 65 000, Agio 13 000, Kriegsgewinnsteuer-Kto 30 000, Abschreib. 2 040 000, Div. 75 000, Tant. an A.-R. 1500, Vortrag 95 097. Sa. M. 4 660 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versich., Steuern etc. 80 638, Abschreib. 67 675, Gewinn 171 597. – Kredit: Vortrag 62 207, Waren 246 227, Martins-Werke 11 475. Sa. M. 319 910. Kurs Ende 1901–1917: 165, 197.25, 222, 257.50, 228.50, 235.25, 223.50, 187.25, 176.50, 198, 172, 140.75. 95, 96*. –, 100, 109.50 %. Aufgel. am 21./1. 1889 zu 165 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1916/17: 15, 16, 17, 14, 15, 19, 8, 0, 7, 6, 6, 0, 0, 0, 5, 5 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Schneider. Prokurist: C. Zeiske. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Senatspräsident Dr. E. Martin, Frankfurt a. M.; Dir. Aug. Buschhüter, M.-Gladbach; Otto Fliegel, Seifersdorf bei Sorau; Bank-Dir. Wilh. Kleemann, B.-Schöneberg; Dir. Jacob Hildebrand, Zillerthal. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Akt.-Ges. Mechanische Flachsspinnerei in Urach. Gegründet: 1839. Betrieb einer mech. Flachsspinnerei u. Bleicherei. Ca. 9000 Spindeln. Kapital: M. 600 000, davon M. 550 000 in alten Aktien u. 50 000 in 50 Namen-Aktien à M. 1000, begeben lt. G.-V. v. 6./4. 1907 zu 110 %, gleichberechtigt im Verhältnis des Nenn- wertes mit den bisherigen Aktien von M. 1375. Die Aktien sind in festen Händen. Anleihe: M. 600 000 in Oblig. A, B u. C. Noch in Umlauf M. 424 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Wasserkraft u. Grundstücke 103 000, Fabrikgebäude 188 254, Masch. u. Mobil. 199 527, Wohnhäuser 133 510, Grundstück Sägmühle 40 000, Kassa 14 525, Wechsel 69, Debit. 71 330, Effekten 125 370, Inventurbestände 1 059 833. – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 424 000, do. Zs.-Kto 10 462, R.-F. 312 800, Delkr.-Kto 22 531, Kredit. 83 010, Banken 164 625, Arb.-Sparkasse 36 250, unerhob. Div. 925, Bruttogewinn 280 816. Sa. M. 1 935 421. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 133 724, Gewinn 147 092. Sa. M. 280 816. – Kredit: Bruttogewinn M. 280 816.