Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Direktion: Walter Steinegger. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Otto Baumgärtel, Stellv. Gust. Lienemann, Komm.-Rat Ernst Baumgärtel, Lengenfeld; Geh. Komm.-Rat Karl Knoll, Auerbach; Bank-Dir. Hugo Lange, Falkenstein. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Falkenstein: Vogtländ. Creditanstalt. V – * * Hannoversche Baumwoll-Spinnerei und Weberei zu Linden vor Hannover, Spinnereistr. 9. Gegründet: 9./6. 1853. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Spinnereien u. Webereien aller Art, Erzeugung von Garnen, Zwirnen u. Geweben, sowie weitere Verarbeitung dieser Stoffe in allen dem Verbrauch passenden Formen. Das Etabliss, arbeitet mit 60 000 Spindeln u. verbraucht jährl. 8–10 000 Ballen Baumwolle. Betriebserweiter. u. Neuanschaff, erford. 1907/08–1914/15 M. 53157, 10 702, 36478, 9853, 58 992, 60 121, 18 075, 588. Der Grundbesitz besteht aus etwa noch 28 000 qm, wovon ca. 2000 qm unbebaut und verkaufsfähig sind. – Garnproduktion 1907/08–1914/15: 4 804 000, 4 616 000, 3 713 000, 3 265 000, 3 495 000, 3 706 000, 3 278 000, 2 690 760 Pfd. engl.; 1915/16: 100 889 kg. Jahresumsatz 1907/08–1915/16: M. 4 144 000, 3 900 890, 3 212 538, 3 843 383, 3 542 730, 3 646 101, 2 956 184, 3 548 514, 872 705. 1913/14 ergab nach M. 73 075, Abschreib. einen Bilanzverlust von M. 125 906, gedeckt aus den Res. 1914/15 konnte ein Reingewinn von M. 327 411 erzielt werden; 1915/16 bei beschränktem Betrieb nur M. 108 483 Reingewinn. Mangels Rohmaterial wurde der Betrieb im April 1916 ganz eingestellt. Für das Jahr 1916/17 kam eine Div. nicht zur Verteilung. Die Ges. hatte nach M. 72 086 Abschreib. einen Betriebsverlust von M. 159 095, welcher aus dem Gewinnvortrag, dem Extra-R.-F. u. dem Delkr.-F. gedeckt wurde. Der Betrieb hat während des ganzen Jahres vollständig geruht, u. es sind Einnahmen nur aus den vermieteten Räumen erzielt worden. Kapital: M. 650 000 in 400 alten abgest. St.-Aktien à M. 500 u. 450 neuen Aktien M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 5000 Aktien à M. 600, herabgesetzt 1880 durch Abstemp. auf je M. 500 auf M. 2 500 000. Lt. G.-V. v. 27./4. 1891 wurde den Aktionären das Recht eingeräumt, gegen Zuzahl. von 25 % des Nom.-Betrages ihre St.-Aktien in Vorz.-Aktien umwandeln zu lassen. Für Umwandl. nach dem 1./10. 1891 wurde die Zuzahlung auf 30 % u. Zs. v. 1./10. 1891 ab festgesetzt. Für die am 30./9. 1896 noch verblieb. M. 15 000 St.-Aktien wurde die Quote wieder auf 25 % ohne Zs. herabgesetzt. Die Zuzahlung auf letztere erfolgte bis Schluss des Geschäftsj. 1896/97, sodass das A.-K. bis 1902 nur aus gleichber. Vorz.-Aktien à M. 500 bestand. Zur Sanierung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 24./9. 1902, das A.-K. im Verhältnis 5:2 zus. zulegen, also auf M. 1 000 000 (die dann als St.-Aktien gelten) herabzusetzen (Frist bis 15./2. 1903). Die weiteren Beschlüsse derselben G.-V. u. der v. 3./11. 1902, Schaffung von Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung betr., gelangten wegen mangelnder Beteilig. nicht zur Ausführung, dagegen wurden in der neuerl. G.-V. v. 13./12. 1902 folg. Beschlüsse gefasst: Zur Deckung von Verlusten, Vornahme weiterer Abschreib., Bildung eines ausserord. R.- u. Ern.-F. wird das A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5. 1 herabgesetzt (Frist 15./4. 1903). Nicht ein- gereichte Aktien sind für kraftlos erklärt. Das A.-K. wird durch Ausgabe von bis 600 neuen, ab 1./10. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000 bis M. 600 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden den Inhabern der alten St.-Aktien, auf M. 5000 alte M. 3000 neue Aktien bis 5./1. 1903 zu pari zum Bezuge angeboten u. etwa nicht bezogene Stücke bis zum gleichen Tage ebonfalls zu pari zur Subskription gestellt. Nach Durchführung dieser Beschlüsse sind der Ges M. 450 000 neue Mittel zugeflossen (soviel neue Aktien wurden gezeichnet) u. ist das A.-K. damit auf oben angegebenen Stand gebracht. Die durch Herabsetzung des A.-K. frei gewordenen M. 2 300 000 sind verwandt M. 369 402. zur Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1902, M. 1 500 000 zu Abschreib., M. 430 597 für Res. und Delkr.-Kto. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1898, rückzahlb. zu 103 %, Stücke Lit. A 250 à M. 3000, B 900 à M. 1000, C 700 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 innerh. 41 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im März auf 1./10.; verstärkte oder Totalkünd. seit 1900 mit 3 monat. Künd. statthaft. Zahlst.: Linden: Ges.-Kasse; Hannover: Hannov. Bank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Infolge Verkauf von Grundstücken wurden M. 297 500 besonders ausgelost. Noch in Umlauf am 1./10. 1917 M. 1 298 000. Kurs in Hannover Ende 1898–1917: 102.50, 101, –, 92, 90, 94.50, 97.50, 98.75, 96.75, 95.50, 98, 98, 96.50, 94.50, 90.50, 93, 90*, –, 82, – %. Aufgelegt zu 102.25 %. Die Vers. der Obligationäre v. 23./9. 1914 beschloss die Tilg. der obigen Anleihe von 1914–1920 einschl. zu stunden, sodass im Jahre 1921 die Tilg. nach den bestehenden Bestimmungen wieder aufgenommen wird; auch soll die Stundung Gültigkeit für die 1914 ausgelosten, am 1./10. 1914 auszahlbaren Oblig. haben. Die Verzinsung geht ordnungs- gemäss weiter. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. am 1./2. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., vertr. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl. u. 8 % der Gesamtent- schäd., Rest zur Verfüg. der G.-V. Die G.-V. v. 5./8. 1905 genehmigte einen Vergleich mit den Erben der Stifter des Unternehm. behufs endgültiger Ablösung ihrer statutar. Rechte auf Anteil am Reingewinn. Diese sind nunmehr erloschen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. II. 58