Spitzen-, Tüll- und Gardinen-Fabriken. 941 Dividenden 1909/10: 5 % p. r. t. (Aktien No. 1–395 u. 416–650 = M. 37.50, No. 396–415 = M. 50, No. 651–1250 = M. 15.10); 1910/11: 5 % = M. 50 für Aktien Nr. 1–650, M. 41.65 für Nr. 651–1250; 1911/12–1916/17: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Rich. Breyer. Prokuristen: C. G. Kleinhempel, O. Th. Strössner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Fr. Meyer, Stellv. Fabrikbes. Adolf Hoffmann, Dir. Hugo Herz, Fabrikbes. Fritz Wildenhayn. Fabrikbes. Rich. Goesmann, Fabrikbes. Herm. Walden- fels, Plauen i. V.; Komm.-Rat Ernst Rüdiger, Rodewisch. Zahlstellen: Plauen i. V.: Ges.-Kasse, Plauener Bank u. deren Fil. Deutsche Gardinenfabrik, Akt.-Ges. in Plauen i. V. Gegründet: 14./5. 1910 mit Wirk. ab 1./5. 1910; eingetr. 6./7. 1910. Gründung siehe Jahrg. 1916/17 ds. Handb. Zweck: Bau u. Betrieb einer Fabrik zur Herstell. von Gardinen, Tüll u. sonst. baum- wollenen Stoffen u. der Handel mit solchen Stoffen. Spez.: Engl. Gardinen. Der Bau einer neuen Fabrik erfolgte 1910/11. Infolge des Kriegszustandes 1914/15 eingeschränkter Betrieb; es wurden die Abschreib. verdient. 1915/16 u. 1916/17 M. 409 483 bezw. 1 185 851 Reingewinn. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypothek: M. 220 000, aufgenommen 1911/12. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; 1910/11 v. 1./5.–5./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 126 324, Gebäude 372 400, Masch. I 1, do. II 486 000, Beleucht. u. Heiz.-Anl. 1, Inventar 1, Werkzeug u. Utensil. 1, Jacquardkarten u. Schablonen 1, Fabrikat.-Kto 849 614, Material. 17 159, Kassa 11 206, Wechsel 974. Effekten 297 250, Debit. 1 198 663, Versich. 202, Avale 10 000. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. 220 000, Kredit. 178 610, Rückstell. 20 000, R.-F. 83 019 (Rückl. 55 582), Spez.-R.-F. 100 000 (Rückl. 60 000), Talonsteuer-Res. 11 200 (Rückl. 1600), Delkr.-Kto 40 000 (Rückl. 28 200), Kriegssteuer- Sonderrückl. 266 500 (Rückl. 200 000), Avale 10 000, Wohlfahrtseinricht. für Arb. u. Beamte 100 000, Div. 400 000, Tant. an Vorst., A.-R., Beamte u. Arb. 186 876, Vortrag 153 593. Sa. M. 3 369 799. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 229 325, Gewinn 1 185 851. – Kredit: Vortrag 74 205, Zs. 2280, Fabrikat.-Kto 1 338 691. Sa. M. 1 415 176. Dividenden: 1910/11: 0 % (Baujahr); 1911/12–1916/17: 0, 0, 4, 0, 10, 25 %. Direktion: Fritz Georg Leupold, Paul Arno Mocker. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Gustav Ad. Leupold, Stellv. Justizrat Rich. Schuricht, Fabrikbes. Aug. Sommer, Oswald Schindler, Curt Hartmann, Herm. Waldenfels, Plauen. Prokuristen: Oscar Hopf, H. P. Baumgärtel. Zahlstellen: Plauen: Ges.-Kasse, Vogtländ. Bank. Gardinenfabrik Plauen in Plauen i. V., Hammerstr. 60. (Firma bis 18./10. 1899 mit dem Zusatz: „vorm. Curt Facilides u. Jacoby Brothers & Co. Limited“.) Gegründet: 1890. Die Ges. übernahm die dem Curt Facilides gehörige Weberei sogen. engl. Tüllgardinen um den Gesamtkaufpreis von M. 899 858. 1890 erwarb die Ges. die Fabrik der Firma Jacoby Brothers & Co. Lim. in Plauen. Zweck: Fabrikation, Verkauf und nach Befinden die Appretur englischer Gardinen und anderer in die Textilbranche einschlagender Artikel. Die der Ges. gehörigen Fabrikanlagen in Plauen i. V. (Gardinenfabrik, Bleicherei, Appreturanstalt, Weberei) umfassen ca. 13 700 qm, von denen ca. 4500 qm bebaut sind. Ausserdem ist ein weiteres, derzeitig noch unverwertetes Areal von ca. 6200 qm Grösse vorhanden. Die Ges. fabriziert ausschl. auf der englischen Gardinenmaschine hergestellte Waren (Gardinen, Stores, Künstlergardinen u. verwandte Artikel). Hauptabsatzgebiet ist das Deutsche Reich. Die Ges. besitzt gegenwärtig 38 Gardinen- maschinen mit 8,40 u. 9 m breiter Webfläche; Kraft und Licht werden durch eine Dampf- maschine von 150 PS. und eine Gegendruck-Dampfturbine von 200 Kw. Leistung erzeugt. Zurzeit ca. 480 Beamte u. Arb. sowie ca. 100 Heimarbeiterinnen zum Ausbessern. Am 28./3. 1911 brannte die alte Fabrik Pfortenstr. 1 völlig ab, welche nicht mehr aufgebaut wird, das Grundstück soll verkauft werden. Die Anlagen sind jetzt in der Fabrik Hammerstr. 60 konzentriert. Im Kriegsj. 1914/15 nach M. 34 272 Abschreib. nur M. 5853 Reingewinn erzielt; hierzu M. 119 259 Gewinnvortrag aus 1914, zus. M. 125 113. – 1915/16 ergab trotz der be- hördlich angeordneten Beschränkung in der Warenerzeugung einen Reingewinn von M. 173 749. – Seit August 1916 ist der Betrieb stillgelegt, nachdem eine nutzbringende Fabrikat. bei den gegenwärtigen Garnpreisen u. gesetal. Verfüg. nicht mehr möglich war. Auch 1916/17 konnte der Betrieb nicht aufgen. werden; ein Teil der Räume ist vermietet. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, Erhöh. 1890 um M. 400 000; weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären vom 3.–17./4. 1913 zu 147 %. Auf Grund der Bundesrats- 31./7. 1916 wurde 1917 die Liquidation des britischen Aktienbesitzes (M. 91) an- geord „. Hypothek: M. 100 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 zum Bau der Appreturanstalt.