Hlt. Th. Böhme Akt.-Ges. in Chennitz. Gegründet: 7./3. bezw. 3./4. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1908; eingetr. 29./4. 1909. Zweck: Grosshandel mit Drogen, Farben, Chemikalien, Herstellung von chemisch-tech- nischen Produkten, Lacken u. Appreturmitteln u. deren Verkauf sowieg die Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen. Die Ges. erwarb zu . Zwecke das in Chemnitz unter der Firma H. Th. Böhme bestehende Fabrikations- u. Handelsgeschäft sowie das in Oberlichtenau unter der Firma ,Chemisch-technische Werke Oberlichtenau Hermann Th. Böhme“ bestehende Geschäft. Der Gesamtübernahmepreis belief sich auf M. 1 863 544. Näheres über die Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Das Zweiggeschäft in Oberlichtenau sowie das Einsiedler Steinholzwerk wurden 1910/11 verkauft. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, von den Gründern gezeichnet. Hypotheken: M. 363 100 abz. M. 90 300 Aktiv-Hyp., bleibt als Passiv-Hyp. M. 272 800. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 940 277, Masch. 149 221, Inventar 51 595, Fahrstuhlanlagen 22 706, Benzinbassins u. Kesselwagen 37 298, Gleisanlagen 10 663, Fuhrpark u. Automobile 29 973, elektr. Anlagen 45 496, Bleich-Apparate 19 689, Eisen- fässer 36 930, Debit. u. Banken 1 241 932, Hypoth. u. Darlehn 192 370, Aval- u. Wechseldeblt. 80 942, Waren 252 499, Bargeld, Wechsel u. Effekten 1 325 977. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 101 947, Talonsteuer-Res. 15 000, Unterst.-F. f. Angest. u. Arb. 17 040, Avale 80 942, Debit.- Rückst. 166872, Delkr.-Kto 35 718, Abschreib. 648 150, transitor. Passiva 23711, Passiv-Hypoth. 411 905, Kredit. 518 336, Reingewinn einschl. Vortrag 917 949. Sa. M. 4 437 573. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 733 259, Zs. u. Diskont 681, Delkr-Kto 14 754, Abschreib. 134 742, Kesselunterhalt. 1743, Kursverlust 4560, Reingewinn 917 949. —– Kredit: Vortrag 33 818, Waren- u. Fabrikat.- Bruttogewinn 1 698 887, Skonto 7öl, Masch.- u. Fahrstuhl-Ertrag 1899, Zs. u. Disk.-Ertrag 12 350, Effekten 38 428, Erl. f. verk. Invent. 6823, Lizenzgebühren f. Bleichapparate 2744, Mietenüberschuss 5686. Sa. M. 1 807 690, Dividenden 1908/09–1916/17: 4, 4, 4½, 5, 6, 5, 8, 10, 12½ %. Direktion: Curt Böhme, Bruno Wolf, Carl Diezmann. 3 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Grimm, Stellv. Rich. Schnicke, Rich. Schoen, Chemnitz. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Aktiengesellschaft zur Verwertung von Brennstoffen und Metallen in Dortmund. Gegründet: 2./12. 1917; eingetr. 12./1. 1918. 3 Gründer: Fabrikant Franz Josef Collin, Obering. Ernst Wiehenbrauk, dessen Ehefrau Alice Wiehenbrauk, geb. Collin, Obering. Max Collin, dessen Ehefrau Louise Collin, geb. Timmermann, sämtlich zu Dortmund. uweck: Die Veredelung von Brennstoffen und Metallen, insbesondere der Bau uned Betrieb von vollständigen Kokereianlagen, von Gasanstalten, Generatoren, Benzolfabriken und Teerdestillationen. Die Ges. hat auch das Recht, sich an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art zu beteiligen oder solche zu erwerben. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari; eingez. 25 % Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per ? 1918 gezogen. Direktion: Obering. Max Collin. Aufsichtsrat: Vors. Franz Jos. Collin, Obering. Ernst Wiehenbrauk, Alice Wiehenbrauk, geb. Collin, Louise Collin geb. Timmermann. * 8 e – – 2 22 3 ―― Act.-Ges. für Kohlendestillation in Düsseldorf, Schadowstr. 30. Gegründet: 27./5. 1881. Sitz früher in Gelsenkirchen-Bulmke, jetzt in Düsseldorf. Zweck: Verarbeitung von selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Kohlen in Sekundärprodukte u. weitere Verarbeit. aller Sekundärprodukte. Speziell: Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak, Steinkohlenteerpech, Steinkohlenteer, Benzol, Rohnaphthalin, Solvent-Naphtha, auch Errichtung u. Finanzierung von Kokerei-Anlagen mit Neben- produkten-Gewinnung als Bauunternehmer. Die Ges. errichtete im Jahre 1881 eine Kokereianlage mit Nebenproduktengewinnung in Bulmke bei Gelsenkirchen. Es war dies die erste derartige Anlage in Deutschland. Die Anlage wurde im Laufe der Jahre erheblich vergrössert. 1888/89 wurde nach vorher- gegangenen Versuchen, welche das Problem der Gewinnung von Benzol aus Kokereigasen im Grossbetriebe verwirklichten, eine Benzolfabrik angeschlossen. Ende März 1908 wurde die gesamte Bulmker Anlage infolge einer vertraglichen Vereinbarung mit dem Kohlen- syndikat gegen eine Abfindungssumme von M. 860 250 ausser Betrieb gesetzt mit der Ver- pPflichtung seitens der Ges. im Inlande westlich der Oder Kokereianlagen für eigne Rechnung weder zu errichten nocb zu betreiben. Seitdem richtet sich die Tätigkeit der Ges. vor- wiegend aur den Bau u. die Finanzierung von Kokereianlagen im Ausland. Die Ges. errichtete unter anderen eine grössere Anlage mit Benzolgewinnung und Teerdestillation auf den Eisen- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. II. 63