Geschäfte jeder Art. Die Anlagen der Ges. umfassen z. Z. folgende Einzelbetriebe: I. Die Fabrik Aue bei Zeitz, in welcher in der Hauptsache stickstoffhaltige Kunstdünger erzeugt werden. 2. Die Fabrik am Staatsbahnhof in Cöthen (Anhalt) zur Herstell. künstl. Dünge- mittel u. von Schwefelsäure. 3. Die Fabrik in Rehmsdorf, unmittelbar am Bahnhof Rehmsdorf bei Zeitz, der Extraktion öl- u. fetthaltiger Rohstoffe, Erzeug. von Olein, Fettsäure u. Stearin, Glyzerin, Spezialölen u. Fetten, sowie Raffination von Fett u. Ö1 dienend. 4. Die Schwefel- säurefabrik u. Konzentrationsanlage in Aue für alle Sorten Schwefelsäure von 50–660 Bé. 5. Fabrik Hettstedt bei Mansfeld, am Staatsbahnhof Hettstedt, für Kunstdünger; am 1./5. 1911 übernommen von Gebr. Karsten, Hettstedt. 6. Fabriken Dodendorf bei Magdeburg für Schwefelsäure u. Kunstdünger, belegen am Staatsbahnhof Dodendorf; am 1./6. 1911 über- naommen von Herm. u. Carl Fischer, Dodendorf. Die Grundstücke umfassen ein Gesamtareal von 212 523 qm. Es befinden sich darauf die vorbezeichneten Fabrikanlagen in Gesamtausdehn. von 67 425 qm, ausserdem eine Villa, 2 Wohnhäuser für Betriebsleiter, 10 Meisterwohnungen, sowie Beamten- u. Arb.-Häuser mit 20 Wohnungen. Zurzeit durchschnittlich 650 Beamte u. Arb. Das Beteilig.-Kto (M. 866 381) umfasst Beteilig. bei den Superphosphatfabriken, Hannover, bei den Schippan-Werken G. m. b. H., Freiberg i. Sa., bei der Breslauer Chemischen Fabrik A.-G., vorm. Oscar Heymann, Breslau, bei Delta, chemische Werke, Worms, etc. Anfang 1914 schloss sich die Ges. an den Anilin-Konzern (Badische Anilin- u. Sodafabriken etc.) an, welche Ges. die Mehrheit der Aktien erwarben. Die Badische Anilin- u. Sodafabrik etc. traten aber die Aktien Mitte 1916 an ein Bank-Konsort. ab. Die Aktien der Nordd. Chem. Fabrik Harburg wurden im Mai 1915 verkauft und zwar an die Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co. in Magdeburg. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 abgest. Aktien à M. 1000. Uispr. M. 2 000 000, erhöht It. G.-V. v. 18./3. 1911 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1911, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 116 %, davon angeboten M. 500 000 den alten Aktionären im Ahril 1911 zu 130 %. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Kosten für den Neubau einer Schwefelsäurefabrik in Cöthen u. Verdoppel. der Schwefelsäureanlage in Aue. Ferner ist bei der Cöthener Fabrik eine mech. Kammerentleerung eingerichtet worden; auch fand die An- gliederung der Superphosphatfabrik von Gebr. Karsten in Hettstedt-Burgoerner, sowie der Chemischen Werke für Schwefelsäure, Phosphate u. Kunstdünger Herm. & Carl Fischer in Dodendorf b. Magdeburg statt. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 20./4. 1912 um M. 2 000 000 (auf- M. 5 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./11. 1911. Hiervon dienten M. 212 000 zu pari zum Erwerb der sämtl. M. 1 000 000 Aktien der Norddeutschen Chemischen Fabrik in Harburg, M. 1 000 000 übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bk. etc.) zu 117.50 %, hiervon angeboten den alten Aktionären M. 750 000 im April-Mai 1912 zu 127.50 %. Zur Be- seitigung der Unterbilanz von M. 1 969 951 u. zur Vornahme a. o. Abschreib. beschloss die G.-V. v. 20./2. 1915 nach Verwendung der vorhandenen Reserven eine Zus. legung der Aktien 5:3, also Herabsetz. des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 3 000 000. Der bei der Sanierung nach Deckung des Verlustvortrages von M. 364 430 verbleibende Rest von M. 1 018 479 wurde bei der Kap.-Erhöh. v. 3./2. 1917 verwendet (siehe weiter unten). Die G.-V. v. 3./2. 1917 beschloss nämlich Erhöh. des A.-K. um M. 1000000 (also auf M. 4000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./11. 1916 sowie die Zuteilung der neuen Aktien an die Aktionäre der Ges. im Verhältnis 1:3 und die Entnahme des Gegenwerts für die neuen Aktien von der früheren Zus. legung iar Sanierungskonto vorhandenen Rücklage von M. 1 018 479. Diese neuen Aktien wurden zu 100 % begeben. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909, seit 1914 rückzahlbar zu 103 % innerhalb 25 Jahren. Zs. 1./4. u. 1./10. Jährl. Verlos. im Juni auf 1./10. Zahlst.; Hannover: Hannov. Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Sicherheit: Hypoth. Eintragung auf den gesamten Grundbesitz der Ges. In Umlauf Ende Okt. 1916 M. 910 000. Hypotheken: M. 193 000 (Restkaufgeld auf Dodendorf). Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (ist erfüllt), 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1916: Aktiva: Grundstücke 393 664, Gebäude 1 188 300, Masch. 792 900, Eisenbahn 1, Pferde u. Wagen 2, Utensil. 1, Vorräte 506 991, Tochter- u. Konzern-Ges.: Beteilig. 866 381, Kontokorr.-Salden 343 924, Debit. 580 870, Bankguth. 1 762 801, Postscheck-Guth. 59 266, Kassa 21 772, Wechsel 13 000, Effekten 3 419 001, Kaut.-Effekten 6891. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Sanierungs-Kto 1 018 479, R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 100 009, Oblig. 910 000, Hypoth. 193 000, ausgel. Oblig. 2000, do. Zs.-Kto. 450, unerhöb. Div. 3300, Interims-Kto. 31 115, Kredit. 1 541 307, Rohstoff-Ern. 700 000, Beamten-Unterstütz-F. 100 000, Arbeiter do. 100 000, Talonsteuer-Res. 20 000, Disp.-F. 500 000, Div. 600 000, Tant. 121 505, Z. Nationalspende 100 000, Vortrag 614 611. Sa. M. 9 955 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunk. u. Gehälter 288 632, Oblig.-Zs. 42 300, Abschreib. 569 659, Gewinn 1 436 116. – Kredit: Vortrag 101 064, Betriebsüberschuss 2 235 643. Sa. M. 2 336 708. 3 Kurs Ende 1910–1916: 157.50, 152.75, 132.25, 135.90, 61.50* %. Die Zulass. der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Febr. 1910; erster Kurs am 10./2. 1910: 145.25 %. Infolge der Zus.-Leg. sind die Aktien an der Börse nicht mehr lieferbar. Kurs der abgest. Aktien im freien Verkehr Ende 1916 ca. 340 %. Dividenden 1906/07–1916/17: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 5, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.).