* Dianziger Oelmühle Aktiengesellschaft in Danzig. Gegründet: 17./7. 1875. Firma früh. Danziger Ölmühle Petschow & Co., Danziger Öl- amühle Petter, Patzig & Co., dann lt. G.-V. v. 26./7. 1899 Danziger Oelmühle Kommandit-Ges. A. Aktien Patzig & Co. Nach Durchführung d. Beschlüsse der G.-V. v. 3./5. 1902 ist die Ges. in eine Akt.-Ges. unter der Firma „Danziger Oelmühle, Aktiengesellschaft“' um- gewandelt u. als solche 21./2. 1903 handelsger eingetr. worden. 3 Zweck: Fabrikation von Öl u. anderen Fettwaren, Handel mit Saaten, Ölkuchen, ferner Fabrikation von Mehl, Stärke etc.; auch Herstell. u. Handel in Getreide u. Futtermitteln. Die Ges. besitzt die in Danzig, Steindamm 26/27 u. Schleusengasse 1/2 belegene Olmühle u. den zugehörigen, auf der Speicherinsel, Hopfengasse 74, belegenen Speicher- u. Lager? raum, ferner Steindamm 28/30 eine Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik. Flächeninhalt des Gesamtbesitzes 31 281 qm, Feuerkasse der Gébäude M. 720 780. Nach dem Brande im J. 1899 wurden 1900 die Weizenstärkefabrik neu aufgebaut, die Öl- u. Mahlmühle mit neuen maschin. Einricht. versehen Am 12./10. 1908 brannte die Ölmühle zum grössten Teil nieder; dieselbe wurde im verkleinerten Massstabe wiederhergestellt. Die durch den Brand gleich- falls in Mitleidenschaft gezogene Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik arbeiteten bereits im Febr. 1909 wieder. 1911/12 konnten die Abschreib. verdient werden u. erhöhte sich der Verlust nur um M. 59 551, also auf M. 445 483; wegen Sanierung siehe unten bei Kap. Im J. 1912/13 arbeiteten Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik mit angemessenem Gewinn, die 0l- mühle war wegen Unrentabilität ausser Betrieb bis auf die Kuchenmühle, die laufend Be- schäftigung hatte. Das Futtermittelgeschäft arbeitete mit Verlust. Die Ölmühlmaschinen wurden 1914 verkauft. 1905/06–1909/10/hat die Ölmühle bei 30 000 t jährl. Leistungsfähigkeit 17 550, 12 350, 18 000, 4900, 9900 t Ölsaaten, die Mahlmühle bei 9000 t Leistungsfähigkeit 7400, 7670, 5910, 3700, 7000 t Roggen u. Weizen verarbeitet. Von der Weizenstärkefabrik, welche für 2 500 000 kg Jahresprod. eingerichtet ist, wurden 1905/06–1909/10 1 500 000, 1 700 000, 854 000, 728 000, 1 321 000 kg Weizenstärke u. 257 000, 213 000, 188 000, 123 000, 347 000 kR Weizenkleber fertiggestellt. Produktionsziffern später nicht veröffentlicht. 1916 Errichtung einer Futterhefefabrik. 1916/17 lag die Mahlmühle u. das Hefewerk still. Die Trocknerei arbeitete zufriedenstellend. Für die teilweise Beschlagnahme des Grundstücks sind Ent- schädigungsansprüche geltend gemacht worden. 0 Kapital: M. 775 000 in 775 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in St.-Aktien, dazu 1886 M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien. Über die weiteren Wandlungen des A.-K. bis 1907 s. dieses Handb. 1913/14. Bis ult. Mai 1912 war die neue Unterbilanz auf M. 445 483 angewachsen. Zu deren Deckung und um weitere Abschreib. u. Rücklagen vorzunehmen, beschloss die G.-V. v. 11./10. 1912 Herabsetzung des M. 1 434 000 betragenden A.-K. um M. 659 000 auf M. 775 000 durch a) Ankauf von 2 Vorz.-Aktien Lit. A zum Nennbetrage von je M. 1000, zum Zweck der Amortisation; b) Zus. legung von je 3 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000 zu 2; c) Ankauf von 6 Vorz.-Aktien zum Nennbetrage von M. 1000, zum Zweck der Amortisation; d) Zus. legung von je 10 Vorz.-Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 zu einer. Die Vorzugsrechte sämtl. Aktien wurden aufgehoben. Die Herabsetzung des A.-K. um M. 659 000 ist zur Durchführ. gelangt. Das A.-K. beträgt jetzt M. 775 000 in gleichber. Aktien. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien stellte sich nach Abzug von M. 799 Aktienankauf zwecks Amort., sowie der Sanier.-Kosten mit M. 1910 auf M. 656 291. Hiervon wurden zur Deckung des Verlust-Saldos v. 1./6. 1912 M. 445 483 verwandt, so dass noch M. 210 807 verblieben, verwendet zur Herabminder. des Bilanzverlustes von 1912/13 M. 309 948 aut M. 99 140. 1913/14 neuer Fehlbetrag von M. 249 763, zus. also M. 348 903, vermindert 1914/15 um M. 119 873 auf M. 229 030, aber 1915/16 wieder auf M. 347 531 erhöht, aber 1916/1917 durch M. 23 820 Gewinn auf M. 323 711 vermindert. Der Auktionserlös der für die kraftlos erklärten Aktien ausgefertigten abgestempelten Aktien hat M. 9.82 für M. 1000 alte Vorzugsaktien und M. 65.51 für M. 1000 alte Vorzugsaktien Lit. A ergeben. Der gleiche Erlös kam für die der Ges. zur Verwertung überlassenen alten Vorzugsaktien u. Vorzugs- aktien Lit. A. in Betracht. Hypothek.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 23./11. 1906, Stücke à M. 500 u. 250. Sicherheit: Hypoth zur I. Stelle. Tilg. lt. Plan bis 1954 durch Auslos. im Juni auf 1./10. Die zum Zwecke der Aufnahme der Oblig.-Anleihe von den vereideten Taxatoren abgebenen Taxen lauten auf rund M. 2 512 158, während die gesamten Immobil. am 31./5. 1907 nur mit M. 1 698 007 zu Buche standen. Noch in Umlauf Ende Mai 1917: M. 918 500. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 5 % Div., von dem Überschusse. soweit er nicht zur Auszahl. einer Durch- schnitts-Div. von 4 % auf das Gesamtkapital benötigt wird, 10 % an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B.; ausser obiger Tant. erhält der A.-R. ein Fixum von zus. M. 5000. Bilanz am 31. Mai 1917: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Steindamm 26/27 Schleusen- gasse (Ölmühle) 192 000, do. Steindamm 28/30 (Mahlmühle u. Stärkefabrik) 282 240, do. Hopfengasse 74 (Speicher- u. Lagerraum) 531 374, Masch. der Ölmühle 93 258, do. der Mahl- mühle u. Stärkefabrik 236 720, do. des Speicherbetriebes 56 523, elektr. Beleucht.- u. Kraft- Anlage 24 000, Feuerlöch-Einricht. u. Wasserleit. 28 619, Brücken 3000, Bahnanschlussgleis 15 000, Inventar 3565, Kassa 6332, Wechsel 9969, Effekten 11 195, Depot 80, Bau- u. Betriebs-