Bayerische Bank für Handel u. Industrie, München; Anglo Continentale (vorm. Ohlendorffsche) Guanowerke Hamburg; Chem. Fabrik Kalk, G. m. b. H., Köln; Siemens & Halske A.-G., Elektrische Licht- und Kraftanlagen-Aktien-Ges., Berlin; Bayerische Handelsbank, Bayerische Hypoth.- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München. Allg. Elektricitäts-Ges., Berlin. Fritz v. Friedländer-Fuld, Berlin. Zweck: Herstell. u. Ausnützung von Wasserkraft- u. anderen Anlagen zur Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln u. anderen chemischen Produkten sowie aller daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Fabriziert werden: Stickstoff, Kalkstickstoff, Ammoniak, Carbid. Der Cyanid-Gesellschaft m. b. H., Berlin, ist von der bayerischen Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk- stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel u. ähnliche Fabrikate als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Die gewonnene Kraft beträgt insgesamt maximal 15 000 PS. u. wurde für die fabrikatorische Ausnützung auf elektrochemischem Wege in elektr. Strom umgewandelt. Die Bauzeit für das Werk betrug ca. zwei Jahre, also bis 1911. Ende April 1911 wurde mit der teilweisen Eröffnung des Betriebes begonnen. Das Kraftwerk, das bereits im Herbst 1910 fertiggestellt war, fällt nach Ablauf einer Reihe von Jahrzehnten dem Staat als Eigentum zu. Die Ges. führte neuerdings eine bedeutende Erweiter. ihres Betriebes durch, wozu die noch freien grossen Wasserkräfte der unteren Alz herangezogen wurden. Von dem bayr. Staatsministerium ist der Ges. 1913, im wesentlichen unter den bisherigen Bedingungen, eine Konzession für den Ausbau der an ihr Werk grenzenden, an der Alz gelegenen Kraftstufe Tacherting-Margarethenberg erteilt worden. Die Arbeiten zur Ausnutzung dieser Kraftstufe wurde 1916 begonnen. Diese Neubauten standen am 31./5. 1917 mit M. 3 725 918 zu Buch. Das Reich hat 1914/15 mit dem Bau und dem Betriebe neuer Werke für die Erzeugung von Kalkstickstoff und der aus diesem abgeleiteten Stoffen betraut; die Ges. hat hierfür eine besondere „Abteilung Reichswerke“ und eine Zweigniederlassung der Ges. in Berlin errichtet. Die mit dem Bau der Reichswerke durch die Ges. zus.hängenden Buchungen sind in untenstehendem Abschluss für 1916/17 nicht berücksichtigt, weil die Ges. dabei nur Verrechnungsstelle ist. Seit 1916/17 Beteil. bei der Petralin G. m. b. H. (St.-Kap. M. 500 000) mit M. 150 000, eingez. 25 %, sowie an der Ungar. Erdgas-Ges. mit K. 500 000, eingez 30 %. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 600 000. Erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Deckung von Betriebserweiterungen lt. G.-V. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien, welche von den bisherigen Aktionären zum Kurse von 110 % übernommen wurden; sie erhielten vom Einzahlungstage bis zum Ende des Geschäftsj. 1913/14 5 % Stückzs. u. sind vom 1./6. 1914 ab mit den übrigen Aktien gleichberechtigt. Die G.-V. v. 27./11. 1915 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 4000 Aktien, begeben zu 110 %, darauf bisher 25 % u. das Aufgeld eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.; Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1917: Aktiva: Nicht einberufene Einzahl. auf. A.-K. 3 000 000, Grundstückserwerb u. Rechteablösungen 789 000, Wasserbau 2 095 000, Gebäude 1 228 000, Masch. u. Apparate 978 000, Fernleitung 86 000, Gleise u. Eisenbahnwagen 20 000, Werk- stätten 1, Laboratorium 1, Mobil. 1, Patente 1. Fabrikate, Rohstoffe u. sonst. Material. 589 808, Kassa 32 564, Debit. 5 557 473, Wertp. 4 380 048, vorausbez. Gebühren u. Versich. 36 135, Beteilig. 396 300, Kaut. 200 660, Neubauten a) neue Wasserkräfte 13 335, b) Werkserweiterungen 3 712 582. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Kredit. 8 994 924, Hypoth. 15 758, Rückstell. für Zins- bogensteuer u. Gebühren 90 000, R.-F. 544 332 (Rückl. 77 363), Div. 1 260 000, Tant. an A.-R. 90 000, Vortrag 119 898. Sa. M. 23 114 913. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 684 672, Abschreib. 684 804, Rückst. für Zinsbogensteuer u. Gebühren 20 000, Gewinn 1 547 261. – Kredit: Vortrag 122 303, Be- triebsgewinn 2 426 873, verschiedene Einnahmen 74 131, Zs. 313 429. Sa. M. 2 936 738. Dividenden: 1908/09–1911/12: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre); 1912/13–1916/17: 9, 8, 12, 14, 14 %. Direktion: Dipl.-Chemiker Prof. Dr. Nikodem Caro, Bergassessor a. D. Max Pohl, Kgl7? Baurat Karl Janisch. Prokuristen: Georg Trumpff, Rich. Kutschenreuter, Heinr. Abelt, Wilh. Pollack. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Arthur von Gwinner (M. d. H.), Berlin; I. Stellv. Bank-Dir- Dr. Alfred Wolff, München; II. Stellv. Wilh. Ritter von Finck. Reichsrat der Krone Bayern-? Komm.-Rat Jos. Böhm. München; Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Dir. Herm. Ohlendorff- Hamburg; Bank-Dir. Jean Andreae, Berlin; Dir. Dr. Friedr. Albert Spiecker, Dir. Cuno Feldmann, Berlin-Grunewald; Komm.-Rat Carl Scheibler, Köln.