Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Justizrat Rud. Hase, A Schleber, Reichenbach; Bank-Dir. Max Gentner, Dresden; Herm. Mahla, Remse. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden u. Magdeburg: Mitteldeutsche Privat-Bank. Ruhrwerke Aktiengesellschaft zu Arnsberg i. Westt. Gegründet: 9./4. 1900 unter der Firma Ruhrwerke A.-G. für Carbidfabrikation; eingetr. 23./4. 1900. Gründer: 42 Bürger von Arnsberg, Hagener Grossindustrielle etc. Firmenänd. wie oben lt. G.-V. v. 31./1. 1901. Zweck: Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr am Lüsenberg bei Arnsberg, zunächst zur Herstellung von Calcium Carbid u. verwandten Materialien, sowie event. Verwendung dieser Wasserkraft für Industriezweige aller Art. Die Fabrikation von Calcium Carbid wurde überhaupt nicht aufgenommen, dagegen Anfang 1901 beschlossen, eine Holzschleiferei ein- zurichten. Der hergestellte Schliff wird zu Pappen verarbeitet und ist zu diesem Zwecke eine Pappenfabrik mit zunächst einer Kartonmaschine errichtet und seit März 1903 im Betrieb. Zur Vermehrung des Eigenverbrauchs an Holzstoff und zur Hebung der Konkurrenzfähigkeit wurde 1904 eine Anlage zur Herstellung dicker Pappensorten, welche auf der Kartonmasch. nicht gearbeitet werden können, ausgeführt. Die G.-V. v. 28./12. 1905 beschloss die Aufstellung einer zweiten Kartonmasch., sowie die Erricht. einer Dampf- holzschleiferei (seit August 1906 in Betrieb), wodurch die Kap.-Erhöh. v. 28./12. 1905 be- dingt wurde. Produktion der Pappenfabrik 1905/1906–1910/11: 3 767 452, 4 837 398, 7 574 190, 6 673 922, 7 632 250, 8 265 000 kg. Holzstoff-Produktion 1905/06–1910/11: 5 749 312, 5 439 082, 7 339 000, 5 330 000, 7 130 000, 6 382 000 kg; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1902 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 102 %, u. lt. G.-V. v. 28./12. 1905 zwecks Vergrösserung des Betriebes um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 300 Aktien, an- geboten den Aktionären zu 102 %. „ Hypotheken: M. 173 405 (am 30./6. 1917). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 398 949, Gebäude 510 000, Masch. 505 000, Wasserbau 562 500, Fuhrwerk 1, Anschlussgleis 1023, Kassa 11 138, Wechsel 3450, Warenbestände 807 556, Debit. 881 813. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 173 405, R.-F. I 180 000 (Rückl. 50 246), do. II 250 000 (Rückl. 20 000), Div.-Ergänz.-F. 60 000, Delkr.-Kto 20 000, Neuanlagen-F. 75 000, Kriegssteuer-Res. 111 039 (Rückl. 49 462), Kredit. 40 515, Tant. 56 224, Rückst. für noch nicht abgerechnete Posten 16 700, Div. 270 000, Kriegshilfe 10 000, Vortrag 255 527. Sa. M. 3 681 432. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 254 205, Gen.-Unk. 577 844, vertrags- mäss. Vergüt. 56 224, Reingewinn 655 236. – Kredit: Vortrag 258 967, Betriebsgewinn 1 284 542. Sa. M. 1 543 510. Dividenden 1900/01–1916/17: 0, 0, 0, 0, 3, 8, 0, 5, 0, 4, 6, 6, 11, 11, 11, 12, 15 %. Vorstand: Fritz Teipel, Carl Chelius. 5 Aufsichtsrat: (5) Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg: Fabrikbes. Wilh. Funcke, Hans Lange, Jul. Funcke, Hagen; Komm.-Rat Fritz Klagges, Düsseldorf. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hagen i. W.: Ernst Osthaus; Arnsberg: Dresdner Bank. Arnsdorfer Papierfabrik HeinrichRichterActiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Übernahmepreis M. 1 317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff u. verwandten Waren zum Gegenstand hat; um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 Ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 m beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk, eine Pappenmasch. u. eine Brunnenanlage. Die Produktion von Holzstoff wird hergestellt ausser in 4 Dampfschleifen von zus. rund 1300 HP. in 2 Holzschleifereien; Wasserkräfte dieser 2 Werke ca. 400 PS. 1909/10 wurde, um die Produktion zu erhöhen, die grosse Papiermasch. in einen Schnellläufer umgebaut, ferner die Verstärkung der Betriebs- dampfmasch. vorgenommen, 1 neue Dampfmasch. von 150 PS., 1 grosser Holländer, 1 neue