Direktion: Otto Schmidt, Carl Schween. Prokuristen: Fritz Klein, Friedr. Seblocke, Rud. Meyer. 7 Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Fritz Klagges, Stellv. Oberbürgermeister Wilh. Marx, Düsseldorf; Fabrikant J. M. Neven Du Mont, Cöln; Fabrikant Gisb. Cremer, Reuschenberg; Biürgermeister a. D. P. Krahe, Benrath a. Rh.; Sanitätsrat Dr. Friedrich, Mainz. HZahlstellen: Düsseldorf: Ges.-Kasse, Barmer Bankverein u. dessen Niederlass.; Berlin: Disconto-Ges. Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz. Gegründet: 1871. Zweck: Papierfabrikat., sowie Betrieb aller verwandten Gewerbe. Das Etabliss. arbeitet mit 3 Papiermaschinen. Die Ges. war durch die immer stärker werdende Verunreinig. des Zwönitzwassers genötigt, kostspielige Kläranlagen anzulegen, dieselben kamen 1902 in Betrieb. Ausgabe für Neubauten etc. 1908/09–1914/15: M. 55 728, 468 208, 220 372, 195 010, 76 932, 42 686, 2050. 1909/10 fand eine Rekonstruktion grosse Dampfkessel für hohen Druck mit Überhitzer der Anlagen statt. Es wurden 3 neue u. Ekonomiser, eine 1000 Pse Dampf- urbine mit einem direkt gekuppelten Drehstrom-Generator, sowie die erforderlichen Motoren um elektrischen Antrieb der Holländer, Papiermaschinen, Kalander, Schleifer usw. angeschafft und konnten Mitte August 1910 die Turbine mit Generator und 3 grosse Motoren in Betrieb gesetzt werden, während die übrigen Motoren später in Gang kamen. Die Ges. erzielt durch die neuen Anlagen Ersparnisse, auch ist die Leistungsfähigkeit der Fabrik erheblich ge- stiegen; so konnte die Prod. 1910/11–1912/13 bedeutend erhöht werden; 1913/14 aber Versand erheblich zurückgeblieben. Nach M. 101 810 Abschrei von M. 69 355, der sich 1912/13 auf M. 138 317, 1913/14 b. resultierte für 1911/12 ein Verlust um M. 120 405, 1914/15 um M. 239 495 auf M. 498 219 erhöhte, ermässigt 1915/16 auf M. 489 266 u. 1916/17 weiter auf M. 91 670 vermindert. Der Betrieb des Unternehmens musste nach der Mobilmachung eingestellt werden, später wurde er, Ende Aug. 1914, im halben Umfange wieder aufgenommen, so dass die Masch. tagsüber arbeiteten. Nur 40 % der vorjährigen Produktion konnten 1914/15 erzeugt werden. Auch 1915/16 litt die Ges. noch unter den Kriegsverhältnissen, es konnten nur 50 % der normalen Produktion hergestellt werden, sie betrug 1915/16 nur 2 819 331 Kg. 1915/16 Aufnahme der Herstell. von Spezial-Papieren bezw. der Spinnpapierfabrikation 1916/17 reichliche Beschäftigung. (Keoapital: Bis 1917: M. 1 000 800, bestehend aus a) M b) M. 100 800 in 84 neuen Vorz.-Aktien à M. 1200, c) M. 300, d) M. 126 900 in 423 abgest. St.-Aktien à M. à M. 1200, sämtlich auf Inhaber lautend. Bis 19 .545 100 in 1817 Vorz.-Aktien à M. 300, M. 214 800 in 716 Prior.-St.-Aktien à 300, e) M. 13 200 in 11 St.-Aktien 09: M. 1 500 000 in 3000 St.-Aktien Tlr. 100 = M. 300 von 1871 und 2000 Prior.-St.-Aktien à Tlr. 100 = M. 300 von 1873. Letztere berechtigten zu 6 % Vorz.-Div. (mit Nachzahlungsverpflichtung) und Vorbefriedig. im Falle der Liquid. Sanierung der Ges.: Das Geschäftsjahr 1907/08 s chloss mit M. 47 917 Betriebsverlust. Dazu kamen M. 30 092 für Rückstell. (davon M. 20 000 auf Debit. u. M. 10 092 für noch zu zahlende Provis.), sowie M. 183 737 für Abschreib., sodass sich nach Abzug von M. 34 746 vorhandenem K.-F. eine Unterbilanz von M. 227 000 ergab, die sich 1908/09 um M. 120 610 erhöhte. Zur Sanierung der Ges. beschloss die a. o. G.-V. v. 20./3. 1909 unter Auf hebung des G.-V.-B. v. 23./1. 1909 die Rechte der bis 1909 vorhandenen M. 600 000 Prior.-St.-A. auf Zahlung u. Nachzahlung einer Vorz.-Div. sowie auf Liquid. der Ges. mit Gültigkeit vom Geschäftsjahre vorzugsweise Befriedig. im Falle der 1908/09 an aufzuheben u. das A.-K. durch Zus. legung der St.-A. (M. 900 000) im Verhältnis von 3: 1, also um M. 600 000, herab- zusetzen (Erist 15./4. 1909). Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn diente zur Be- seitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1910 M. 420 701) u. zu a. 0. Abschreib. Weiter ist beschlossen worden, das A.-K. behufs Beschaff. von Um- u. Neubauten um den Betrag von höchstens M. 450 000 durch Angabe von neuen Vorz.-Aktien zum Nennbetrage M. 1200 zu erhöhen (begeben wurden 84 neue Vorz.-Akt. à M. 1200). Diese Vorz.-Akt. sollen vom jährl. Rein- gewinn nach Tilg. der rückständigen Vorz.-Div. eine nicht nachzahlbare Vorz.-Div. von 6 % erhalten u. der dann verbleibende Reingewinn auf Vorz.-Aktien, Prior.-St.-Aktien u. Aktien nach Verhältnis ihres Nennbetrags verteilt werden. Auch sollen die Vorz.-Aktien bei Auf- lösung der Ges. bezügl Rückzahl. ihres Nennbetrages den Vorrang vor den Prior.-St.-Aktien u. Aktien geniessen. Diejenigen Prior.-St.-Aktien u. diejenigen nach der Zus.-legung gültig gebliebenen St.-Aktien, auf die bis 30./4. 1909 je M. 1 Aktien umgestempelt u. erhalten damit die Rechte de jenigen Prior.-St.-Aktien u. zus. gelegten Aktien, auf 00 zugezahlt sind, werden in Vorz.- r neu geschaffenen Vorz.-Aktien. Die. die eine Zuzahl. nicht erfolgt, sind untereinander gleichberechtigt, mit der Einschränkung jedoch, dass die Prior.-St.-Aktien, auf die nicht zugezahlt worden ist, bei einer bis zum 1./7. 1914 beschlossenen Liquid. der Ges. ihren Nennwert bei Verteilung des Gesellschaftsvermögens nach den neugeschaffenen Vorz.-Aktien, aber vor den Aktien ausgezahlt erhalten sollen. Die gültig gebliebenen Aktien, auf die eine Zuzahl. nicht erfolgte, wurden mit dem Aufdruck „Gültig geblieben gemäss Zus.-legungsbeschluss vom 20./3. 1909 zurückgegeben. Die Zuzahlung erfolgte auf 533 St.- Aktien u. 1284 Prior.-St.-Aktien mit je M. 100 = M. 181 700, die Em. der 84 neuen Vorz.- Aktien ergab M. 100 800. Durch diese Transaktion wurden der Ges. M. 282 500 bar zugeführt; siehe auch unter Sanierungs-Kto für 1909/10 u. betrug d as A.-K. bis 1917 M. 1 000 800 wie oben.