Neue Sanierung 1917: Die a.-o. G.-V. v. 14./4. 1917 hat die Vorzugs- rechte der bisherigen Vorzugsaktien aufzuheben, das gegenwärtig M. 1 000 800 betragende A.-K. der Ges., das sich aus M. 645 900 Vorzugsaktien und M. 354 900 Prioritätsaktien und Stammaktien zusammensetzt, erstere im Verhältnis wie 2: 1, letztere im Verhältnis von 6:1, demgemäss von M. 645 900 auf M. 322 950 und von M. 354 900 auf M. 59 150, herab- zusetzen. Weiter wurde den Aktionären freigestellt, die Zus. legung dadurch zu vermeiden, dass sie der Ges. gegen Rückgabe je einer abgestempelten Vorz.-Aktie 2 Vorz Aktien von gleichem Nennwert und gegen Rückgabe je einer Prioritätsstammaktie oder St.- Aktie 6 derartige Aktien von gleichem Nennwert zur freien Verfügung überlassen. Die der Ges. zur Verfügung gestellten Aktien sollen zum Kurse von 100 % zuzüglich 4 % Stückzinsen vom 1./7. 1917 ab, hierzu bereiten Gesellschaftsgläubigern gegen ihre Forderung in Zahlung und ev. Interessenten gegen bar zum gleichen Kurse gegeben werden. Der Buchgewinn aus dieser Transaktion betrug M. 718 000 und wurde zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende Juni 1917 noch M. 91 670) zu Abschreib. u. Rücklagen verwendet. Die bisherigen Vorzugsaktien, Prioritätsstammaktien und Stammaktien erhalten, soweit sie gültig bleiben, gleiche Rechte und Verpflichtungen und führen künftig die Bezeichnung „Aktien“. Die G.-V. v. 14./4. 1917 beschloss auch die Erhöh. des A.-K. um höchstens M. 300 000. Diese Erhöh. ist um M. 264 000 in 220 Aktien à M. 1200 erfolgt, begeben zu pari. A.-K. jetzt M. 1 200 000 in gleichber. Aktien. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze M. 150 000), vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div., 5 % Tant. an A.-R. von dem Betrage berechnet, welcher nach Abzug der Rückl., sowie nach Abzug von 4 % des A.-K. verbleibt (ausserdem eine feste Jahresvergütung von M. 7000), Rest weitere Div. Hypotheken: I M. 500 000, II M. 16 600. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 199 260. Gebäude 570 000, Masch. 460 000, Wasserfiltration 27 000, Waldbach-Wasserleit. 6000, Zweiggeleis-Anlage 27000, elektr. Beleucht.- Anlage 1, Utensil. u. Geräte 1, Reserveteile 1, Geschirre 1, Hausgrundstücke 10 000, Roh- stoffe u. Betriebsmaterial. 382 861, fertiges Papier, Halb- u. Ganzzeug 107 189, Kaut.- Depositum 12 000, Kaut. 4095, Kassa 2444, Abgaben u. Assekuranz 2399, Debit. 330 286, Bank-Separat-Kto 30 980, Verlust 91 670. – Passiva: Vorz.-Aktien 645 900, Prior.-St.-Aktien 214 800, St.-Aktien 140 100, Hypoth. I 500 000, do. II 16 600, Darlehen 210 000, Bankkto 45 247, Kredit. 345 262, Kaut. 12 000, Unfallprämien 2500, R.-F. 128 781, Delkr.-Kto 2000. 8 M. 2 263 191. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 489 266, Regie 58 523, Unfallprämien 4146, Abgaben u. Assekuranz 19 105, Diskont u. Skonto 7187, Zs. 9429, Hypoth. Zs. 25 871, Bankspesen 9010, Abschreib. 120 666. – Kredit: Erlös aus Altmetall 2355, Fabrikations- gewinn 649 181, Verlust 91 670. Sa. M. 743 207. Kurs Ende 1901–1909: St.-Aktien: 80,17, —, 73, 68.10, 52, 40, –, – /; Prior.- St.-Aktien: 111, 96.25, 107, 115, 120, 119.50, 80, –, – ¾. Notierten bis 1910 in Dresden. Dividenden: 1901/02–1908/09: St.-Aktien: 0 %; Prior.-St.-Aktien: 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0 % (6 % Div.- Nachzahl. für 1901/02, für 1902/1903 u. für 1903/1904 auf Prior.- St.-Aktien erfolgte im Okt. 1904, 1905 bezw. 1906). Nach der Sanier. von 1909: Aktien u. Prior.-Aktien 1909/10–1916/17: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1909/10–1916/17: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (F.). Direktion: Ernst Reichel. Prokuristen: E. Lange, Fritz Klemm. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rechtsanw. Dr. Rob. Müller, Stellv. Bank-Dir. Fr. Walter Oberländer, Rich. Schnicke, Ing. Paul Ziessler, Fabrikbesitzer Rud. Fomm, Emil Paarmann, Chemnitz; Dir. Sandmann, Hohndorf. Zahlstellen: Eigene Kasse: Chemnitz: Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Dresden-A.: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Dresden. Elberfelder Papierfabrik Actien-Gesellschaft in Elberfeld. Zweigniederlassung in Zehlendorf b. Berlin. Gegründet: 3./7. 1886 unter der Firma „Fockendorfer Papierfabrik A.-G. vormals Drache & Co.“ in Altenburg, S.-A.; handelsger. eingetr. 13./8. 1886. Die G.-V. v. 18./12. 1899 Beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Elberfeld unter Abänd. der Firma wie oben; handelsger. eingetr. in Elberfeld 28./12. 1899. Zweck: Betrieb der Papierfabrikation u. Handel mit den hergestellten und verwandten Waren. Specialität in Elberfeld Elfenbein-Karton, in Zehlendorf Kartonpapier u. feinere Papiere. Die photographische Abteil. wurde mit Rücksicht auf die andauernd schlechte Kon junktur stillgelegt. Die Grundstücke in Elberfeld an der Königsstr. 130 sind 6759 qm gross. Der Ankauf der Elberfelder Anlagen von Paul Remkes erfolgte im Juni 1897, um die Fabrikation auch auf die Herstell. von Fein-, besonders Kartonpapieren auszudehnen, da die urspr. Fabriken in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg a. d. U. nur Holzschliff, Druck- u. Packpapier erzeugten. Zu dem Elberfelder Etablissement gehörte auch die Papierfabrik in Neu-Weissensee bei Berlin. Dieselbe wurde im Februar 1900 wieder verkauft. Die Anlagen in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg waren bereits 1899 an die Simonius'sche Cellulosefabriken A.-G. in Wangen i./Allgäu verkauft worden.