Packpappen sogen. Lederpappen, Graupappen, Strohpappen, ein- und zweiseitig bunte Pappen (Duplexkarton), News Paper Boards u. a. m. In Lenartowitz wird nur Holzstoff hergestellt, der per Bahn oder Kahn nach Brieg gesandt und dort verarbeitet wird. Die Ges. ist z. mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: Gr-Särchen besitzt drei Fabrikanlagen mit je einer Kartonmasch. u. drei Holzschleifereien mit hydraulischen u. Gewichtsschleifern u. verfügt durch 6 Turbinen über eine Wasserkraft von durchschnittlich etwa 600 PsS. sowie über vier Dampfmaschinen von zusammen 265 PS. u. über 27 Elektromotoren von insgesamt 1147 PS. Die einzelnen Gebäude sind unter sich u. mit dem Lokalbahnhof Gross- Särchen durch eine elektr. Schmalspurbahn verbunden. Die gesamten Anlagen werden durch eine eigene elektr. Zentrale beleuchtet. Die Ges. bezieht ausserdem elektr. Kraft von dem Lausitzer Elektrizitätswerk in Zelz u. ist verpflichtet, von diesem den für den Betrieb der neuen Fabrikanlagen jeweils nötigen Kraftbedarf zu entnehmen. In Brieg ist eine Kartonmasch., 3 Handpappenmasch., eine Schleiferei u. eine elektr. Lichtanlage vorhanden. An Stelle bisheriger 2 Turbinen von 140 PS. Leist. ist 1909 eine neue Turbine von 250 PS. eingebaut worden. Bis dahin dienten zwei Dampfmasch. von 130 u. 80 PS. zum Betriebe, von denen die zu 130 PS. jetzt zur Reserve bereitsteht, die andere wie früher zum Betrieb der Kartonmasch. benutzt wird. Die Ges. besitzt ferner in Lenartowitz, Kreis Kosel, eine 1909/10 erbaute Holzschleiferei mit einer Turbine von 200 PS. Gesamte Produktionsfähigkeit nach Fertig- stellung aller Neubauten ca. 240 000 Ctr. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Gr.-Särchen 741 099 qm, in Brieg 25 516 qm und in Lenartowitz 25 000 qm. Zugänge 1909/10 M. 203 000, besonders für die Neuanlage in Lenartowitz; 1910/11–1916/17 ca. M. 84 000, 167 674, 57 000, 311 984, 115 483, 164 166, 27 000. War der Absatz im Laufe des Geschäftsj. 1913/14 bereits zurückgegangen, so kam der Versand nach Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 ganz ins Stocken. Die Betriebe lagen anfänglich ganz still u. konnten erst im Nov. 1914 die Fabrikation teilweise u. mit Unterbrechungen wieder aufnehmen. Der Ges. ist die beantragte Geschäftsaufsicht bewilligt worden. Das Geschäftsj. 1913/14 ergab einen Fehlbetrag von M. 477 197, wovon M. 215 495 aus R.-F. u. Gewinn-Vortrag gedeckt u. M. 261 702 vorgetragen wurden. Im Geschäftsj. 1914/15 Erhöh. der Unterbilanz um M. 700 225, also auf M. 961 927, 1915/16 auf M. 953 851 vermindert. In 1916/17 waren die Fabriken gut besehäftigt, sodass ein Gewinn von M. 194 770 erzielt werden konnte, um den die Unterbilanz auf M. 759 080 reduziert werden konnte. Mit den Warengläubigern konnte 1916/17 ein Ausgleich herbei- geführt werden. Die Ges. war in der Lage, sämtliche Warengläubiger im Vergleichswege zu befriedigen, soweit sie Forder. an das Unternehmen aus der Zeit vor Beginn der Ge- schäftsaufsicht hatten. Auch die aus dieser Zeit hervorgegangenen Bankschulden konnten teilweise abgelöst werden. Die Aufheb. der Geschäftsaufsicht ist nunmehr beantragt worden. Nach Friedensschluss soll an die Aktionäre mit Vorschlägen zur Durchführ. einer voll- ständigen Sanier, der Ges. herangetreten werden. Nach durchgeführter Sanier. rechnet die Verwalt. mit günstigen Lebensbeding. für die Ges. Kapital: M. 2 288 000 in 2288 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht 1899 um M. 300 000, bezogen von dem Vorbesitzer R. Nabbat zu 105 %. Fernere Erhöhung 1904 um M. 350 000 in 350 Aktien, hiervon 290 Stück zum Parikurse als Teilzahlung auf den Kauf- vertrag an Ferd. Falch sen. zu Brieg u. 60 Aktien zum Kurse von 110 % an S. L. Landsberger zu Berlin u. Breslau überwiesen. Kaufpreis M. 621 000, davon übernahm die Ges. die auf Aden Fabriken in Brieg u. Lenartowitz ruhenden Hypoth. im Betrage von jetzt noch M. 230 000. Für den Rest erhielt der Verkäufer M. 100 000 in Gestalt einer Rente von jährl. M. 4000, ein- getragen zur 1. Stelle auf Brieg, M. 290 000 neue Aktien von 1904 al pari u. M. 1000 bar. Nochmals erhöht 1905 zur Vergrössęr. der Anlagen um M. 650 000, übernommen von S. L. Lands- berger zu 112.50 %, angeboten den Aktionären zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1911 beschloss nochmal. Erhöh. des A.-K. um M. 288 000 (auf M. 2 288 000) in 288 Aktien, begeben zu 105 %. Diese Erhöh. erfolgte zum Ankauf der vormals Kefersteinschen Pappenfabrik in Sinsleben, Kreis Mansfeld, sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel. Hypoth.-Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909 lt. Beschluss des A.-R. v. 7./7. 1908 bezw. 20./10. 1909, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Löbauer Bank in Löbau i. S. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1./4. 1912 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. vor 1./4. auf 1./10.; seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Erste Sicher.- Hypoth. auf die Grundstücke, Gebäude, sonst. Anlagen, Masch., auch auf Neuanlagen. In Umlauf Ende Sept. 1917 M. 705 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen exkl. S. L. Landsberger. Kurs Ende 1910–1917: 101, 99, 98, 93.50, –, –, 78, – %. Eingeführt in Breslau im März 1910. Hypotheken: M. 200 000 zu 4 % auf Brieg, eingetragen nach einer Rente, amortisier- bar mit jährl. M. 6666/%. M. 30000 zu 4 % auf Lenartowitz. Die genannte Rente hängt mit einer event. Beschränkung der Oderwasserkraft in Brieg zusammen u. wird bei eintretender Beschränkung entzogen, bei Aufhebung derselben verwandelt sie sich in eine feste Grundschuld von M. 100 000 zu 4 %. Ausserdem eine Sicherungs-Hypoth. von M. 300 000 für Bankkredit auf Medor, Gr.-Neudorf u. Lenartowitz. Für Fabrik Sinsjeben kamen 1911/12 Hypoth. dazu. Gesamthypothekenstand Ende Sept. 1917 M. 382 163. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (Gusser M. 6000 fester Jahresvergüt.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. d. G.-V.