Prokuristen: Karl Wendling, H. Konrad Wickenhäuser. Aufsichtsrat: Vors. Rentner C. Herm. Goehrs, Stellv.: Dir. Paul Burger, Bank-Dir. Eug. Ruedolf, Zürich; Bank-Dir. Bald. Traud, Dir. Achille Baumann, Dir. Heinr. Levy, Strassburg. Zahlstellen: Strassburg: Ges.-Kasse, Elsäss. Bankgesellschaft; Mülhausen i. E. u. Colmar: Mülhauser Discont-Bank. Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. 1902 Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen en, Brot ab — 123 Mühlenwerke. Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die ge- kauften Objekte sowie Überlassung von M. 250 000 St.-Aktien à M. 1000. Die restl. 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. – Verkauft 1903 die Dehnitzmühle für M. 50 000. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- u. Weizenmüllerei, Graupen- fabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuitfabrik u. Honigkuchenbäckerei) etwa 650 Arbeiter. Tägliche Gesamtleistung der gesellschaftl. Mühlen 280–300 To. 1906/07 Auswechslung bezw. Einstellung neuer Turbinen, Beschaff. einer Kühlanlage für Biskuitbäckerei u. sonst. Masch. mit einem Kostenaufwand von M. 93 636; 1908/09–1916/17 erforderten Neuanlagen u. An- schaff. zus. M. 57 176, 52 743, 87 706, 55 360, 347 861, 51 065, 62 135, rd. 110 000, 256 314. Ausserdem wurden für Repar. u. Unterhalt. der Anlagen 1908/09–1916/17 M. 127 886, 116 784, 100 077, 84 477, 98 386, 81 756, 82 651, 116 377, 248 999 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. 1912 Bau eines neuen Getreidesilos für eine Fassung von 600 D.-W. Roggen. Kapital: M. 2 080 000, und zwar M. 1 150 000 in 1150 Stück Prior.-St.-Aktien à M. 100 und M. 930 000 in 930 St.-Aktien à M. 1000. Die Prior.-St.-Aktien geniessen 4 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch. Urspr. M. 2 250 000, auf Beschluss der G.-V. v. 14./3. 1896 hat die Ges. M. 350 000 St.-Aktien à 53 % und M. 100 000 Prior.-St.-Aktien à 55 % zwecks Amort. zurückgekauft und das A.-K. somit von M. 2 250 000 (= M. 1 250 000 in Prior.-St.-Aktien und M. 1 000 000 in St.-Aktien) auf M. 1 800 000 reduziert. Der erzielte Buchgewinn von M. 178 815 wurde mit M. 173 926 zur Tilg. der Unterbilanz per 30./4. 1896 in Höhe von M. 173 926 und mit M. 4888 zur Dotierung des R.-F. verwendet. Zum Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke (s. oben) beschloss die G.-V. v. 15./5. 1902 Erhöhung des A.-K. um M. 280 000 (auf M. 2 090 000) in 280 neuen, ab 1./5. 1902 div.- ber. St.-Aktien à M. 1000. Die Aktien wurden der Wurzener Dampfmühlen-A.-G. zum Nennwerte überlassen. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1./10. 1886, 1000 Stücke à M. 1000. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1887 in 32 Jahren durch jährl. Ausl. im Jan. auf 30./4. Sicher- gestellt durch Eintragung an II. Stelle. Am 1./5. 1917 noch in Umlauf M. 7 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Leipzig Ende 1901–1916: 95.50, 101.50, 101.25, 101.25, 100.75, 100.25, 99.75, 99, –, 100.75, 100.75, 100.50, 99.50, 101*, –, 98, – %. Hypotheken: M. 450 000 (urspr. M. 500 000) an 1. Stelle, verzinsl. zu 4½ % für die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig. — M. 350 000 auf der neuerworbenen Schönertmühle, verzinsl. M. 200 000 zu 4¼ %, M. 150 000 zu 4½ %, sämtl. fest mit 3monat. Künd., tilgbar M. 100 000 ab 1./7. 1903 bis 1./7. 1916 mit jährl. M. 7000 u. am 1./7. 1917 mit M. 2000. Ult. April 1917 zus. noch ungetilgt M. 700 000. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Max. 100 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div. an Prior.-St.-Aktien (ohne Nachzahlungsanspruch), vom ÜUbrigen bis 15 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant, an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 5000), Rest ist Super-Div. gleichmässig an beide Gattungen Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1917: Aktiva: Grundst. 2 072 000, Masch. 392 091, Mobil. 30 000, gleislose elektrische Güterbahn 1, Säcke 58 640, Waren 1 943 068, Betriebsmaterial 25 000, Debit. 1 585 153, Kassa 50 020, Wertp. 1 078 317, Hypoth.-Anl.-Zinsen 360, (Avale 200 000). — Passiva: Prior.-St.-A. 1 150 000, St.-A. 930 000, Hypoth.-Anleihe 7 000, Hypoth. 700 000, Kredit. 1 957 284, Delkr.-Kto 181 650, R.-F. 208 000, Spez.-R.-F. 15 000, Ruhegehalt 160 634, unerhob. Div. 140, Rückst.-K. 224 408, Arb.-Unterstütz.-K. 65 000 (Rückl. 20 000), Kriegs- steuer-K. 950 000 (Avale 200 000), Talonsteuer 3 000, Sonderabschreib. 100 000, Div. 249 600, Tant. u. Grat. 62 315, do. an A.-R. 31 591, f. gemeinnütz. Zwecke u. Kriegsunterstütz. 50 000, Vortrag 153 938. Sa. M. 7 234 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 58 741, Gen.-Unk. 1 790 585, Abschreib. 641 514, Wertp.. Kursverlust 3 022, Reingewinn 705 445. – Kredit: Vortrag 126 011, Waren-K. 3 063 177, Ökonomie u. Pachtzins 10 120. Sa. M. 3 199 309.