Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 235 pommersche Zuckerfabrik Anklam in Anklam. Gegründet: 31./1. 1883. Zweck: Fabrikat. u. Verkauf von Rohzucker u. Nebenprodukten. Im Geschäftsj. 1897/98 wurde eine zweite Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 32 000 Ztr. tägl. Rübenverarbeit. errichtet. 1902 war die Ges. gezwungen für Abwasserreinigungsanlagen ein ca. 125 Morgen grosses Rieselfeld zu erwerben, dessen Anlagen für Drainage, Pumpen, Druck- leitung etc. einen Kostenaufwand von ca. M. 160 000 erforderten. 1906 Erricht. einer Schnitzel- trocknungsanlage mit einem Kostenaufwand von M. 729 335; Zugänge 1912/13–1916/17: ca. M. 100 000, rd. 70 000, 118 900, 221 298, 91 780. Rohzuckerprodukt. 1908/09–1916/17: 421 596, 383 810, 541 052, 416 932, 541 052, 594 684,1 568 092, 321 472, 380 896, Ztr. I. Produkt (ausser- dem 1916/17 30 000 Ztr. Melasse); verarbeitetes Rübenquantum: 2 496 305, 2 656 230, 3 515 956, 2 541 724, 3 632 394, 3 892 773, 3 613 100, 1 977 260, 2 302 287 Ztr. Kapital: M. 1 000 000 in 162 Aktien Lit. A (Nr. 1–162) à M. 1000, 116 Aktien Lit. A (Nr. 1–116) à M. 500, 390 Aktien Lit. B (Nr. 1–390) à M. 1000 u. 780 Aktien Lit. B (Nr. 1–780) à M. 500. Die Aktien Lit. A lauten auf Namen und deren Besitzer müssen Rübenbauer sein, die Aktien Lit. B sind Inh.-Aktien. Urspr. Kapital M. 440 000, erhöht 1885 um M. 60 000 und lt. G.-V.-B. v. 31. Aug. 1896 um M. 500 000 (begeben zu 150 %) auf jetzigen Stand. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Dasselbe steht zwischen den A- und B-Aktionären im Verhältnis 2 3, jeder A-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 26 St. (auf alle M. 220 000 A-Aktien entfallen demnach 11 440 St.), jeder B-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 11 St. (auf alle M. 780 000 B-Aktien entfallen demnach 17 160 St.). Gewinn-Verteilung: Nach Entnahme von M. 90 000 Abschreib. und 80 Pfg. Durchschnittsrüben- preis für A-Aktien und Kontraktsrüben verbleibt der Nettoüberschuss, von diesem: 10 % bezw. 15 % zum R.-F. bis zu M. 350 000 Höhe (ist erreicht), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte (unter Berücksichtigung der $§ 237 u. 245 des H.-G.-B.), 5 % Div., 2 % Tant. an den Vors. des A.-R., 1 % an Mitglieger des A.-R. (1 % Tant. soll M. 2000 nicht über- schreiten). Von dem verbleibenden Überrest erhält zunächst der Rübenpreis einen Zuschlag von 2 Pfg. für den Ztr. Die weitere Verteilung des Überschusses erfolgt in der Weise, dass zunächst 5 Quoten zu 2 Pfg. Rübenpreis und 1 % Div. ausgeschüttet werden, der Rest im Verhältnis von 3 Pfg. Rübenpreis und 1 % Div. verteilt wird, bis auf einen etwaigen unteilbaren Quotenbruchteil. Als unteilbar gilt der Quotenbruchteil, welcher kleiner als die Hälfte der ganzen Quote ist. Ein derart nicht teilbarer Rest ist als Saldo dem neuen Rechnungsjahre vorzutragen. Zur Garantierung des Minimalrübenpreises von 80 Pfg. und einer 5 % Div. ist ein Ergänzungsfonds von M. 200 000 vorhanden. Dieser Fonds darf die Höhe von M. 200000 nicht überschreiten und ist alljährlich bis zum Betrage von M. 100 000 mit 15 %, von M. 100 000–150 000 mit 10 % und von M. 150 000–200 000 mit 5 % des Nettoüberschusses zu dotieren. Hierbei ist vorausgesetzt, dass der R.-F. voll vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so ist in erster Linie der R.-F. mit 15 % resp. 10 % vom Nettoüberschusse zu dotieren u. dem Erg.-F. solange nichts zuzuführen, bis der R.-F. wieder M. 350 000 beträgt. Bilanz am 31. März 1917: Aktiva: Grundstücke 72 000, Gebäude 750 000, Masch. 367 806, Utensil. 10 000, Kanäle 1, Eisenbahn 1, Feld- u. Kleinbahn 1, Drahtseilbahn 1, Heber 1, elektr. Anlage 1, Abwässer-Anlage 1, Schnitzeltrocknungs-Anl. 200 518, Ern.-F. 18 17 Wertp. 533 642, do. (Stiftung Komm.-Rat Katter) 5000, Unverzinsliche Reichsschatzanweis. 500 000, Stammeinlage Delitzsch 9782, Debit. 1 443 646, Zucker u. Melasse 639 834, do. aller Art 184 810, in der Darre 14 281, Kassa 8101. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 1000, K.-F. 350 000, Ergänz.-F. 200 000, Schuldentilg.-F. 1 085 808, Kredit. 1 649 511, Darre-R.-F. 100 000, Wohlf.-F. 34 045, unerhob. Div. 430, do. Zs.-Kto 80, Talonsteuer-Res. 3000, Katter- stiftung 5000, Div. 285 000, Tant. an A.-R. 3500, Grat. 8375, Talonsteuer-Res. 1000, Vortrag 30 858. Sa. M. 4 757 609. 0 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arbeitslöhne u. Gehälter 386 342, Tant. 72 000, Brenn- material. 252 603, Koks 17 222, Kalksteine 40 552, Pressentücher 7485, Schmiermaterial. 11 194, elektr. Betrieb 3624, Arb.-Versich. 12 250, Abwässer-Betrieb 115, Fabrikat.-Unk. u. Reparat. 61 423, Gechäfts-Unk. 8 660, Steuern u. Abgaben 78 147, Verlust a. Wertp. 6850, Rüben 4 456 874, Abschreib. 140 000, Reingewinn 328 733. – Kredit: Vortrag 30 229, Zucker 5 564 618, Melasse 113 134, Zs. 58 935, verschied. Einnahmen 117 163. Sa. M. 5 884 081. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Dividenden 1901/02–1916/17: 15, 18, 17½, 23, 16, 15½, 14, 27, 24, 27, 48, 21½, 18, 18½, 29, 28½ %. 4 J. (K.) Direktion: Stadtrat a. D. Droysen, Dir. Dr. Eduard Möller. Aufsichtsrat: (6) Vors. Wirkl. Geh. Rat Dr. Graf von Schwerin-Löwitz, Exz.; Stellv. Ritter- gutsbes. von Schütz-Butzow; Justizrat Schönfeld, Stadtrat a. D. Mechsner, Stadtrat Kretzschmer, Anklam; Amtsrat von Lengerke-Salchow. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin. Dresdner Bank. Zuckerfabrik zur Rast in Baddeckenstedt, Prov. Hannover. Gegründet: 1870/71. Rohzucker-Produktion 1908/09–1916/17: 65 038, 65 341, 58 592, 65 295, 48 806, 67 306, 73 473, 68 015, 41 057, 34 760 Ztr.; Rübenverarbeitung: 387 150, 383 020, 403 510, 301 110, 413 290, 472 490, 464 281, 273 570, ? Ztr. 78*