1408 Brauereien. Die Gesellschaft gewann dadurch einerseits Raum für eine Mälzerei von ca. 40 000 Ctr. Jahresproduktion, auf der anderen Seite Strassenfront von 100 m Länge. 1896 wurde die Brauerei Gebr. Hoffmann in Potsdam, Saarmunderstr. für M. 1 258 833 angekauft und zu diesem Zweck das Kapital um M. 1 000 000 erhöht. 1904/1905 fanden umfangreiche Neu- u. Erweiterungsbauten u. maschinelle Anlagen statt, Kosten hierfür ca. M. 1 300 000, die aus eigenen Mitteln bestritten wurden; die Leistungsfähigkeit der Brauerei wurde damit auf ca. 300 000 bl gebracht. Das Gebäudekonto mehrte sich 1908 einerseits um M. 61 044, ver- minderte sich anderseits durch Abbruch von Baulichkeiten u. Verkauf eines Hausgrund- stückes in Potsdam um M. 189 600. Zugänge 1908/09 auf Gebäude- u. Masch.-Kti M. 117 478; 1913/14 M. 252 960 einschl. sonst. Anschaff. Der für die Zwecke der Ges. in Neukölln ent- behrliche Teil des Grundstückes in Neukölln soll veräussert werden; hiervon ist bereits 1910/11 das an der Berliner Strasse gelegene, 125 Qu.-R. grosse Terrain in anderen Besitz übergegangen u. hat bei einer Anzahlung von M. 50 000 nach Abzug der entstandenen Unk. M. 383 245 gebracht; 1913/14 ein weiterer Abschnitt für M. 85 185 verkauft. Es verbleiben nunmehr noch 6 Baustellen, an der Neckarstrasse gelegen, zum Verkauf. Der Verkauf des über- flüssigen Terrains an der Mainzer Strasse ist vorläufig nicht beabsichtigt. Bierabsatz 1899/1900 bis 1906/1907: 194 923, 204 433. 202 838, 205 777, 227 763. 243 802, 261 157, 269 490 hl; später nicht mehr veröffentlicht, doech hatte der Absatz 1911/12 bereits 300 000 hl überschritten u. ist 1912/13 weiter gestiegen, aber 1913/14 infolge Ausbruch des Krieges etwas gefallen. 1914/1) konnte ein Reingewinn vor M. 2 246 112 erzielt werden, u zwar weniger in regulärem Brauerei- betrieb als durch günstige Eindeckung von Gerste usw. u. Weiterverkauf der Vorräte zu guten Preisen. Für Um- u. Erweiterungsbau des Sudhauses wurden M. 400 000, für eine Kriegs-Res. M. 500 000 zurückgestellt. 1915/16 u. 1916/17 wegen Verminderung des Malz- kontingents Einschränkung der Biererzeugung. Kapital: M. 4 000 000 in 3332 St.-Aktien (Nr. 1–3332) à M. 300, einer Aktie (Nr. 3333) zu M. 400 u. 3000 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 mit 5 % Div.-Vorrecht und nachdem die St.-Aktien 3 % erhalten haben, verhältnismässigem Anteil an dem Überschuss. Die St.- Aktien betrugen urspr. M. 3 000 000, die Prior.-St.-Aktien (begeben 1886) M. 2 000 000, erstere reduziert 1878 um M. 2 000 000, letztere erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1896 um M. 1 000 000, be- geben an die Dresdner Bank zu 130 – 5 % für das Div.-Anrecht ab 1./10. 1895. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Prior.-St.-Aktie = 3 St., jede St.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (ist exfüllt), dann 5 % Tant. an Dir. u. Beamte, 7 Tant. an A.-R. von demjenigen Restbetrage, welcher sich nach Absetzung von 4 % Div. für das gesamte A.-K. ergibt; es erhalten vorerst bis 5 % Div. die Prior.-St.-Aktien, dann bis 3 % die St.-Aktien, verbleib. Überschuss Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 1 360 506, Bauten u. bauliche Anlagen 2 070 176, masch. Anlagen u. Apparate 1, Kühlanlage 1, Lagerfässer 1, Versandfässer 1, Inventar 1, Bier-, Hopfen- u. Malz 71 861, Futter-, Kohlen- u. Pech 4935, Bierkunden-Debit. 85 020, Debit. 46 222, Bankguth. einschl. Giro-Kto, Postscheck-Kto 2 774 656, Kassa 40 927, Effekten 4 052 944, eigene Hypoth. 73 200. – Passiva: St.-Akt. 1 000 000, Prior.-Akt. 3 000 000, R.-F. 660 000 (Rückl. 6388), Res. f. Unfallversich. 15 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 218 818 (Rückl. 25 000), Beamten-Pens.-F. 330 114 (Rückl. 25 000), Material.-Res. 1 000 000, Talonsteuer- Res. 4000, Spareinlagen 1 387 635, Kredit. einschl. gestundeter Brau- u. Biersteuer 766 866, unerhob. Div. 14 021, Otto Spielhagen-Stiftung 25 000, Pferde u. Wagenrückst. 135 149. Versandfässerpfand-Kto 53 363, Ern.-F. I 400 000, do. II 12 601, Kriegs-Res.-F. 500 000, Div. an Prior.-St.-Aktien 540 000, do. an St.-Aktien 160 000, Kriegswohlfahrtszwecke 50 000, Tant. u. Grat. 81 302, Vortrag 226 585. Sa. M. 10 580 456. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. u. Ersatz 188 707, Gespannunterhalt. 19 922, Betriebs- u. Handl.-Unk. 169 755, Abgaben u. Versich. 377 147, Beiträge für Arb.-Wohlt.- Einricht. 27 182, Kriegsunterstütz. 150 344, Abschreib. 186 409, Kursverlust auf Effekten 1578, Talonsteuer-Res. 4000, Gewinn 1 114 276. — Kredit: Vortrag 261 464, Bierertrag 1 707 364, Eingang auf abgeschr. Forder. 26 089, Miets-Ertrag 11 104, Zs. 232 085, verf. Div. 1216. Sa. M. 2 239 324. Kurs Ende 1901–1917: Konv. St.-Aktien: 204.75, 211.20, 219.60, 231, 225, 214.50, 188.75, 186, 202. 225.50, 243, 230, 253, 254.25*, –, 224, 230 %; Prior.-St.-Aktien: 223.50, 232.75, 246.40, 253.80, 244, 236.50, 212.75, 206.50, 222.75, 247.25, 262, 249.50, 271, 280*. –, 252, – %) eingeführt letztere am 16./4. 1887 zu 112 %. Notiert in Berlin. Die Prior.-St.-Aktien auch in Dresden, u. Zwar Ende 1912–1917: 250, 269, 282*, –, 252, – %. Ab 1./4. 1912 sind von den Aktien und Stamm.Priorit.-Aktien nur die auf die neue Firma Berliner Kindl Brauerei abgestempelten Stücke lieferbar. Dividenden 1901/02–1916/17: St.-Aktien: 12, 12, 14, 12, 12, 10, 16, 10, 12, 14, 14, 15, 14, 18, 16, 16 %; Prior.-St.-Aktien: 14, 14, 16, 14, 14, 12½, 12, 12, 14, 16 16, 17, 16, 20, 18, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Ziegra, W. Janke, Stellv. Fritz Wenzel. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Abraham, Neukölln; Stellv. Dir. Boeszoermeny, Prof. Dr. Schütz, Bankier Wilh. Ramm, Rentier Rob. Scholtz, Berlin. Prokuristen: Rob. Unruh, Carl Krohn, Roland Domke. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Dresdn.; Bank Dresden: Dresdn. Bank, Gebr. Arnhold.