1456 Brauereien. Dortmunder Union-Brauerei, A.-G. in Dortmund. Gegründet: 1./2. 1873. Fortbetrieb der Brauerei von W. Struck & Co. Dieselbe ist inzwischen auf ein anderes Grundstück verlegt u. durch Neubauten erweitert. 1895/96 wurde von der Dortmunder Brauerei-Ges. deren 550 qR grosses Lindenkellereigrundstück erworben. 1898/99 u. 1900/1901 zur Arrondierung des Brauerei-Areals zwei weitere Grund- stücke. 1904/05 Übernahme des Hotel Moormann in Münster i. W. 1906/07 Bau eines Doppelsudwerkes für 100 Ctr. Einmaischung mit einem Kostenaufwand von ca. M. 300 000. 1910/11 Bau des Union-Hotels, sowie Übernahme des Hotel-Restaurants Deutscher Hof in Dortmund. 1911/12 Übernahme von je einem kleinen Wirtschaftsanwesen in Aachen u. Wattenscheid, sowie des Hotel-Restaurants Prinz Regent in Duisburg, dieses u. das Hotel Moormann in Münster 1912/13 um- bezw. neugebaut. 1913/14 Bau von neuen Lagerkellern u. Herstellung eines Eisenbahnanschlusses in Dortmund. Ausser- dem besitzt die Ges. den Zweibrücker Hof in Düsseldorf, dagegen wurde das Grundstück in Berlin, Leipzigerstr. 109 per 1./10. 1912 verkauft. Das Neubau-Kto stand ult. Sept. 1916 mit M. 423 120 zu Buch. Die Bau-Res. der Ges. beträgt jetzt M. 600 000. Bierproduktion 1898/99 bis 1904/05: 182 600, 193 650, 190 800, 173 500, 172 400, 190 300, 189 200 hl; später jährl. über 200 000 hl. 1914/15 Ank. von kontingentfr. Auslandsmalz. 1915/16–1916/17 konnten infolge der Produktionseinschränkung nur 70 % des Friedensabsatzes zum Versand gebracht werden. Kapital: M. 4 375 000 in 2750 A. (Nr. 1–2750) à M. 300 und 3175 A. (Nr. 2751–6300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 825 000, erhöht 1885/86 auf M. 2 000 000; fernere Erhöhung um M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 17. Juli 1896 in Aktien à M. 1000, angeboten zu pari je zur Hälfte den ersten Zeichnern und den damaligen Aktionären. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1913 um M. 1 000 000 (also auf M. 4 000 000) in Aktien à M. 1000. Bei Erhöh. hatten die ersten Zeichner bezw. deren Rechtsnachfolger u. die jedesmaligen Aktionäre Bezugsrecht zu pari je zur Hälfte, doch wurden diese Vorrechte lt. G.-V. v. 20./12. 1913 aufgehoben. Die Aktien v. 1913 nahmen nach Massgabe der geleisteten Einzahlungen an der Div. der Geschäftsj. 1912/13 bis 1914/15 teil. Von den Aktien v. 1913 wurde die eine Hälfte den ersten Aktienzeichnern bezw. deren Rechtsnachfolgern nach Massgabe ihres Bezugsrechtes u. die andere Hälfte allen je- weiligen Aktionären mit der Massgabe zum Bezuge angeboten, dass auf den Nominalbetrag von M. 6000 alter Aktien je eine neue Aktie zu pari bezogen werden konnte. Soweit die Bezugsberechtigten von ihrem Bezugsrechte keinen Gebrauch gemacht hatten, erhielt die Ges. das Recht, die nicht bezogenen Aktien zum Pari-Kurse anderweitig zu begeben. Die G.-V. v. 20./12. 1917 genehmigte den zwischen der Gildenbrauerei A.-G. in Dortmund (S. diese Ges.) und der Dortmunder Union-Brauerei abgeschlossenen Vertrag, wonach die Gildenbrauerei ihr gesamtes Vermögen an die Dortmunder Union-Brauerei, unter Ausschluss der Liquidation überträgt, und zwar mit der Massgabe, dass gegen 4 Aktien der Gilden- brauerei 1 Aktie der Dortmunder Union-Brauerei zum Nennwerte von M. 1000 gewährt wird. Zu diesem Zwecke wurde die Erhöh. des A.-K. der Dortmunder Union-Brauerei um M. 375 000 durch Neuausgabe von 375 Aktien zum Umtausch gegen 1500 Aktien der Gildenbrauerei beschlossen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dezember. Stimmrecht: Jede alte Aktie à M. 300 = 1 St., jede neue Aktie à M. 1000 = 3¼ St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., bis 10 % Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 465 000, Gebäude 550 000, Neubau-Kto 540 000, Masch. u. Kühlanlage 75 000, Mobil. u., Utensil. 1500, Gefässe 80 000, Fuhrwerk 3000, Biertransportwagen 15 000, Besitzungen abzügl. Hypoth., Wirtschaftsinventar u. Dar- lehen 2 912 921, Vorräte 265 830, Debit. 337 027, Bankguth. 1 907 712, Kredit., einschl. Brau- steuerkredit 839 653, Kassa u. Wechsel 37 457, Effekten 1 632 617, Versich. 1786, Küferei 1. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Spez.-R.-F. 500 000, Res. f. Besitzungen 200 000, Bau- Res. 600 000, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 200 000, Delkr.-Kto 300 000, Div.-Erg.-F. 300 000, Talonsteuerres. 40 000, Ausgleichsf. weg. vorübergeh. Auflös. notwendiger Vorratsbestände u. zur Überleitung des Betriebes in die Friedenswirtschaft 300 000, unerhob. Div. 4700, Div. 800 000, Tant. an A.-R. u. Vorst., Grat. u. Wohltätigkeitsausgaben 165 000, Vortrag 175 499. Sa. M. 7 985 199. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk., Steuern, Gehälter u. Löhne 1 553 287, Abschreib. 315 347, Div. u. Tant. 965 000, Vortrag 175 499. – Kredit: Vortrag 162 519, Bier u. Treber 2 556 032, Zs. u. Rückwechsel 265 582, Ratenzahl. a. d. Resthypoth. Berlin 25 000. Sa. M. 3 009 134. Kurs Ende 1902–1917: 284.50, 303, –, 334.80, 358, 330, 314, 328.75, 342.75, 404, 404.50, 437, 384*, –, 290, – %. Eingef. 13./5. 1887 zu 266 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1902/03–1916/17: 18, 20, 20, 20, 20, 20, 20, 20, 25, 25, 25, 20, 20, 20, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Justizrat Raude, Stellv. Fr. Brinkhoff, 0, Beckmann. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat E. Paderstein, H. Brügman, H. v. Rogister, Th. Schulze-Dellwig, Dr. jur. Brügman, G. Schmemann. Prokuristen: K. Kleinmeyer, E. Krügel, W. Riedasch. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank; Essen a. d. Ruhr: Essener Credit-Anst.; Paderborn: Deutsche Bank; Dortmund: Dortmunder Bankverein (Fil. d. Barmer Bankverein); Hannover u. Cassel: Dresdn. Bank; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein.